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Zwischen Ost und West | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? 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Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. 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Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? 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Zwischen Ost und West Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen"

Jan König

/ 11 Minuten zu lesen

Ab Mitte der 1960er-Jahre galt Stefan Heym in der DDR als Dissident. Mit dem Machtwechsel von Ulbricht zu Honecker schien sich das Verhältnis zwischen dem Literaten und der Staatsmacht zu entspannen. Die Publikationsgeschichte seiner "Erzählungen" zeigt aber, dass Stefan Heym immer eine Sonderrolle inne hatte.

Stefan Heym nahm im Literaturbetrieb der DDR eine Sonderrolle ein. Seine Schriften wurden in der Bundesrepublik veröffentlicht, meist noch vor der Publikation in der DDR. Gleichzeitig thematisierte Heym diese Teilung kritisch in seinen Werken, womit man ihn als literarischen Grenzgänger zwischen Ost und West bezeichnen kann. Die Problematik dieser Sonderrolle soll hier anhand des Druckgenehmigungsverfahrens zu Heyms Band "Erzählungen", der 1976 im LDPD-Verlag Der Morgen erschien, dargestellt werden.

I

War Heym für seinen Antikriegsroman "Kreuzfahrer von heute" Anfang der Fünfzigerjahre noch gefeiert worden, schränkte ihn das sozialistische Regime wegen seiner kritischen Äußerungen immer mehr ein. Nach dem 11. Plenum des SED-Zentralkomitees im Dezember 1965 war dem Schriftsteller in der DDR praktisch ein Druckverbot auferlegt worden. Als der Cheflektor des Buchverlags Der Morgen, Heinfried Henniger, 1970 erstmals Kontakt zu Stefan Heym aufnahm, war dieser im öffentlichen Kulturbetrieb der DDR nicht mehr präsent. Erst mit dem politischen Wechsel von Walter Ulbricht zu Erich Honecker und einer damit einhergehenden Neubewertung "problematischer" Schriftsteller, konnten drei seiner bislang verbotenen Romane – "Lassalle" (1968), "Schmähschrift oder Königin gegen Defoe. Erzählt nach den Aufzeichnungen eines gewissen Josiah Creech" (1970) und "Der König David Bericht" (1972) – erscheinen. Heym gehörte damit zu den Schriftstellern der DDR, "die am meisten von dieser neuen positiven Einstellung profitierten."

Stefan Heym signiert seinen Roman "Fünf Tage im Juni", undatierte Aufnahme (© Archiv Buchverlag Der Morgen)

Trotz der – vorübergehenden – Liberalisierung in der DDR behielt Heym seinen Sonderstatus bei und stand weiterhin unter der kritischen Beobachtung der Staatsmacht. In einer Beurteilung Heyms im Mai 1973 durch den SED-Chefideologen und obersten Kulturpolitiker der DDR Kurt Hager heißt es: "Besonders muss darauf geachtet werden, dass alle Institutionen, mit denen sich Stefan Heym in Verbindung setzt, ihre Absprachen bei gegenseitiger Information bzw. Konsultation treffen, da er die Neigung hat, verschiedene kulturpolitische Institutionen gegeneinander auszuspielen. Die Notwendigkeit eines einheitlichen Vorgehens besteht bei allen solchen Problemen; hier müsste sich unsere Zusammenarbeit noch verbessern."

Die staatlichen Einrichtungen sollten Heym als geschlossene Einheit gegenüberstehen und sich gegenseitig über seine Aktivitäten informieren. Das galt insbesondere für die Buchprojekte. Von den drei freigegebenen Romanen durfte der Buchverlag Der Morgen den "König David Bericht" 1973 publizieren.

Antrag auf Druckgenehmigung für Stefan Heyms "Erzählungen" (© Bundesarchiv, DR 1/2320, Bl. 36)

Der Verlag zeigte starkes Interesse für eine weitere Zusammenarbeit mit dem renommierten Autor. Im Frühjahr 1974 kam die Idee auf, einen Band mit Erzählungen zu veröffentlichen. Das Buch sollte gedruckte und ungedruckte Prosa aus Heyms Feder enthalten. Im November 1974 hatte der Verlagsleiter des Morgen, Wolfgang Tenzler, die erste Unterredung in der Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel, um über den geplanten Erzählband zu berichten. Zwei Monate später reichte der Verlag den Druckgenehmigungsantrag mit 13 Erzählungen bei der HV ein.

Weil die Zensorin Marion Fuckas das Außengutachten von Eckhardt Krumbholz als "ziemlich oberflächlich, und die 'Lesart' der Erzählungen doch zu 'wohlwollend'" empfand, fertigte sie Mitte Februar eine eigene Bewertung an. In Einzelkritiken urteilte sie über Heyms Prosa und stellte schließlich bei allen 13 Geschichten politische oder literarisch-qualitative "Schwächen" fest. Trotzdem tat sich die Zensorin schwer, das Buch komplett zu verbieten: "Es ist eine schwere Entscheidung, zum ersten Buch Heyms, das wieder original [sic!] in der DDR editiert werden soll, Nein zu sagen", schrieb sie an ihren Vorgesetzten.

Anders sah es der Leiter der Abteilung Belletristik, Kunst- und Musikliteratur im Ministerium der Kultur, Gerhard Dahne. Er machte gegenüber seinem Vorgesetzten, dem stellvertretenden Kulturminister Klaus Höpcke, eine eigene Rechnung auf:

"13 Erzählungen liegen vor
2 davon sind bereits bei uns erschienen
3 gehen inhaltlich nicht
2 sind künstlerisch sehr schwach
2 müssen noch bearbeitet werden,
also was soll es? Diese Anthologie hat keine Berechtigung."

Brief Gerhard Dahnes an Klaus Höpcke zu Stefan Heyms "Erzählungen" (© Bundesarchiv, DR 1/2320, Bl. 76)

Dahne schickte die Einzelkritiken der Zensorin gleich mit. Zwei Geschichten störten Fuckas besonders. Einmal die Erzählung "Die Gleichgültige"; sie spielt in Ungarn 1949 in einer Hochphase des Stalinismus. Die Zensorin sah keinen Nutzen darin, "diese Periode der Parteigeschichte, die von [Alexander] Scholzenizin [sic!] und anderen, weidlich ausgeschlachtet wird, hier und heute darzustellen", schrieb sie in ihrer Begutachtung.

Die zweite Erzählung, die kritisch beurteilt wurde, war die Geschichte "Mein Richard", die hier inhaltlich kurz skizziert werden soll. Die Erzählung ist aus der Sicht der Mutter Zunk geschrieben, "eine alte Genossin und selbst Witwe eines alten Genossen": "Montag war DFD-Versammlung; Dienstag Gewerkschaftsleitung, Diskussion des Betriebskollektivvertrages; Mittwoch war Deutsch-Sowjetische Freundschaft, ein Film über die Baumwollernte in der Usbekischen Sowjetrepublik wurde gezeigt, und eine von unsern Frauen hat von ihrer Moskaureise erzählt …", schildert Frau Zunk einem Polizisten ihren Wochenablauf. Die alltägliche Routine wird mit der Verhaftung ihres Sohnes und des Nachbarjungen jäh durchbrochen. Die Mutter wird von der Polizei verhört, aber weder sie noch der Leser erfahren, warum die Kinder festgesetzt worden sind. Erst als Frau Zunk wieder nach Hause gebracht wird – sie wohnt direkt an der Berliner Mauer – und sie die Grenzpolizisten im und um das Haus sieht, vermutet sie, dass es sich um versuchte Republikflucht handeln könnte. Aber die Polizisten schweigen weiterhin. Auch der Rechtsanwalt Dr. Kahn, eine Anspielung auf den DDR-Juristen Friedrich Karl Kaul, darf mit ihr nicht über den Fall sprechen. Als sie beim Besuch im Gefängnis ihren Sohn nach dem Grund der Inhaftierung fragt, geht ein Wärter energisch dazwischen. Eine Wand aus Schweigen umgibt die Genossin. Bis zum Prozess hat Frau Zunk mit psychischen Problemen zu kämpfen, Angstzustände, Stumpfheit plagen die Mutter. Sie ist von ihrer Arbeit suspendiert worden und kämpft mit der Ungewissheit, bis die Verhandlung sie in die Wirklichkeit zurückholt: "Der Staatanwalt las von unserer Jungend, die in ihrer überwältigenden Mehrheit den Zielen und Errungenschaften den Sozialismus gegenüber eine positive Haltung einnahm und die nichts sehnlicher wünscht, als noch größere Errungenschaften erreichen zu helfen. Dann las er von dem antifaschistischen Schutzwall als einem Bollwerk im Kampf gegen den Imperialismus, und wie unsere Jugend in ihrer überwältigenden Mehrheit durch Wort und Tat bewies, dass sie dessen Wichtigkeit durchaus verstand und zu schätzen wusste – nicht so die beiden Angeklagten. Er verlas eine Vielzahl von Daten, vierzehn insgesamt, an denen die Angeklagten in voller Kenntnis der Strafbarkeit ihrer Handlungen besagten antifaschistischen Schutzwall in beiden Richtungen überquerten, immer an der gleichen Stelle, nämlich hinter der zu dem beiderseitigen elterlichen Wohnhaus gehörigen Garage, wobei sie den Posten, die diesen Abschnitt des Schutzwalls zu bewachen hatten, und den technischen Einrichtungen, durch welche die Posten alarmiert werden sollten, mit List aus dem Wege gingen und derart Paragraph So-und-so und So-und-so des Strafgesetzbuches der Republik absichtlich verletzten; sie seien sogar so weit gegangen, Vertretern der kapitalistischen Westpresse gegenüber sich ihrer Taten zu rühmen, wodurch sie die Gesetze und Einrichtungen unserer Republik der Lächerlichkeit preisgaben und Wasser auf die Mühlen der imperialistischen Propaganda gossen, wie aus Beweisstück A der Staatsanwaltschaft ersichtlich."

Der Nachbar und Frau Zunks Sohn hatten 14-mal die Berliner Mauer in beiden Richtungen überwunden. Beweisstück A ist der Artikel einer westdeutschen Zeitung über die Besuche der beiden Jugendlichen in West-Berlin. Es ist letztlich das einzige Beweisstück in der gesamten Gerichtsverhandlung. In den Zeugenstand gerufen, erzählen die Jungen von den Kinobesuchen, der Currywurst und der Cola. Frau Zunk muss mit ansehen, wie sich die Jugendlichen selbst belasten. Schließlich das Urteil: Der 18-jährige Richard Edelweiß wird in die Armee einberufen, Richard Zunk muss in den Jugendwerkhof. Seine Mutter bleibt fassungslos zurück. Die Pointe der Geschichte hat sich Stefan Heym bis zum Schluss aufbewahrt. Nach der Verhandlung treffen sich der Staatsanwalt und Verteidiger Kahn zu einem kleinen Schwätzchen:

"'Wenn ich Sie gewesen wäre, Genosse Staatsanwalt, ich hätte einen Orden für die beiden Jungen beantragt.'
'Wieso das?' fragte der Staatsanwalt.
'Weil sie vierzehnmal hintereinander ihre absolute Treue zu unserer Republik unter Beweis gestellt haben.'"

Dies bildet den ironischen Abschluss dieser skurrilen Erzählung. Heym gibt der Geschichte durch die Aussage Kahns eine neue Perspektive, nicht die Flucht in den Westen, sondern die Heimkehr aus dem kapitalistischen Ausland sei der eigentliche Skandal. Demnach hätten die Jungen eher Lob als Tadel verdient. Neben den Mauerspringern steht nun die Mutter Zunk, die von allen Seiten zu hören bekommt, dass sie in ihrer Erziehung versagt habe und ihrer Verantwortung als Genossin nicht nachgekommen sei.

Auch die Zensorin Fuckas stellt die Mutter in den Mittelpunkt ihrer Beurteilung, so schreibt sie: "Die Erzählung berührt Probleme, die sich aus der besonderen Lage der DDR ergeben, und darüber hinaus Fragen wie: was wissen Eltern von ihren Kindern, wie vereinbaren sich aktive gesellschaftliche Arbeit mit der Verantwortung für die Erziehung der Kinder, wie werden besonders alleinstehende Mütter damit fertig etc. Leider kommt es Heym offenbar weniger darauf an, anhand der aufgegriffenen 'unerhörten' Begebenheit, gesellschaftliche Widersprüche auszuloten, als Erscheinungen des gesellschaftlichen Überbaus zu kritisieren (…) Auf unangenehm wirkende ironische Art wird die Arbeit der Ermittlungs- und Justizorgane abqualifiziert; Stimmungen der Angst und Hoffnungslosigkeit dominieren (…) Heym ist auf Vorschläge des Verlages, die Geschichte zu überarbeiten, nicht eingegangen. So kann sie nicht akzeptiert werden."

II

Heym weigerte sich, die Erzählungen zu ändern, und so fielen beide aus dem Band heraus. In anderen Geschichten mussten die Bezüge zu Sowjetchef Leonid Breschnew und anderen Politikern gestrichen werden. Trotzdem ließ eine Druckgenehmigung weiter auf sich warten, was die Verantwortlichen im Verlag beunruhigte. Henniger und Heym spekulierten darüber, ob die Entscheidung zur Druckgenehmigung nicht in der HV Verlage, sondern im Politbüro des SED-Zentralkomitees falle. Mit der Vermutung lagen beide durchaus richtig. Eine Druckgenehmigung für den Band, datiert auf den 31. März 1975, war schon erstellt, als Gerhard Dahne am selben Tag Klaus Höpcke über die Aussetzung der Genehmigung informierte. Nun zog sich das Zensurspiel noch zwei weitere Monate hin. Höpcke schrieb dem Minister für Kultur, Hans-Joachim Hoffmann, dieser wandte sich am 9. April in einem vierseitigen Brief an Kurt Hager, um ihn über das Druckvorhaben zu unterrichten. Es folgte die Absprache mit dem Politbüro. Am 30. Mai schließlich wurde mit zweimonatiger Verspätung die Druckgenehmigung ausgestellt.

Die "Erzählungen" wurden gedruckt, und der Vorgang ruhte bis Ende Oktober 1975. Dann entdeckte während der Frankfurter Buchmesse ein aufmerksamer Mitarbeiter der Hauptverwaltung die Kurzgeschichte "Das Wachsmuth-Syndrom" in einem Buch des Claasen-Verlags. Die Erzählung war zuvor im "Playboy" und in der "Berliner Handpresse" veröffentlicht worden und hatte für Heyms Prosaband die DDR-Zensur passiert. In der Erzählung wandeln sich männliche Hormone in weibliche, was zu Geschlechtsumwandlungen führt. Doch waren es weniger die sexuellen Schilderungen als die Anspielungen auf führende Politiker der KPdSU, die die HV Verlage und Buchhandel gestrichen haben wollte.

Nach Erscheinen des Textes in der Bundesrepublik war in der HV die Sorge groß, der Zensur überführt zu werden. Man wollte verhindern, "dem Klassengegner (…) Stoff für weitere Angriffe gegen unsere Kulturpolitik zu liefern". Zudem hatte auch der sowjetische Botschafter in Ost-Berlin Pjotr Abrassimow Wind von der Verunglimpfung des höchsten Parteigenossen gekriegt. Jetzt wurde auch das SED-Zentralkomitee eingeschaltet. In einem Gespräch mit Dahne Ende November 1975 befürwortete die Funktionärin Lucie Pflug die Streichung der Geschichte, hatte aber noch andere Neuigkeiten, wie Dahne handschriftlich notierte: "Genossin Pflug machte weiterhin darauf aufmerksam, daß in dem Band 'Schatten und Licht' eine Erzählung enthalten gewesen wäre, die den energischen Protest des Physikers Pose hervorgerufen habe. Dieser hatte unter der Bedingung von einer Klage Abstand genommen, daß diese Geschichte nicht mehr nachgedruckt wird. Genossin Pflug fragte, ob 'Mein verrückter Bruder' mit dieser Erzählung identisch sei. Ich versprach, dies nachprüfen zu lassen."

Der Band "Schatten und Licht" war 1960 im Leipziger List Verlag erschienen und trug den Untertitel "Geschichten aus einem geteilten Land". Die Erzählung "Mein verrückter Bruder" hatte heftigen Protest bei Heinz Pose ausgelöst, einem Professor an der Technischen Universität Dresden. Heyms Erzählung fiktionalisiert Poses Leben. Der Physiker hatte als NSDAP-Mitglied im "Dritten Reich" Karriere gemacht und nach Kriegsende die Leitung eines sowjetischen Atombombenprogramms übernommen. Zurück in der DDR versuchte der amerikanische Geheimdienst, Pose mit Hilfe seines Bruders zum Überlaufen zu bewegen, was aber scheiterte. Heym erzählt die Geschichte aus der Sicht des Bruders, der den Atomphysiker auf seinen Stationen begleitet. Während der Physiker in den beiden Diktaturen Karriere macht, muss der Bruder die niedrigsten Arbeiten verrichten. Schließlich wird er wegen des Abwerbeversuchs verhaftet.

Nun mussten auch "Das Wachsmuth-Syndrom" und "Mein verrückter Bruder" aus dem Band der "Erzählungen" gestrichen werden. Doch für die Herausnahmen der beiden Geschichten war es eigentlich zu spät. Die Bücher waren gedruckt, gebunden und standen für Ende November 1975 zur Auslieferung bereit. Zudem war das Buch während eines Literaturgesprächs mit Heym angekündigt worden. Dennoch blieb der Protest des Verlages wirkungslos und die Bücher mussten makuliert werden. Der Buchverlag wollte "bei Anfragen [v]orerst erklären, daß sich das Erscheinen aus technischen Gründen verzögere." Immerhin musste Der Morgen nicht gänzlich auf die Herausgabe des Bandes verzichten. Für 1976 wurden von der Hauptverwaltung zusätzlich 3,5 Tonnen Papier für einen Neudruck bereitgestellt. Am 11. Dezember 1975 beantragte der Buchverlag Der Morgen erneut den Druck des Buches in einer Auflage von 15.000 Exemplaren. Die Druckgenehmigung wurde noch am gleichen Tag erteilt.

Stefan Heyms "Erzählungen"; Einbandgestaltung: Lothar Reher (© Buchverlag Der Morgen)

Von den ursprünglich 13 Erzählungen verblieben nur noch neun in dem Band, fast ein Drittel wurde gestrichen.

III

Stefan Heym konfrontierte das DDR-Regime mit seinen kritischen Texten zur Zeitgeschichte, die künstlerisch verarbeitet konkrete Problematiken aufgriffen, wie am Beispiel der Erzählung "Mein Richard" gezeigt wurde. Das Genehmigungsverfahren des Bandes "Erzählungen" zeigt zwei Zensurschritte: Zunächst erfolgte mit der Streichung von "Die Gleichgültige" und "Mein Richard" sowie der Änderung weiterer Beiträge eine politisch-inhaltliche Zensur des Bandes. Im zweiten Schritt wurden die Geschichten "Das Wachsmuth-Syndrom" und "Mein verrückter Bruder" aus dem Band genommen. Die Gründe waren hierbei textexterner Art. Mit der Streichung der Pose-Erzählung wollte die Zensurbehörde eine Klage verhindern, während der Fall "Das Wachsmuth-Syndrom" die Besonderheit von Heyms Rolle zeigt. Mit der Streichung dieser Erzählung wollte sich die Zensurbehörde in der zwischenstaatlichen Kulturpolitik nicht öffentlich die Blöße geben, einen Autor wie Stefan Heym inhaltlich beschneiden zu müssen. Bei einer Veröffentlichung in dem Band hingegen wäre die Zensur offensichtlich geworden. Heyms Publikationen in der Bundesrepublik verlangten von den DDR-Verantwortlichen eine erhöhte Aufmerksamkeit im Genehmigungsprozess. Zumal die politische Führung forderte, über den Verlauf des Verfahrens informiert zu werden, und letztlich auch an der Entscheidung über den Druck beteiligt war. Dies führte dazu, dass sich das Druckgenehmigungsverfahren von Stefan Heyms "Erzählungen" über ein Jahr lang hinzog.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Peter Hutchinson, Stefan Heym. Dissident auf Lebenszeit, Würzburg 1999, S. 149.

  2. ZK der SED, Abt. Kultur, Sektor Gesamtleitung/Verlagswesen, BArch, DY 30/vorl. SED 12946, S. 1–5, zit.: Dietrich Löffler, Literaturplanung. Verlagsarbeit im Aufbau-Verlag nach der 6. Tagung des ZK der SED, Halle/S. 2002, S. 19.

  3. Marion Fuckas, Zwischengutachten, Berlin 13.2.1975, BArch DR1/2320, Bl. 52. Das Folgende ebd.

  4. Gerhard Dahne, Schreiben an Klaus Höpcke, Berlin 26.2.1975, BArch DR1/2320, Bl. 76.

  5. Fuckas (Anm. 3), Bl. 51.

  6. Stefan Heym, Mein Richard, in: Ders., Gesammelte Erzählungen, München 2008, S. 333.

  7. Ebd., S. 343f.

  8. Ebd., S. 348.

  9. Fuckas (Anm. 3), Bl. 50.

  10. Ebd., Bl. 49.

  11. Vgl. Stefan Heym, Nachruf, München 1998, S. 884f.

  12. Gerhard Dahne, handschriftl. Notiz, Berlin 24.11.1975, BArch DR1/2320, Bl. 53.

  13. Karlheinz Zydoreck, Schreiben an Klaus Höpcke, Berlin 27.11.1975, BArch DR1/2320, Bl. 42.

Leipzig.