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Die Aufnahme der ersten "boat people" in die Bundesrepublik | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. "Alles ist im Übergang" Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Das Ende der Stasi vor 35 Jahren Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. 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Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Vom Zwangsleben unter Anderen "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. 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Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Die Aufnahme der ersten "boat people" in die Bundesrepublik

Julia Kleinschmidt

/ 16 Minuten zu lesen

Ende 1978 beschloss die Bundesrepublik südvietnamesische Flüchtlinge in großer Zahl aufzunehmen. Vorangegangen war eine intensive mediale Berichterstattung über das Elend der sogenannten "boat people". Damit den 40.000 Vietnamesen lange Asylverfahren erspart blieben, wurde die Kategorie der "humanitären Flüchtlinge" geschaffen. Julia Kleinschmidt über eine Zäsur in der bundesrepublikanischen Menschenrechts- und Flüchtlingspolitik.

Südvietnamesische Flüchtlinge auf der "Hai Hong" im Dezember 1978. (© picture-alliance/dpa)

"Das kann man ja nicht ertragen." Mit diesen Worten bekräftigte der niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht seinen Entschluss, südvietnamesische Flüchtlinge von der Küste Malaysias aufzunehmen. Am 3. Dezember 1978 wurden die ersten 163 der sogenannten "boat people" in die Bundesrepublik Deutschland eingeflogen und in das südniedersächsisch gelegene Grenzdurchgangslager (GDL) Friedland gebracht. Sie gehörten zu den zumeist ethnisch chinesischen Flüchtlingen, die auf dem überfüllten und maroden Frachtschiff Hai Hong vor Malaysia ausgeharrt hatten und denen bis dato verweigert worden war, an Land zu gehen. Ihr Schicksal hatte erst wenige Wochen zuvor die mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen und einen in Westdeutschland ungeahnten zivilgesellschaftlich forcierten Aktivismus hervorgerufen, wie zuletzt der Biafra-Konflikt. Die mediale Präsenz der indochinesischen Flüchtlingskatastrophe führte zu einer Solidarisierungswelle ganz unterschiedlicher Gesellschaftsgruppen, die bis heute die Geschichte der humanitären Hilfe und die Rolle der Vietnamesinnen und Vietnamesen als Gruppe der geglückten Integration im bundesdeutschen kollektiven Gedächtnis prägt.

Die katastrophalen hygienischen Zustände und die Enge vor Ort waren die zentralen Umstände, auf die sich die Berichterstattung konzentrierte und welche lautstarke Empörung bei karitativen Verbänden, Politikern und Politikerinnen und einzelnen Bürgerinnen und Bürgern hervorgerufen hatte. So beschrieb Der Spiegel im November die Situation auf dem Flüchtlingsschiff: "Eine Gestankwolke aus Urin, Kot und Schweiß umgibt das Schiff. Menschen erleichtern sich an der Reeling, andere liegen reglos auf dem verrosteten Eisendeck des verfallenen Frachtschiffs." Das Leid der Geflohenen auf überfüllten kleinen Booten, ihr ohnmächtiges Warten auf eine Einreiseerlaubnis oder in überfüllten Lagern an der Küste Thailands und Malaysias ebenso wie auf sogenannten "Lagerinseln" teilten hunderttausende Vietnamesinnen und Vietnamesen und - wenn auch weniger prominent - Laotinnen und Laoten sowie Kambodschanerinnen und Kambodschaner in den Jahren von 1975 bis 1986. Nach den Statistiken der Aufnahmeländer ist davon auszugehen, dass mithilfe internationaler Aktionen über eine Million Menschen gerettet werden konnten, viele ungezählte jedoch ertranken oder starben in den Booten und Lagern. Während Frankreich und die USA aufgrund ihrer Kriegsbeteiligungen eine besondere Verantwortung gegenüber den Gegnern des Nordens sahen und große Kontingente zur Aufnahme bereitstellten, wurde auch seitens der Bundesrepublik Deutschland das anfängliche Aufnahmekontingent von 10.000 auf 38.000 Menschen erhöht.

Nicht nur die radikale Linke kritisierte den Krieg in Vietnam, auch die Bundesregierung hatte das Thema seit den 1960er Jahren erkannt und zum außenpolitischen Thema erhoben. Sie sandte neben dem Hospitalschiff "Helgoland", welches im Jahr 1965 nach langem Ringen um das Ausmaß der Beteiligung Westdeutschlands in den Vietnamkrieg nach einem Bundestagsbeschluss vor der südvietnamesischen Küste stationiert wurde, auch etablierte Wohltätigkeitsorganisationen wie die Caritas, die evangelische Diakonie und das Rote Kreuz in den Süden Vietnams. Nachdem die nordvietnamesische Armee die südliche Hauptstadt Saigon im Jahr 1975 eingenommen hatte, zog die Bundesrepublik ihre Vertreterinnen und Vertreter jedoch offiziell aus Vietnam zurück und die meisten karitativen Organisationen ihre Helferinnen und Helfer vor Ort ab.

Emotionalisiertes Schicksal

Die Aufmerksamkeit, die dem Schicksal der Flüchtlinge zuteil wurde, lässt sich durch verschiedene Entwicklungen erklären. Als nach dem Sieg der Viet-Kong im Jahr 1975 die Flüchtlingsbewegungen in die umliegenden Staaten Vietnams gravierend zunahmen, kam es durch eine breite mediale Aufmerksamkeit zu einer umfassenden Skandalisierung der Folgen des Vietnamkriegs. Als die Menschen Ende der 1970er immer häufiger ihren Fluchtweg über das offene Meer wählten, um nach Malaysia, Indonesien, Singapur oder Hongkong zu gelangen, gerieten sie in internationale Gewässer und wurden somit zu einer Angelegenheit der Vereinten Nationen und der Staaten, unter deren Flagge Schiffe in diesem Gebiet verkehrten. Durch verbessertes Mediengerät und Mobilität der Journalistinnen und Journalisten fand das Geschehen vor Ort seinen Weg in die Abendnachrichten. "Das tropisch-malerische Elend dieser Flüchtlinge aus Vietnam unterhält - auf seine Weise - die westliche Welt: Wie einst den Krieg in Indochina, so transportierte das Fernsehen auch das Flüchtlingsdrama farbig in die Wohnstuben", urteilte die Wochenzeitung Die Zeit verhältnismäßig selbstkritisch und früh die Rolle der Medien. Wenige Wochen vor dem Weihnachtsfest 1978 hatten solch dramatische Fernseh- und Printbilder nach eigener Darstellung des amtierenden niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht eine bis dahin unerwartete Entschlussfreudigkeit, zunächst bei ihm und dann der Bundesregierung, erwirkt. Die Protagonisten der folgenden Rettungsaktion konnten mit einer breiten Unterstützung aus der Gesellschaft rechnen. Bis zu der niedersächsischen Initiative hatten bereits mehrere Bürgerinnen und Bürger beim Bundesinnenministerium angefragt, ob die Bundesregierung nicht in das Flüchtlingsdrama einschreiten könne. Sogar eine symbolische Geste in Anbetracht des 40. Jahrestags des Novemberpogroms wurde in einer Zuschrift gefordert.

Ebenso wie die Berichterstattung über das Flüchtlingsdrama vor Ort in Südostasien und die tagesaktuellen Informationen über den Entscheidungsprozess, wurde auch die Ankunft der ersten "boat people" in Niedersachsen ein mediales Großereignis. Die Akteure der Rettungsaktion, die innerhalb kürzester Zeit 2.500 Menschen nach Westdeutschland brachten, wurden auf Schritt und Tritt von Presse, Funk und Fernsehen begleitet. Noch am Flughafen Langenhagen bei Hannover entstanden eindrückliche Bilder von Flüchtlingen, die bei ihrer Ankunft, in Rote-Kreuz-Decken gewickelt, vor Ort versorgt wurden. Als anschließend die ersten Busse im Grenzdurchgangslager Friedland ankamen, mussten Lagermitarbeiter eine schaulustige Menge aus Bürgerinnen und Bürgern sowie Medienvertreterinnen und Medienvertretern vor den Flüchtlingen zurückhalten. Manche Zeitgenossen kritisierten diese Emotionalisierung mithilfe der Medien und konstatierten, "daß sie [die Flüchtlinge, J.K.] mediengerecht geflüchtet sind. Tage- und wochenlang wurden dramatische Filmberichte über das Fernsehen frei Haus geliefert, in denen man sich die vollkommen überladenen Fischerboote der vietnamesischen Flüchtlinge anschauen konnte."

Ernst Albrecht hatte aus vermeintlich tagesaktueller Brisanz einer menschlichen Katastrophe und dem anstehenden Weihnachtsfest einen emotional günstigen Zeitpunkt für die Rettungsaktion gewählt. In vielzähligen Interviews betonte er, dass ihn die schockierenden Bilder im Fernsehen dazu veranlasst hätten, in Bonn Druck auszuüben und die ersten Transporte nach Westdeutschland in die Wege zu leiten. Es spielte öffentlich zunächst keine Rolle, dass die USA bereits seit Längerem gedrängt hatten, dass man sich auch von deutscher Seite einem Teil der Flüchtlinge annehmen möge. Nach Akten des deutschen Bundesinnenministeriums gab es seit dem Sieg der nordvietnamesischen Truppen im Jahr 1975 die Anfrage der USA an Verbündete des Westblocks, sich der vietnamesischen Oppositionellen anzunehmen, nachdem sie selbst mit einem großen Aufwand knapp 130.000 Menschen ausgeflogen hatten. Eine Woche vor Ankunft der ersten Flüchtlinge stellte Albrecht dem ZDF gegenüber dennoch klar, dass er die Rettungsaktion als "…eine Frage an die ganze freie Welt" begreife und deshalb "ein Zeichen setzen" wollte. Ernst Albrecht gelang es, sein Engagement, das eigentlich aus der außenpolitischen Beziehung zu den USA und auch Frankreich als wichtige Bündnispartner zu erwarten gewesen war, innenpolitisch als Akt der Barmherzigkeit zu präsentieren.

Humanitäres Handeln

Das Problem, dass die Vietnamesinnen und Vietnamesen nicht nach der Genfer Flüchtlingskonvention zu behandeln waren, aber die notleidenden Menschen dennoch Hilfe brauchten, beschäftigte die Bundesregierung bereits seit einigen Jahren und mag ein Grund für das späte, aber dennoch unbürokratische Handeln im Winter 1978 gewesen sein. Zwar hatte es auch zuvor Gruppen gegeben, die als geschlossene Einheit aufgenommen worden waren, jedoch hatten diese, ebenfalls in Lagern wie Friedland oder Unna-Massen aufgenommenen und versorgten Flüchtlinge aus Ungarn und Chile, zunächst wie die ersten Flüchtlinge aus Vietnam das gängige Asylverfahren durchlaufen müssen. Niedersachsens Ministerpräsident Albrecht jedoch schuf durch das Handeln seines Kabinetts Tatsachen, die zukünftig in gesetzliche Bahnen gelenkt werden sollten. Als Ergebnis innenpolitischer Beratungen wurde festgestellt, dass "[a]ngesichts der Entwicklung im internationalen Bereich (…) auch in Zukunft mit derartigen Aktionen zu rechnen" sei. Die Suche nach einem passenden Status gestaltete sich als schwierig, da nicht alle Vietnamesinnen und Vietnamesen in die Kategorie der politischen Flüchtlinge und somit Asylberechtigten fielen, sondern häufig eher ökonomische oder sozial geächtete Opfer der Kriegsfolgen waren. Mit der Ankunft des ersten Transports im Jahr 1978 schlugen darum einzelne Bundes- und Landespolitiker vor, die Flüchtlinge aus Vietnam den Aussiedlerinnen und Aussiedlern gleichzustellen. Dennoch schien es vor der Bundesversammlung schwierig, die Gleichstellung humanitärer Flüchtlinge mit deutschstämmigen Einwanderern zu begründen.

Als Konsequenz aus der südostasiatischen Flüchtlingskatastrophe wurde 1980 im Bundestag schließlich das "Gesetz über Maßnahmen für im Rahmen humanitärer Hilfsaktionen aufgenommene Flüchtlinge" verabschiedet. Mit dem Gesetz konnte fortan Menschen in Gruppenzusammenhängen aufgrund einer Krisensituation im Herkunftsland eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung erteilt werden. Dies hatte zur Folge, dass vietnamesische Kontingentflüchtlinge gegenüber Asylbewerberinnen und Asylbewerbern aufenthaltsrechtlich deutlich privilegiert behandelt werden konnten und auch wurden, da ihnen das oft Monate bis Jahre dauernde Asylanerkennungsverfahren erspart blieb. Sie erhielten aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit einen sofortigen Flüchtlingsstatus, der ihnen staatsbürgerliche Rechte einräumte.

Niedersachsens Ministerpräsident Ernst Albrecht im Juni 1976. (© Bundesarchiv, B 145 Bild-F048686-0018, Foto: Engelbert Reineke)

Das verhältnismäßig unbürokratische Handeln der Behörden gegenüber den knapp 40.000 südostasiatischen Flüchtlingen sollte fortan ihre Aufnahme in der Bundesrepublik charakterisieren. Schon die ersten Flüchtlinge, die noch nicht unter dieses Gesetz fielen, konnten aufgrund des offensichtlichen Übereinkommens darüber, dass diese Menschen dauerhaft bleiben würden, von breit initiierten Integrationsmaßnahmen profitieren. Auf die Frage des ZDF, wie es den Flüchtlingen in Deutschland im Verhältnis zu ihrem vorherigen Aufenthaltsort ergehen würde, ob ihnen "nicht jetzt in Europa auch ein langes Lagerleben bevor[stünde]", antwortete Ernst Albrecht: "Nein, ich glaube, dass wir da spätestens in zwei Monaten sie aus dem Lager herausnehmen können, […] Auch unsere Städte und Gemeinden haben eigentlich phantastisch reagiert". Die Feststellung, dass sich die Gemeinden anscheinend großzügig in der Bereitstellung von Wohnraum zeigten, hatte vor allem finanzielle Hintergründe. Anders als bei gängigen Asylverfahren übernahm das Land die Kosten der weiteren Unterbringung. Darum hatten die Flüchtlinge in Niedersachsen das Grenzdurchgangslager Friedland spätestens zu Weihnachten wieder verlassen und wurden zunächst in das karitative Wohnheim "Sozialwerk Nazareth" in Norden-Norddeich verlegt. Roman Siewert, der damalige wie heutige Wohnheim-Leiter, charakterisiert die Funktion von Friedland demnach als "Durchlauferhitzer", in dem sich alles um die bürokratischen Auflagen der Aufnahme drehte, während anschließend eine umfassende Betreuung angestrebt wurde. Die Bundesrepublik Deutschland investierte bis Ende der 1980er Jahre geschätzte 52 Millionen Deutsche Mark ausschließlich in Rettungsaktionen und Aufnahmeleistungen wie Sprachkurse, Arbeitsvermittlung und Wohnungssuche für südostasiatische Flüchtlinge. Die außergewöhnlich intensiven Integrationsbemühungen, kombiniert mit einer seit einigen Jahren viel diskutierten, angeblich großen Leistungsbereitschaft, trugen zu einer weitaus positiveren Haltung der bundesdeutschen Gesellschaft gegenüber den Vietnamesinnen und Vietnamesen bei als gegenüber anderen Flüchtlingsgruppen.

Die Hilfsbereitschaft des niedersächsischen Kabinetts ist eine prominente Erzählung von staatlicher Flüchtlingshilfe der neueren Geschichte und steht im Gegensatz zu der ansonsten rigide verfolgten Asylpolitik der CDU, vor allem der nun folgenden 1980er Jahre. Jedoch könnte hier, angesichts der Ablehnung des sozialdemokratischen Bundeskanzlers Helmut Schmidt einer dezidiert westdeutschen Menschenrechtspolitik gegenüber repressiven Regimen, auch eine taktische Positionierung der CDU im Hintergrund gestanden haben. Ähnlich wie in der Thematisierung der „Sozialen Frage“ gelang es der CDU, sich nun auch für globale humanitäre Probleme einzusetzen und damit ein eindeutiges Statement zur menschenrechtlichen Ausrichtung der Bundespolitik abzugeben. Dieser christdemokratische Vorstoß in der Flüchtlingspolitik passte in das politische Konzept der Bundesregierung, einerseits den Pflichten gegenüber dem Hohen Flüchtlingskommissariat der Vereinigten Nationen nachzukommen, andererseits eine steuerbare und zumindest vordergründig entpolitisierte Gruppe aufzunehmen.

Geregelte Flüchtlingsaufnahme

Das Grenzdurchgangslager Friedland galt in der jungen Bundesrepublik als "das bundesweit bekannte und symbolisch vielfältig aufgeladene Tor zur Freiheit". Dennoch war das Lager seit Ende der 1950er aus dem öffentlichen Interesse gewichen und so bot sich den Wohlfahrtsverbänden und Behörden die Chance, mit der Aufnahme von Flüchtlingen aus Indochina den Ort zu einem Symbol der westdeutschen, global agierenden Humanität umzuschreiben. Da die Flüchtlinge meist aus dem Süden Vietnams kamen bzw. sich auf der Flucht befanden, schien es zudem erwiesen, dass sie Opfer des siegreichen sozialistischen Nordens waren. Es stellte sich zwar heraus, dass nicht alle Flüchtlinge an Leib und Leben bedroht waren oder bereits in Arbeitslagern und Gefängnissen inhaftiert waren, dennoch waren viele mindestens vom wirtschaftlichen Ruin oder einer öffentlichen Schmähung als Teile der eher wohlhabenderen Bevölkerung betroffen. Die Flüchtlinge hatten den politischen Vorteil, als Verfolgte des Kommunismus betrachtet und somit im Westen zumindest öffentlich als Gesinnungsgenossen behandelt werden zu können.

Trotz der Ankündigung, dass die in Friedland aufgenommene Gruppe erst die Vorboten einer viel größeren Zahl von Flüchtlingen waren, blieb die Hilfsbereitschaft vor allem auf lokaler Ebene bis Anfang der 1980er Jahre außerordentlich großzügig und beständig. Dabei stieß die überschwängliche Hilfsbereitschaft und institutionell breit angelegte Versorgung der Vietnamesinnen und Vietnamesen auch auf Kritik. Flüchtlingsaktivisten bemängelten die in Teilen sehr unterschiedliche Versorgung und Unterbringung der verschiedenen Asylsuchenden und forderten eine größere Aufnahmebereitschaft von Flüchtlingen. So wurde das Asylheim Augsburg, in dem zu diesem Zeitpunkt bis zu 15 Menschen auf nur 45 Quadratmetern leben mussten, mit vier, zwischen 1979 und 1980 gebauten Wohnheimen für Indochinaflüchtlinge verglichen, wovon jedes nicht mehr als 80 Personen aufzunehmen hatte und die nach Aussage der Autoren des Berichts „alle eine ideale Größenordnung haben.“

Dass die vietnamesischen Flüchtlinge von Beginn an einen anderen Status in der Gesellschaft und bei den Behörden einnahmen und einnehmen sollten als andere Flüchtlinge, lässt sich auch daran erkennen, dass knapp 400 argentinische Flüchtlinge zeitgleich mit der Begründung abgelehnt worden waren, dass das Kontingent für politische Flüchtlinge erschöpft sei. Die argentinischen Asylsuchenden waren, wie die aufgenommenen Chileninnen und Chilenen seit 1973, den linken Parteien angehörige Oppositionelle. Die deutschen Behörden rechneten die Zahlen der Flüchtlinge aus Chile auf die Argentinierinnen und Argentinier an, sodass die entsprechenden Entscheidungsträger zu dem Entschluss kamen, dass die Bundesrepublik zurzeit über keine Aufnahmekapazitäten für politisch Verfolgte aus Lateinamerika verfügen würde. Ernst Albrecht versuchte seine Entscheidungen in Bezug auf „seine“ Flüchtlinge in einem Interview mit dem „Länderspiegel“ vom 2. Dezember 1978 zu entpolitisieren und somit die Kritiker moralisch zu treffen:

"Ja, es gibt – das ist nun eine Erfahrung, die ich nicht das erste Mal mache - immer Neid, es gibt immer schlechtes Gewissen, das da auch eine Rolle spielt, und dann glaubt man dem anderen unlautere Motive unterlegen zu müssen. Für mich ist dies eine Frage der Menschlichkeit. Wir sind gefordert, wir sehen ja, was dort vor sich geht".

Dass die Ungleichbehandlung im Interesse der Politik lag, formulierte der niedersächsische Staatssekretär Gernord Haaßengier viel dezidierter: "Die einen kommen, die anderen holen wir. Das ist der Unterschied."

In der weiteren Geschichte der Bundesrepublik zeigte sich allerdings, dass auch die Kriterien bezüglich der Indochinaflüchtlinge nur teilweise so großzügig angesetzt wurden, wie zuvor angekündigt. Die Regierung wollte die Kontrolle über die Auswahl der Flüchtlinge behalten. Nachdem die ersten Flüchtlinge in den Ad-hoc-Aktionen Niedersachsens aufgenommen worden waren, richtete die Bundesregierung ein Schiff vom Roten Kreuz ein, das Flüchtlinge nach Westdeutschland bringen sollte. Gleichzeitig engagierten sich auch, unter Wortführung von Prominenten, zahlreiche Bürgerinnen und Bürger auf zivilgesellschaftlicher Ebene für die Flüchtlinge aus Indochina. Unter anderem Heinrich Böll, Martin Walser, Norbert Blüm und der Journalist Rupert Neudeck gründeten den Kölner Verein "Ein Boot für Vietnam e.V.". Sie kauften ein Schiff, das in die Gewässer um Vietnam gesandt wurde, um Flüchtlinge von ihren Booten zu retten. Zwischen 1979 und 1986 wurde die "Cap Anamur" zur Rettung von 10.375 Menschen aus dem Pazifik eingesetzt. Die ehrenamtliche Besatzung der "Cap Anamur" geriet schon bald mit den deutschen Behörden in Konflikt, da sie ihre Aktionen nur selten mit diesen abstimmte. Da die Besatzung des Rettungsschiffes immer wieder von anderen Schiffen Flüchtlinge übernahm, die nicht mehr akut in Seenot waren, schritt das Auswärtige Amt ein und wies die Besatzung der "Cap Anamur" an, zukünftig diese Praxis zu unterlassen. Aus den Akten des Bundesinnenministeriums lässt sich erschließen, dass immer mehr der noch aufzunehmenden Flüchtlinge schon im Vorhinein feststanden. Dabei stand die Familienzusammenführung an vorderster Stelle, ebenso genossen Menschen Vorrang, die für deutsche Firmen gearbeitet hatten oder minderjährig und ohne Angehörige waren. Die Willkür bei der Festsetzung der Quoten wurde denn auch zum wunden Punkt der Quotenregelung. Wonach sollten die Maßstäbe gesetzt werden, wann "genug" aufgenommen worden wären? Die Politik orientierte sich nicht an den tatsächlichen Flüchtlingszahlen, sondern setzte eigene, nach außen hin undurchsichtige Parameter an, um eine endgültige Aufnahmekapazität zu begründen. Bereits zu Beginn der Aufnahme forderte Die Zeit, diesen Ansatz zu überdenken: "Aber allein mit weihnachtlichen Almosen ist den südostasiatischen Flüchtlingen jetzt nicht mehr zu helfen. Die Bundesrepublik muß mehr Flüchtlinge aufnehmen, mehr als die 2500 Vietnamesen zur Weihnachtszeit."

Fazit

Die Aufnahme der ersten "boat people" in Niedersachsen steht für den bundesrepublikanischen Auftakt der "humanitären Flüchtlingshilfe" und zeigt somit eine Zäsur in der bundesdeutschen Menschenrechts- und Flüchtlingspolitik der 1970er Jahre auf. Mit der Aufnahme der vietnamesischen Flüchtlinge ging die Bundesrepublik Deutschland einen entscheidenden Schritt in die Richtung, humanitäre, global ausgerichtete Hilfsaktionen als politische Strategie in der Innen- wie Außenpolitik zu integrieren. Durch die neue Kategorie der "humanitären Flüchtlinge" gelang es den Bundespolitikerinnen und -politikern gleichermaßen, ihrer Verantwortung der internationalen Gemeinschaft gegenüber gerecht zu werden und neue rechtlich verankerte Instrumente zur Regelung der internen Flüchtlingspolitik zu etablieren.

Die eigentliche politische Symbolkraft der "humanitären Flüchtlinge" im Kalten Krieg lässt sich gerade am Beispiel der Indochinaflüchtlinge darlegen. Bereits die zeitgenössischen Medien erkannten, dass die Bilder der Menschen auf den Booten und in den Flüchtlingslagern in Indonesien, Thailand und Malaysia zu einem kollektiv erlebten Ereignis beitrugen, das sich im Engagement vor Ort manifestierte. Durch die "boat people" gelang in einer Kontinuität der Aufnahme von Ungarnflüchtlingen und tschechoslowakischen Dissidenten, anders als durch die von chilenischen Pinochet-Gegnern und politischen Flüchtlinge aus dem Nahen Osten, ein Bedeutungswandel des Begriffs "Lager" als Institution der Diktatur, der deutschen Kriegsschuld und Ort der Aufarbeitung der Kriegsfolgen. Nun ging es vielmehr darum, dem Systemfeind eine Struktur der Barmherzigkeit und kapitalistischen Freiheit entgegenzusetzen. Insbesondere für das Grenzdurchgangslager Friedland wandelte sich das Narrativ als Sammel- und Registrierstelle der Nachkriegszeit zu einem Ort des bundesdeutschen Humanitarismus und hielt dabei zugleich erfolgreich am symbolischen Etikett des "Tores zur Freiheit" fest.

Zitierweise: Julia Kleinschmidt, Die Aufnahme der ersten "boat people" in die Bundesrepublik, in: Deutschland Archiv Online, 26.11.2013, Link: http://www.bpb.de/170611

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vietnam: Erlösende Tat, in: Der Spiegel, 4.12.1978, S. 60.

  2. Zu der ethnischen Komponente vgl. Nghia M. Vo, The Vietnamese Boat People, 1954 and 1975-1992, Jefferson, North Carolina und London 2006, S. 124.

  3. Lasse Heerten, A wie Auschwitz, B wie Biafra. Der Bürgerkrieg in Nigeria (1967–1970) und die Universalisierung des Holocaust, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, Nr. 3, 2011, Externer Link: http://www.zeithistorische-forschungen.de/site/40209178/default.aspx

  4. Vgl. etwa Olaf Beuchling, Vom Bootsflüchtling zum Bundesbürger. Migration, Integration und schulischer Erfolg in einer vietnamesischen Exilgemeinschaft, Münster u.a. 2003.

  5. Vietnam: Große Gefahr, in: Der Spiegel, 20.11.1978, S. 159-160, S. 159.

  6. Die USA nahm von anfänglich 168.000 knapp 800.0000 Menschen auf. Die Schätzungen, wie viele Menschen jedoch in dem gleichen Zeitraum wegen hochseeuntauglichen Booten, unzureichender Versorgung und Piraterie umkamen, variieren zwischen einigen 10.000 und über 200.000. Vgl. J. Hein, From Vietnam, Laos, and Cambodia: A Refugee Experience in the United States, New York 1995, S. 48; Dennis Gallagher, United States and the Indochinese Refugees, in: Supang Chantanavich und E. Bruce Reynolds (Hg.): Indochinese Refugees: Asylum and Resettlement, Bangkok 1988, S. 231.

  7. Alexander Troche, "Berlin wird am Mekong verteidigt". Die Ostasienpolitik der Bundesrepublik in China, Taiwan und Süd-Vietnam 1954-1966, Düssedorf 2001, S. 413f; Zu den Organisationen: Michael Vössing, Kolloquiumsvortrag am Institut für Europäische Geschichte, 14.10.2012; Vgl. dazu auch das Dissertationsprojekt an der Universität Mannhein: Ders., Humanitäres Engagement im Spannungsfeld von Hilfe, Solidarität und Interessenpolitik: West- und ostdeutsche Hilfe für Vietnam von den 1950er bis in die 1980er Jahre (Arbeitstitel).

  8. Menschen auf der Flucht, in: Die Zeit, Nr. 52, 1978.

  9. BArch B 136/ 16709; zweite Mappe, handschriftliche Notizen bezüglich Anrufe und Briefe an das MI.

  10. Vgl. Lagerchronik Friedland und Bilder auf Externer Link: http://einestages.spiegel.de/static/entry/gestrandete_der_apokalypse/23826/ankunft_in_friedland.html

  11. Rolf Orter und Helmut Stapf, Lagerleben, in: Herbert Spaich (Hg.), Asyl bei den Deutschen, Beiträge zu einem gefährdeten Grundrecht, Reinbeck bei Hamburg 1982, S. 135-147, S. 136.

  12. BArch B 106/ 69003; Sitzungsprotokolle Bundesinnenministerium Juli 1975 bis September 1975.

  13. BArch B 136/ 16709; Abschrift des 24.11.1978 vom 22 Uhr heutejournal, Dr. Ernst Albrecht, MP Niedersachsen.

  14. BArch B 136/ 16709, Zweite Mappe, 107. Sitzung Bonn, 28.09.1978 und interne Aufzeichnungen, das Thema ist die Hai Hong.

  15. BArch B 149/42573; 27-seitiges Dokument vom 30. Mai 1979, Anlage zum Schreiben des BMI an den ChBK.

  16. Vgl. BArch B 149/ 42574 und B 149/42578.

  17. Vgl. BGBl I 1980, 1057.

  18. Michael Blume, The Federal Republic of Germany and the Indochinese Refugees, in: Chantanavich und Reynolds (Hg.), Indochinese Refugees (Anm. 6), S. 341-381, S. 343.

  19. BArch B 149/42578; Neunter November 1979, Schreiben von Anke Fuchs, Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung schreibt an Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit, dass Kontingentflüchtlinge den anerkannten Asylberechtigten gleichgestellt werden sollen, da "sich durch das Asylverfahren die Eingliederung der Kontingentflüchtlinge in das Erwerbsleben unnötig verzögert."

  20. BArch B 136/ 1670, zweite Mappe, Transkript der Sendung "Länderspiegel", ZDF 2.12.1978, 17:05. Dass die Gemeinden bereit waren, die Flüchtlinge aufzunehmen, kann auch daran gelegen haben, dass im Gegensatz zur gängigen Praxis das Land für alle Kosten aufkam.

  21. Interview Roman Siewert, 13. September 2011, 00:32:17.

  22. Blume, The Federal Republic of Germany and the Indochinese Refugees (Anm. 18), S. 343 und S. 345.

  23. Vgl. zu dieser Stereotypisierung von Vietnamesinnen und Vietnamesen und ihren Kindern in der deutschen Gesellschaft z.B. Tamara Hentschel, Thúy Nonnemann, Alke Wierth und Günter Piening im Gespräch: Eine Integrationsdebatte der anderen Art - Von der illegalisierten "Zigarettenmafia" zum "Musterschüler"?, in: Kien Nghi Ha (Hg.), Asiatische Deutsche. Vietnamesische Diaspora and Beyond, Berlin und Hamburg 2012, S. 140-153.

  24. Jan Eckel, Neugeburt der Politik aus dem Geist der Moral, in: Jan Eckel und Samuel Moyn (Hg.), Moral für die Welt? Menschenrechtspolitik in den 1970er Jahren, Göttingen 2012, S. 22-67, S. 35.

  25. Frank Bösch, Die Krise als Chance, Die Neuformierung der Christdemokraten in den siebziger Jahren, in: Konrad Jarausch (Hg.), Das Ende der Zuversicht? Die Strukturkrise der 1970er Jahre als zeithistorische Zäsur, Göttingen 2008, S. 288-301

  26. Ebd., S. 99.

  27. Vgl. ebd., S. 100 und 117ff. Die Erforschung zu der Bedeutung dieses Lagers ist noch sehr jung. Erst seit einiger Zeit gibt es ein Dissertationsprojekt von Sascha Schießl in Göttingen dazu.

  28. Vgl. Karen Schönwälder, "Ist nur Liberalisierung Fortschritt?" Zur Entstehung des ersten Ausländergesetzes der Bundesrepublik, in: Jan Motte, Anne von Oswald und Rainer Ohlinger (Hg.), 50 Jahre Bundesrepublik - 50 Jahre Einwanderung, Nachkriegsgeschichte als Migrationsgeschichte, Frankfurt am Main und New York 1999, S. 127-144.

  29. Sascha Schießl, Das Lager Friedland als "Tor zur Freiheit". Vom Erinnerungsort zum Symbol bundesdeutscher Humanität, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, 84 (2012), S. 97-122.

  30. z.B. Pakistani und Argentinierinnen und Argentinier

  31. Orter und Stapf, Lagerleben (Anm. 11), S. 136.

  32. BArch B 106/69037; Materialien zu Verhandlungen mit Wohlfahrtorganisationen, Menschenrechtsgruppen und dem Bundesinnenministerium, ob und wenn ja wie viele Chilenen aufgenommen werden sollen. Es liegen ebenso Protestbriefe gegen eine Aufnahme bei.

  33. BArch B 136/ 1670; zweite Mappe, Transkript der Sendung „Länderspiegel“, ZDF 2.12.1978, 17:05.

  34. Vietnam: Erlösende Tat, in: Der Spiegel, 4.12.1978, S. 62.

  35. Vietnamflüchtlinge. Gegen die Regeln, in: Der Spiegel, 5.11.1979, S. 29 und 32.

  36. Menschen auf der Flucht, in: Die Zeit, Nr. 52, 1978.

  37. Eckel, Neugeburt der Politik aus dem Geist der Moral (Anm. 24), S. 22-67.

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Julia Kleinschmidt, M.A., ist Promotionsstipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung mit einem Dissertationsprojekt zum Thema "Globale Flüchtlinge und zivilgesellschaftliches Engagement. Die Menschenrechtsdebatte in der westeuropäischen Asylpolitik." Sie studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Wissenschaftsgeschichte und Neuere Deutsche Literatur in Göttingen, Nanterre/Paris und Groningen. Als Mitherausgeberin und Themenredakteurin ist sie seit 2010 für die Zeitschrift WerkstattGeschichte aktiv.