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Am Ende der Welt - Entwicklung des westdeutschen Zonenrandgebietes seit der Wiedervereinigung | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Am Ende der Welt - Entwicklung des westdeutschen Zonenrandgebietes seit der Wiedervereinigung

Thorsten Erdmann

/ 16 Minuten zu lesen

Das "Zonenrandgebiet" in der Bundesrepublik war bis 1989 durch hohe Arbeitslosigkeit und Abwanderung geprägt. Mit dem Fall des "Eisernen Vorhangs" rückte das Gebiet in die Mitte eines zusammenwachsenden europäischen Wirtschaftsraumes. Der Beitrag untersucht, wie sich das ehemalige Zonenrandgebiet seit der Wiedervereinigung entwickelt hat.

St. Michaelis Kirche in Lüneburg. Im Landkreis Lüneburg setzte nach der Wiedervereinigung eine Boomphase ein. (DerHexer) Lizenz: cc by-sa/3.0/de

Das sogrnannte "Zonenrandgebiet" war in Westdeutschland bis zur Wiedervereinigung 1990 jahrzehntelang ein Raum, dem hohe raumordnungspolitische Aufmerksamkeit zuteil wurde und der im Rahmen der regionalen Strukturpolitik besondere Förderung erfuhr. Es umfasste im Kern das Gebiet entlang der Grenze zur damaligen DDR und Tschechoslowakei. Gemäß Zonenrandförderungsgesetz von 1971 war dies ein 40 Kilometer breiter Streifen entlang der ehemaligen Grenze zum "Ostblock". Diese Grenze trennte zwei unterschiedliche politische und wirtschaftliche Systeme und bildete gleichzeitig eine stark befestigte Barriere außergewöhnlich großer Undurchlässigkeit ("Eiserner Vorhang").

Infolge der Grenzziehung mitten durch Deutschland wurden traditionell zusammengehörige und aufeinander bezogene Räume getrennt. Gebiete in ehemals guter Verkehrslage (wie beispielsweise Lübeck, Wolfsburg oder Hof) gerieten damit unversehens in eine teilweise extreme Randlage. Das Zonenrandgebiet war damit bis 1989 über Jahrzehnte hinweg gekennzeichnet durch eine periphere Lage, sowohl in Bezug auf das übrige Gebiet der Bundesrepublik als auch auf den Wirtschaftsraum der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Es war in weiten Teilen bis zur Wiedervereinigung im Vergleich zur gesamten Bundesrepublik geprägt durch eine negative Wanderungsbilanz und eine Überalterung der Bevölkerung, durch ein unzureichendes Arbeitsplatzangebot und durch eine eingeschränkte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Um die lagebedingten Nachteile auszugleichen, wurde es durch Bundeszuschüsse für infrastrukturelle, wirtschaftliche und soziale Maßnahmen bevorzugt gefördert. Nach dem Wegfall der innerdeutschen Grenze und der staatlichen Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde die raumordnungspolitische Kategorie "Zonenrandgebiet" aufgelöst.

Durch die deutsche Einheit und die danach einsetzende Integration der mittel-osteuropäischen Staaten in den EU-Wirtschaftsraum ist das Zonenrandgebiet vom östlichen Rand des westeuropäischen Wirtschaftsraumes ins geografische Zentrum Deutschlands und eines nach und nach zusammenwachsenden Europas gelangt. Vor diesem Hintergrund soll der Frage nachgegangen werden, wie sich dieser Raum seit der Wiedervereinigung entwickelt hat. Dabei wird nicht nur das Geschehen in der Zeit unmittelbar nach dem Wegfall der Grenze betrachtet, sondern auch die längerfristige Entwicklung über zwei Jahrzehnte danach dargestellt.

Im Fokus der Untersuchung stehen dabei die zeitlichen Veränderungen im Vergleich zur Entwicklung in Westdeutschland. Angesichts des Wegfalls des "Eisernen Vorhangs" und der mit diesem verbundenen lagebedingten Nachteile ist zu erwarten, dass das Zonenrandgebiet eine günstigere demografische und wirtschaftliche Entwicklung genommen hat als Westdeutschland insgesamt. Dabei wird auch auf regionale Unterschiede innerhalb des Zonenrandgebietes eingegangen.

Aufgrund der besseren Verfügbarkeit der für die Untersuchung benötigten Daten zur Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung erfolgt die Abgrenzung des Untersuchungsgebietes auf der Ebene von Kreisen. Abweichend von der in den 1970er und 1980er Jahren gebräuchlichen Abgrenzung (40 km breiter Landstreifen entlang der Ostseeküste und der ehemaligen Grenze zur DDR und Tschechoslowakei) sollen zum Zonenrandgebiet im folgenden alle Kreise und kreisfreien Städte gezählt werden, die eine gemeinsame Grenze mit den Gebiet der ehemaligen DDR und Tschechoslowakei hatten. Einbezogen werden außerdem jene kreisfreien Städte, die gänzlich von den vorher ausgewählten Grenzkreisen umgeben sind. Insgesamt gehen damit 30 Kreise und kreisfreie Städte aus vier Bundesländern (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen und Bayern) in die Betrachtung ein. Da insbesondere die regionalen Wirkungen des Wegfalls des "Eisernen Vorhangs" Gegenstand der Untersuchung sind, bleiben die früher ebenfalls zum Zonenrandgebiet gezählten, grenzferneren Gebiete sowie die Ostseeküstenkreise Schleswig-Holsteins an der ehemals "nassen Grenze" unberücksichtigt.

Für die Untersuchung wird auf laufend erhobene Daten der amtlichen Statistik zum Wanderungsgeschehen sowie zur Wirtschafts- bzw. Beschäftigungsentwicklung zurückgegriffen, wie sie von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder für die regionale Ebene der Kreise und kreisfreien Städte veröffentlicht wurden.

Wanderungsbilanz als Indikator zur Beschreibung der Wohnattraktivität

Ein wichtiger Indikator zur Beschreibung der Attraktivität eines Gebietes als Wohnort ist die Wanderungsbilanz (Zuzüge minus Fortzüge). Sie erlaubt im Vergleich mit anderen Räumen insbesondere Aussagen zum Stand und zur Entwicklung des "Wohnwertes". Anders als die Bevölkerungsentwicklung insgesamt, in die über Geburten- und Sterbefälle auch der "ererbte" Altersaufbau der Einwohnerschaft eingeht, spiegeln Wanderungen vergleichsweise zeitnah Veränderungen der regionalen Lebensbedingungen wieder. Ein geringes Arbeitsplatzangebot, niedrige Löhne oder belastende Umweltbedingungen befördern Fortzüge und vermindern Zuzüge. Umgekehrt wird eine Region mit im Vergleich zu anderen Gebieten besseren Arbeitsmarktchancen, günstiger Verkehrslage und attraktiven Wohnumfeldbedingungen für Personen aus anderen Räumen zum Umzugsziel, während gleichzeitig für die Einheimischen nur wenige Anreize bestehen, aus ihrer Region fortzuziehen. Die Wanderungsbilanz eines Raumes kann daher als ein regionaler "Beliebtheitsindikator" im Sinne einer "Abstimmung mit den Füßen" gedeutet werden.

Zuzugsüberschüsse im Zonenrandgebiet bis zur Jahrtausendwende so hoch wie in Westdeutschland

Schaubild 1: Wanderungsbilanz im ehemaligen Zonenrandgebiet und in Westdeutschland 1990-2009 - Wanderungssaldo je 100 Einwohner (© Thorsten Erdmann)

Sowohl das Zonenrandgebiet als auch der übrige Teil Westdeutschlands waren seit 1990 durch einen Wanderungsüberschuss (mehr Zuzüge als Fortzüge) gekennzeichnet (Schaubild 1). Besonders ausgeprägt war dieser in den ersten Jahren nach der Grenzöffnung. Bezogen auf den Bevölkerungsbestand am Anfang des Beobachtungszeitraumes verzeichneten beide Gebiete im Zeitraum 1990-1994 einen Wanderungsgewinn von gut fünf Prozent. Diese Entwicklung vollzog sich vor dem Hintergrund der hohen Zuzüge aus dem Ausland (Aussiedler, Bürgerkriegsflüchtlinge, Asylbewerber) und der ausprägten Ost-West-Wanderungen innerhalb Deutschlands. In den Folgejahren nahm der wanderungsbedingte Einwohnerzuwachs in beiden Gebieten, u.a. infolge rückläufiger Zuwanderungen aus dem Ausland, ab und sank auf 1,6 Prozent im Zeitraum 1995-1999.

Gab es bei der wanderungsbedingten Bevölkerungsentwicklung im ehemaligen Zonenrandgebiet und in Westdeutschland im ersten Jahrzehnt nach der Grenzöffnung praktisch keine Unterschiede, so blieb der einstige Grenzraum nach der Jahrtausendwende hinter der Entwicklung in Westdeutschland insgesamt zurück. Im Zeitraum 2000-2004 verbuchte das Zonenrandgebiet einen Wanderungsüberschuss von 1,0 Prozent, in Westdeutschland waren es dagegen 1,7 Prozent. In der Periode 2005-2009 lagen im früheren Grenzgebiet die Zuzüge erstmals unter den Fortzügen (Wanderungsbilanz: minus 0,7 Prozent), wogegen Westdeutschland einen geringen Zuzugsüberschuss (0,4 Prozent) aufwies (Tabelle 1).

 
Tabelle 1: Wanderungsbilanz im ehemaligen Zonenrandgebiet und in Westdeutschland 1990-2009
 
Zeitraum/Zeitpunkt Zonenrandgebiet Westdeutschland (ohne Bild)
Wanderungssaldo in 1.0001
1990-1994 177 3.200
1995-1999 55 1.007
2000-2004 34 1.125
2005-2009 -25 274
1990-2009 240 5.605
Wanderungssaldo je 100 Einwohner2
1990-1994 5,4 5,3
1995-1999 1,6 1,6
2000-2004 1,0 1,7
2005-2009 -0,7 0,4
1990-2009 7,3 9,3
nachrichtlich: Einwohner in 1.000
31.12.1989 3.297 60.551
31.12.1994 3.462 63.863
31.12.1999 3.193 64.830
31.12.2004 3.485 65.679
31.12.2009 3.398 65.442
1) berechnet als Differenz zwischen Bevölkerungsveränderung insgesamt und der natürlichen Bevölkerungsbilanz (Geborene minus Sterbefälle). Bevölkerungsveränderungen infolge von Gebietsstandsänderungen sind nicht als Wanderungen gezählt.
2) Bevölkerungsstand zu Beginn der Berichtsperiode.

Datengrundlage: Statistische Ämter des Bundes und der Länder
Berechnungen: Erdmann, 2012

Abgesehen vom Kreis Göttingen, der mit seinen Erstaufnahmeeinrichtungen ("Durchgangslager" Friedland) eine sehr große Zahl von Zuwanderungen aus dem Ausland verzeichnete (Aussiedler und Bürgerkriegsflüchtlinge wurden von dort aus innerhalb des Bundesgebiets "weiterverteilt"), war das damalige Zonenrandgebiet in Bezug auf die Einwohnerzahl durch einen im Vergleich zum übrigen Westdeutschland geringen Zuzugsüberschuss gegenüber dem Ausland gekennzeichnet. Die Wanderungsgewinne des Grenzraumes resultierten stärker als in Westdeutschland aus Wohnsitzverlagerung innerhalb des Bundesgebietes. Seit etwa 2005 verlor der Raum per Saldo Einwohner an das übrige Deutschland, während die westdeutschen Bundesländer (ohne Berlin) hier noch einen kleinen Wanderungsgewinn verzeichneten.

In den zwei Jahrzehnten seit dem Wegfall der innerdeutschen Grenze und dem Zusammenbruch des "Ostblocks" hat das frühere Zonenrandgebiet bezogen auf die Bevölkerungszahl Ende 1989 per Saldo 7,3 Prozent Einwohner durch Wanderungen hinzugewonnen. In Westdeutschland insgesamt lag die Zuwachsrate dagegen mit 9,3 Prozent um gut ein Viertel höher.

Überdurchschnittliche Zuzüge im nördlichen Zonenrandgebiet, vergleichsweise schwache Entwicklung in Südniedersachsen, Nordhessen und im bayerischen Oberfranken

Schaubild 2: Wanderungsbilanz in den Kreisen des ehemaligen Zonenrandgebiets 1990-2009 (© Thorsten Erdmann)

Dabei zeigen sich innerhalb des ehemaligen westdeutschen Grenzgebietes deutliche Unterschiede (Schaubild 2). In sieben der 30 Grenzkreise war der relative Zuzugsüberschuss im Zeitraum 1990-2009 höher als im übrigen Westdeutschland, in weiteren zwei Gebieten lag er zwischen dem westdeutschen und dem Wert für das gesamte Zonenrandgebiet. Für 19 Kreise errechnet sich eine positive Rate unterhalb des Durchschnitts aller Grenzkreise und in zwei Fällen war die Wanderungsbilanz sogar negativ.

Im nördlichen Teil des Zonenrandgebietes (vom Kreis Herzogtum Lauenburg bis zum Kreis Wolfenbüttel) lag der Zuwanderungsüberschuss – von der Stadt Wolfsburg und dem Kreis Helmstedt abgesehen – über dem in Westdeutschland. Dieser Raum dürfte dabei nicht nur vom Wegfall der innerdeutschen Grenze, sondern auch von Bevölkerungsgewinnen durch von Lübeck, Hamburg, Wolfsburg, Salzgitter und Braunschweig ausgehenden Stadt-Umland-Wanderungen profitiert haben. Überdurchschnittliche Zuzugsüberschüsse verzeichneten auch einzelne weiter südlich gelegene Gebiete. Es war dies insbesondere der hessische Kreis Fulda. In den bayerischen Landkreisen Coburg an der Grenze zu Thüringen und Schwandorf an der Grenze zum heutigen Tschechien war der Wanderungsüberschuss zwar geringer als in Westdeutschland, aber höher als im Zonenrandgebiet insgesamt.

Nur vergleichsweise schwach ausgeprägt war dagegen der migrationsbedingte Einwohneranstieg in den Grenzkreisen Südniedersachsens und Nordhessens ("Harzkreise" Goslar und Osterode sowie die Kreise Göttingen, Werra-Meißner-Kreis und Hersfeld-Rotenburg). Auch das bayerische Zonenrandgebiet in Oberfranken und der nördlichen Oberpfalz (z.B. Kreise Kronach, Hof, Wunsiedel im Fichtelgebirge und Tirschenreuth) wies nur geringe Zuzugsüberschüsse auf und konnte aus dem Wegfall des "Eisernen Vorhanges" nur vergleichsweise geringen Nutzen für seine Wohnattraktivität ziehen. Die Wirkung der neuen Lage inmitten des europäischen Wirtschaftsraumes wurde offenbar durch die wirtschaftlichen Probleme dieser großenteils als altindustrialisiert und monostrukturiert zu charakterisierenden Räume merklich abgeschwächt.

Insgesamt lässt sich erkennen, dass der wanderungsbedingte Einwohnergewinn im damaligen Zonenrandgebiet etwa seit der Jahrtausendwende hinter der im übrigen Teil Westdeutschlands zurück geblieben ist. Die durch den Wegfall des "Eisernen Vorhanges" verbesserten Lage- und Standortbedingungen haben sich also nur im "Vereinigungsboom" in der kurzen Zeit unmittelbar nach der Grenzöffnung sowie einige Jahre danach ausgewirkt. In mittelfristiger Betrachtung konnte der einstige Grenzraum – von einigen Ausnahmen insbesondere in Schleswig-Holstein und im nördlichen Niedersachsen abgesehen - jedoch nicht von der neuen Lage profitieren. Seine "Wohnattraktivität" hat im Vergleich zu Westdeutschland seit der Jahrtausendwende wieder deutlich abgenommen.

Veränderung der Beschäftigtenzahl als Indikator für Wirtschaftsentwicklung

Nachdem die Veränderung der Wohnattraktivität untersucht wurde, soll im Folgenden die Wirtschaftsentwicklung im Zonenrandgebiet jener in Westdeutschland gegenübergestellt werden. Als Indikator dient die Veränderung der Zahl der Erwerbstätigen am Arbeitsort, die näherungsweise als Zahl der besetzten Arbeitsplätze am Ort der Arbeitsstätte beschrieben werden kann.

Die Erwerbstätigen am Arbeitsort werden nicht wie etwa Angaben zur Bevölkerungsbewegung direkt durch eine spezielle Erhebung gewonnen. Es handelt sich vielmehr um das Ergebnis eines komplexen Rechensystems, das alle verfügbaren Datenquellen zur Erwerbstätigkeit einbezieht. Anders als etwa bei der Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten beinhalten die errechneten Erwerbstätigenzahlen auch Selbstständige, mithelfende Familienangehörige und Beamte. Die Erwerbstätigen-Kopfzahl umfasst die Summe aller Vollzeit-, Teilzeit- und geringfügig Beschäftigten sowie außerdem noch die "Arbeitsgelegenheiten". Personen mit mehreren Beschäftigungsverhältnissen werden nur einmal, und zwar mit ihrer Haupttätigkeit, erfasst.

Vom "Vereinigungsboom" zu Beginn der 1990er Jahre profitierte die Wirtschaft des Zonenrandgebietes überdurchschnittlich

Schaubild 3: Erwerbstätige am Arbeitsort im ehemaligen Zonenrandgebiet und in Westdeutschland (© Thorsten Erdmann)

Im Zeitraum 1989-2009 hatte die Zahl der Erwerbstätigen sowohl im ehemaligen westdeutschen Zonenrandgebiet als auch im gesamten Westdeutschland (ohne Berlin) tendenziell zugenommen. Dies war nicht nur eine Folge des Wachstums von Wirtschaft und Bevölkerung, sondern resultierte ebenso aus dem überdurchschnittlichen Zuwachs von Teilzeitarbeitsplätzen. Der Anstieg der Erwerbstätigenzahl verlief jedoch nicht linear, sondern war – den konjunkturellen Zyklen folgend – durch Phasen der Stagnation bzw. des Rückgangs unterbrochen. Beschäftigtenzugewinne gab es vor allen zu Beginn der 1990er Jahre, um die Jahrtausendwende (1998-2001) und in den Jahren 2007 und 2008 (Schaubild 3).

Im Zuge des vereinigungsbedingten Wirtschaftsaufschwungs Anfang der 1990er Jahre stieg die Beschäftigung im ehemaligen Zonenrandgebiet zunächst stärker als in Westdeutschland. Von 1989 bis 1992 wuchs der Erwerbstätigenbestand im ehemaligen Grenzraum um gut neun Prozent, in den westlichen Bundesländern dagegen lediglich um sieben Prozent. Die Entwicklung im Zonenrandgebiet wurde in dieser Zeit offenbar in besonderem Maße von Grenzöffnung und Wiedervereinigung positiv beeinflusst. Sowohl beim produzierenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor erhöhte sich die Beschäftigung im Grenzraum stärker als in Westdeutschland (Tabelle 2). Die in unmittelbarer Grenznähe befindlichen westdeutschen Städte (wie etwa Lübeck, Wolfsburg, Coburg oder Hof) erhielten ihren Einzugsbereich in Ostdeutschland zurück. Die Wirtschaft des ehemaligen Zonenrangebietes gewann nicht nur neue Kunden und Absatzmärkte jenseits der einstigen innerdeutschen Grenze, sondern fand dort auch qualifizierte Arbeitskräfte. Der "Konsum-Nachholbedarf" in den neuen Ländern wurde zunächst in überdurchschnittlichem Maße im nahen Zonenrandgebiet Westdeutschlands gedeckt. Insbesondere kam es nach der Grenzöffnung zu einer Welle ost-westlicher Käuferströme, die vor allem dem grenznahen Einzelhandel zugutekam. Diese flauten aber bald wieder ab, nachdem sich auf östlicher Seite leistungsfähige Einzelhandelszentren etablieren konnten.

 
Tabelle 2: Erwerbstätige am Arbeitsort im ehemaligen Zonenrandgebiet und in Westdeutschland 1989-2009 nach ausgewählten Wirtschaftssektoren
 
Jahr Zonenrandgebiet Westdeutschland (ohne Berlin)
insgesamt darunter insgesamt darunter
Produzierendes Gewerbe Dienstleistungen Produzierendes Gewerbe Dienstleistungen
Anzahl in 1.000
1989 1443,9 587,1 766,3 28488,0 10527,0 16883,8
1992 1577,8 624,6 869,4 30468,0 10860,8 18603,7
1999 1568,8 543,0 967,4 30913,1 9296,0 20891,0
2009a 1595,0 485,6 1058,4 32852,8 8554,4 23611,9
Anteil in %
1989 100,00 40,7 53,1 100,00 37,0 59,3
1992 100,0 39,6 55,1 100,0 35,6 61,1
1999 100,0 34,6 61,7 100,0 30,1 67,6
2009a 100,0 30,4 66,4 100,0 26,0 71,9
Veränderung in %
1992 gegenüber 1989 9,3 6,4 13,5 7,0 3,2 10,2
1999 gegenüber 1992 -0,6 -13,1 11,3 1,5 -14,4 12,3
2009 gegenüber 1999 1,7 -10,6 9,4 6,3 -8,0 13,0
2009 gegenüber 1989 10,5 -17,3 38,1 15,3 -18,7 39,8
a) Angaben für das Produzierende Gewerbe und die Dienstleistungen auf Basis der Angaben für 2008 geschätzt

Datengrundlage: Erwerbstätigenrechnung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Berarbeitungsstand: September 2006 (Ergebnisse für 1989) und August 2010 (übrige Ergebnisse)
Berechnungen: Erdmann. 2012

In der Zeit nach 1992 bleib die Wirtschaftsentwicklung des Zonenrandgebietes hinter der Westdeutschlands zurück. Die Beschäftigung im einstigen Grenzraum sank bis 1999 leicht um fast ein Prozent, wogegen die alten Bundesländer (ohne Berlin) ein Plus von gut einem Prozent verbuchten. Dieser Unterschied war hauptsächlich auf einen im Grenzraum unterdurchschnittlichen Arbeitsplatzzuwachs im Dienstleistungssektor zurückzuführen. Infolgedessen hatte das Zonenrandgebiet bereits im Jahr 1999 seinen in der Nachwendezeit entstandenen Vorsprung gegenüber den alten Bundesländern eingebüßt. Binnen eines Jahrzehnts (1989-1999) war in beiden Gebieten die Erwerbstätigenzahl um knapp neun Prozent gestiegen. Dass die Beschäftigtenzahl am einstigen Zonenrand in dieser Dekade nicht stärker gewachsen war, ist auf die dortige Wirtschaftsstruktur zurückzuführen. Das durch Schrumpfungsprozesse gekennzeichnete produzierende Gewerbe war im ehemaligen Grenzraum überdurchschnittlich, der durch Wachstum gekennzeichnete Dienstleistungssektor dagegen unterdurchschnittlich vertreten.

Nach der Jahrtausendwende nur unterdurchschnittliches Wachstum im Zonenrandgebiet

Seit der Jahrtausendwende verlief die wirtschaftliche Entwicklung im einstigen Grenzraum schwächer als in Westdeutschland. Während zwischen 1999 und 2009 die Zahl der im Zonenrandgebiet arbeitenden Erwerbstätigen lediglich um knapp zwei Prozent stieg, verbuchte Westdeutschland einen Zuwachs von mehr als sechs Prozent. Im produzierenden Gewerbe des Zonenrandraumes war der Beschäftigtenrückgang größer als in den alten Bundesländern. Gleichzeitig wuchs der Dienstleistungsbereich im Grenzgebiet weniger stark als in Westdeutschland. Dies deutet darauf hin, dass das unterdurchschnittliche Wirtschaftswachstum im ehemaligen Grenzraum nach der Jahrtausendwende weniger auf die spezifische regionale Wirtschaftsstruktur zurückzuführen ist, sondern auf die dortigen Standortbedingungen (wie etwa die vergleichsweise große Entfernung zu vielen Wirtschaftszentren Westdeutschlands).

Als Grund für die vergleichsweise ungünstige Entwicklung im früheren Grenzraum seit Mitte der 1990er Jahre kommt neben dem Auslaufen des "Vereinigungsbooms" insbesondere dem Wegfall der vor der Wiedervereinigung gewährten "Zonenrandförderung" eine Bedeutung zu. Dieser Umstand beeinträchtigte die Entwicklung in den ehemaligen Grenzregionen umso schwerer, als gleichzeitig die Wirtschaftsförderung schwerpunktmäßig auf Ostdeutschland ausgerichtet wurde. Dem Gebiet westlich der ehemaligen innerdeutschen Grenze stand nun in unmittelbarer Nähe auf östlicher Seite ein staatlich subventionierter Konkurrenzraum gegenüber. An die Stelle einer politischen Grenze trat nun eine "Fördergrenze". Insbesondere bei der Ansiedlung neuer und der Erweiterung bestehender Betriebe dürfte sich dieses "Fördergefälle" zulasten des westdeutschen Grenzgebietes ausgewirkt haben.

In langfristiger Betrachtung über zwei Jahrzehnte hinweg zeigt sich, dass die Gesamtbeschäftigtenzahl des ehemaligen Zonenrandgebietes zwischen 1989 und 2009 um gut zehn Prozent, die in Westdeutschland dagegen um rund 15 Prozent zugenommen hatte. Das Wachstum im einstigen Grenzraum lag damit ein Drittel unter dem in den alten Bundesländern (ohne Berlin).

Unterdurchschnittliche Wirtschaftsentwicklung besonders im Harz und den oberfränkischen Grenzgebieten

Schaubild 4: Entwicklung der Erwerbstätigkeit am Arbeitsort in den Kreisen des ehemaligen Zonenrandgebiets 1989-2010 (© Thorsten Erdmann)

Zwischen den Kreisen des vormaligen westdeutschen Zonenrandgebietes zeigen sich in Bezug auf die Wirtschaftsentwicklung deutliche Unterschiede. Überdurchschnittliche Arbeitsplatzzuwächse gab es zwischen 1989 und 2009 vor allem im nördlichen Teil des Untersuchungsraumes (Kreise Herzogtum Lauenburg, Lüneburg, Gifhorn und die Stadt Wolfsburg) sowie im hessischen Kreis Fulda an der Grenze zu Thüringen und Bayern; außerdem in den bayerischen Kreisen Haßberge sowie Schwandorf und Cham an der Grenze zum heutigen Tschechien. In diesen Gebieten stieg die Zahl der Erwerbstätigen am Arbeitsort sogar stärker als in Westdeutschland. Demgegenüber war der Beschäftigtenbestand in den niedersächsischen Harzkreisen Goslar und Osterode, im nordöstlichen Hessen (Werra-Meißner-Kreis) sowie insbesondere im oberfränkischen und angrenzendem oberpfälzer Raum (Landkreise Coburg, Kronach, Hof, Wunsiedel im Fichtelgebirge und Tirschenreuth) im gleichen Zeitraum sogar zurückgegangen (Schaubild 4).

Die Gründe für die unterschiedliche Entwicklung können sowohl aus der spezifischen Wirtschaftsstruktur als auch aus der räumlichen Lage der einzelnen Kreise resultieren. Es ist möglich, den Einfluss der Wirtschaftsstruktur (Verteilung der Erwerbstätigen auf die Bereiche Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen) auf die Arbeitsplatzentwicklung zu ermitteln. Dazu werden die Beschäftigtenzahlen zu Beginn der Betrachtungsperiode in den drei Wirtschaftssektoren mit den entsprechenden Veränderungsraten von Westdeutschland multipliziert und dann kreisweise aufsummiert. Die so ermittelte hypothetische Beschäftigtenzahl kann dann mit der tatsächlichen verglichen werden. Liegt die tatsächliche Zahl über der hypothetischen, so hat sich der Erwerbstätigenbestand im Betrachtungsraum günstiger entwickelt, als es nach der anfänglichen Wirtschaftsstruktur zu erwarten gewesen wäre. Dieser Effekt wird dann den regionalen Standortfaktoren zugeschrieben, man spricht von einem "positiven" Standortfaktor. Aus Schaubild 4 geht hervor, dass die Grenzkreise mit einem über dem westdeutschen Durchschnitt liegenden Beschäftigungswachstum auch positive Standortfaktoren aufweisen. In Gebieten mit geringer oder sogar rückläufiger Wirtschaftsentwicklung ist dieser meist negativ. Das bedeutet, dass die unterschiedliche Wirtschaftsentwicklung in den Zonenrandkreisen zwischen 1989 und 2009 weniger durch die "ererbte" Wirtschaftsstruktur, sondern vielmehr durch andere spezifische regionale Merkmale (z.B. die Lage im Einflussbereich großer wirtschaftlicher Wachstumspole) zu erklären ist.

Große Unterschiede in der Wirtschaftsentwicklung innerhalb der ehemaligen Grenzregion

Die Entwicklung der Teilräume im ehemaligen Grenzgebiet war in den einzelnen Zeitabschnitten durch deutliche Unterschiede gekennzeichnet. In der "Boomphase" zwischen 1989 und 1992 verzeichneten alle Kreise einen Beschäftigtenanstieg. Für 23 der 30 Kreise errechnet sich ein über dem westdeutschen Durchschnitt liegendes Wachstum. Am höchsten war der Erwerbstätigenzugewinn in den an der Grenze zur ehemaligen DDR gelegenen Gebieten. Der bayerische Raum in Nachbarschaft zur Tschechoslowakei verbuchte dagegen nur vergleichsweise geringe Zuwächse, bestand hier doch weiterhin eine Staatsgrenze.

In der Periode 1992-1999 verlief die Wirtschaftsentwicklung nur noch in elf Grenzkreisen günstiger als in Westdeutschland. In 17 Gebieten kam es sogar zu einem Beschäftigtenabbau; betroffen waren insbesondere der Harzraum und Oberfranken.

Zwischen 1999 und 2009 gab es dann nur noch in sieben der 30 früheren Grenzkreise einen über dem westdeutschen Durchschnitt liegenden Beschäftigtenanstieg. Dies waren Herzogtum Lauenburg, Lüneburg, Gifhorn, Wolfsburg, Fulda, die Stadt Coburg und der ostbayerische Landkreis Cham. Für mehr als der Hälfte der Kreise errechnet sich eine rückläufige Erwerbstätigenzahl. Dazu zählten neben dem Harzraum und den oberfränkischen Kreisen auch Lüchow-Dannenberg und Uelzen in Niedersachsen sowie Regen und Freyung-Grafenau in Ostbayern.

Insgesamt hat sich in den zwei Jahrzehnten seit der Grenzöffnung das räumliche Bild der Wirtschaftsentwicklung im vormaligen Zonenrandgebiet deutlich gewandelt. Ausgehend von einer positiven Dynamik ist im Zeitverlauf das Beschäftigtenwachstum in mehr und mehr ehemaligen Grenzkreisen hinter die Entwicklung in Westdeutschland zurückgefallen. Es verblieben nur noch vereinzelte Kreise mit überdurchschnittlicher Dynamik. Diese befinden sich hauptsächlich im Umfeld westdeutscher Wirtschaftszentren (wie Hamburg, Wolfsburg/Salzgitter oder München/Südbayern) und dürften durch deren Entwicklung günstig beeinflusst worden sein. Die Mehrheit der eher abseits der wirtschaftlichen Kernräume befindlichen ehemaligen Zonenrandkreise hat dagegen nur kurzfristig zu Beginn der 1990er Jahre Nutzen aus der Grenzöffnung gezogen.

Die liberalisierte und globalisierte Wirtschaft hatte tendenziell eine Konzentration des Wirtschaftswachstums auf bestimmte ohnehin schon ökonomisch weit entwickelte Metropolregionen bewirkt. An diesen Räumen hat das ehemalige Zonenrandgebiet nur einen geringen Anteil, so dass es in großen Teilen in Rückstand zu Westdeutschland geriet.

Fazit

Durch die Auflösung des "Eisernen Vorhanges" geriet das Zonenrandgebiet, eine ehemalige politisch bedingte Raumkategorie der alten Bundesrepublik Deutschland an der Grenze zum damaligen "Ostblock", vom Rand ins geografische Zentrum Deutschlands und Mitteleuropas. Einer deutlichen Verbesserung der Verkehrslage und der neuen Zentralität stand der Wegfall der über Jahrzehnte gewährten Zonenrandförderung gegenüber. In den ersten Jahren nach der Grenzöffnung entwickelte sich dieser Raum in demografischer und wirtschaftlicher Hinsicht günstiger als Westdeutschland insgesamt, insbesondere das Arbeitsplatzwachstum war überdurchschnittlich. Nach diesem wenige Jahre dauernden "Vereinigungsboom" blieb die Entwicklung des ehemaligen Grenzraumes hinter jener in Westdeutschland zurück. Die Wanderungsgewinne waren zunächst geringer als im westlichen Bundesgebiet, ab 2005 gab es sogar mehr Fort- als Zuzüge. Die Zahl der Arbeitsplätze erhöhte sich nur noch unterdurchschnittlich.

Innerhalb des ehemaligen westdeutschen Grenzraumes gab es deutliche Unterschiede: Eine vergleichsweise günstige Entwicklung verzeichneten die früheren Grenzkreise Herzogtum Lauenburg und Lüneburg im Einflussbereich Hamburgs, der Kreis Gifhorn im Umfeld von Braunschweig und Wolfsburg sowie der hessische Landkreis Fulda. Demgegenüber konnten die niedersächsischen Harzkreise Osterode und Goslar sowie viele Kreise im "Hofer Winkel" (oberfränkisches und nördliches oberpfälzer Grenzgebiet in Bayern) nur vergleichsweise wenig vom Wegfall des "Eiserne Vorhanges" profitieren.

Zwei Jahrzehnte nach dem Wegfall der "Zonengrenze" zeigt sich das ehemalige westdeutsche Grenzgebiet nach einer kurzen Blüte Anfang der 1990er Jahre heute in großen Teilen wieder als ein Raum, der wie schon zu Zeiten der deutschen Teilung der demografischen und ökonomischen Entwicklung in Westdeutschland hinterherhinkt.

Zitierweise: Thorsten Erdmann, Am Ende der Welt - Entwicklung des westdeutschen Zonenrandgebietes seit der Wiedervereinigung, in: Deutschland Archiv Online, 18.11.2013, Link: http://www.bpb.de/17019

Fussnoten

Fußnoten

  1. Ernst Brunotte (Hg.), Lexikon der Geographie, 4. Band, Walk bis Z, Heidelberg und Berlin 2002, S. 77.

  2. Hans-Jörg Sander, Das Zonenrandgebiet, Problemräume Europas, Band 4, Köln 1988, S. 3.

  3. Klaus-Achim Boesler, Das Zonenrandgebiet – Eine Einführung in die aktuellen Probleme seiner Struktur und Entwicklung, in: Geographische Rundschau, Nr. 8, 1985, S. 383-384. Eine detaillierte Darstellung für den niedersächsischen Teil der Zonenrandgebietes findet sich bei Jai-Han Kim, Die Auswirkungen der Grenzziehung auf die Grenzgebiete – ein Vergleich zwischen Südkorea und der Bundesrepublik Deutschland, Bochum 1990, S. 220-261.

  4. Siehe dazu die Überblicksdarstellung von Sander, Das Zonenrandgebiet (Anm. 2), S. 29-31.

  5. Brunotte, Lexikon der Geographie (Anm. 1), S. 77.

  6. Eine entsprechende Betrachtung findet sich bei: Michael Offer, Das Zonenrandgebiet nach der deutschen Einigung – Wirtschaftliche Entwicklungen und regionalpolitische Implikationen, Mainz 1991.

  7. Vgl. Franz-Josef Kemper, Regionale Bevölkerungsentwicklung zwischen Wachstum und Schrumpfung, in: Geographische Rundschau, Nr. 9, 2004, S. 20.

  8. Vgl. R. Höhne u.a., Bevölkerung und Siedlungsstruktur, in: Jörg Meier (Hg.), Bayern, Perthes Länderprofile - Geographische Strukturen, Entwicklungen, Probleme, Gotha 1998, S. 33-34.

  9. Vgl. Hans-Joachim Bürkner, Probleme der Regionalentwicklung im niedersächsischen Zonenrandgebiet vor und nach der deutschen Vereinigung, in: Karl Eckhart und Jörg Roesler (Hg.), Die Wirtschaft im geteilten und vereinten Deutschland, Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung, Band 69, Berlin 1999, S. 285.

  10. Arbeitskreis Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder, Qualitätsbericht Regionale Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechung, Hessisches Statistisches Landesamt, Wiesbaden 2007, S. 2 und 4, in: http://aketr.de/tl_files/aketr/DATA/Downloads/Qualitätsbericht.pdf, Zugriff 15.7.2011.

  11. Zwischen 1999 und 2008 stieg beispielsweise in Westdeutschland die Zahl der Erwerbstätigen um gut sechs Prozent, während das Volumen der geleisteten Arbeitsstunden nur um rund drei Prozent zulegte. Ungefähr die Hälfte des Anstieges bei der Kopfzahl der Beschäftigten war also durch eine andere Verteilung des Arbeitsvolumens auf die Erwerbstätigen bedingt.

  12. Frank-Dieter Grimm, Veränderte Grenzen und Grenzregionen, veränderte Grenzbewertungen in Deutschland und Europa, in: Ders. (Hg.), Regionen an deutschen Grenzen – Strukturwandel an der ehemaligen innerdeutschen Grenze und der deutschen Ostgrenze, Institut für Länderkunde Leipzig, Beiträge zur Regionalen Geographie 38, Leipzig 1995, S. 12.

  13. Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung und Institut für Regionalforschung e.V., Struktur- und Entwicklungsprobleme von niedersächsischen Städten im ehemaligen Zonenrandgebiet – Duderstadt, Helmstedt und Uelzen, Gutachten, Hannover/Göttingen 2002.

  14. Vgl. Hans. H. Blotevogel, Raumordnung und Metropolregionen, in: Geographische Rundschau, Nr. 11, 2010, S. 4-12.

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Diplom-Geograf, Arbeitsschwerpunkt: kleinräumige Aspekte der jüngeren sozioökonomischen Entwicklung im schleswig-holsteinisch-mecklenburgischen Raum.