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Dokumentation: Späte Genugtuung | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? Literaturjournal Politische Bildung (6/2012) Antikommunismus zwischen Wissenschaft und politischer Bildung Subjektorientierte historische Bildung Geschichtsvermittlung in der Migrationsgesellschaft "Hallo?! – Hier kommt die DDR" Vergangenheit verstehen, Demokratiebewusstsein stärken Keine einfachen Wahrheiten Literaturjournal Sport (5/2012) Sportnation Bundesrepublik Deutschland? Marginalisierung der Sportgeschichte? Dopingskandale in der alten Bundesrepublik Hooliganismus in der DDR "Erfolge unserer Sportler – Erfolge der DDR" Literaturjournal Nachkrieg (4/2012) Jüdischer Humor in Deutschland Die SED und die Juden 1985–1990 "Braun" und "Rot" – Akteur in zwei deutschen Welten Kriegsverbrecherverfolgung in SBZ und früher DDR Die "Hungerdemonstration" in Olbernhau Eklat beim Ersten Deutschen Schriftstellerkongress Workuta – die "zweite Universität" Dokumentation: Die Rehabilitierung der Emmy Goldacker Kaliningrader Identitäten "Osten sind immer die Anderen!" 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Dokumentation: Späte Genugtuung Die Rehabilitierung der Emma Goldacker

Peter Löhnert Emmy Attinger-Goldacker Emmy Attinger-Goldacker Peter Löhnert

/ 21 Minuten zu lesen

64 Jahre nach ihrer Verurteilung durch ein NKWD-Gericht erfährt Emma Goldacker, dass die Russische Generalstaatsanwaltschaft sie rehabilitiert hat. 1945 war sie zu 10 Jahren Besserungslager verurteilt worden. Eine Dokumentation der Rehabilitierungsbescheinigung und verschiedener Prozessdokumente.

Vorgeschichte

Ende Oktober 2009 erschienen in den Medien Informationen, dass die Dokumentationsstelle Widerstands- und Repressionsgeschichte in der NS-Zeit und SBZ/DDR der Stiftung Sächsische Gedenkstätten demnächst eine Internetseite eröffnen würde. Dort sollten Namen zu finden sein von 10.091 Bürgern, die durch die sowjetischen Militärbehörden nach 1945 zu Unrecht verurteilt wurden. Diese seien durch russische Behörden nunmehr rehabilitiert worden.

Das erweckte das Interesse des Verfassers, der eine Person kannte, die 1945 durch ein Gericht des sowjetischen Geheimdienstes NKWD verurteilt worden war. Die Recherchen auf der Webseite der Dokumentationsstelle Externer Link: www.dokst.de, die am 16. November 2009 eröffnet wurde, führte sofort zum Erfolg:

Emma Goldacker, geboren 1919 – das war sicher meine Schweizer Briefpartnerin Emmy Attinger-Goldacker. Sie war 1945 verhaftet und verurteilt worden.

Die Bekanntschaft mit Emmy Attinger-Goldacker hatte im Jahre 2001 begonnen. Im Juli des Jahres stand eine ältere Dame an dem Gartentor unseres Grundstückes in Dessau und fragte etwas unsicher, ob sie einmal herein kommen könnte. Sie sei mit ihrem Mann auf der Durchreise von der Schweiz nach Berlin, und dieses Haus sei ihr Elternhaus gewesen. Ihr Vater, Paul Goldacker, hätte in den 1920er-Jahren dieses Haus für seine Familie erbaut. Sie würde gern Haus und Garten wiedersehen.

Emmy Attinger-Goldacker konnte nicht wissen, dass wir über den Namen Goldacker und über die Geschichte dieses Hauses sehr gut informiert waren. Paul Goldacker hatte damals in dem I. G. Farben-Werk Filmfabrik Wolfen gearbeitet, und ich war 29 Berufsjahre mit der Filmfabrik Wolfen verbunden gewesen. Zu einem weiteren Treffen zwei Tage später kam auch der Archivar der Filmfabrik Wolfen, Manfred Gill, hinzu. Dieser hatte ein Bündel Akten mitgebracht: die Personalakte von Dr. Paul Goldacker und ergänzende Schriftstücke.

Bereits etliche Jahre zuvor hatten wir mit der Dessauer Moses-Mendelssohn-Gesellschaft e. V. zusammengearbeitet, welche die Geschichte der Juden in Dessau erforscht und aufbereitet. In der Broschürenreihe des Vereins hatten wir eine Arbeit veröffentlicht, welche sich mit den Schicksalen von jüdischen (und auch jüdisch verheirateten) Wissenschaftlern in der Filmfabrik Wolfen nach 1933 befasst. Im Archiv der Filmfabrik Wolfen existieren noch zahlreiche Akten, die eine solche Arbeit möglich machten.

So wussten wir, dass Emmy Goldacker 1919 in Dessau geboren worden war und ihr Vater 1926/27 dieses Haus erbaut hatte. Paul Goldacker wurde 1928 aus dienstlichen Gründen zum Agfa-Werk nach Berlin-Treptow versetzt. Er verkaufte das Haus an die Filmfabrik Wolfen. Seine Ehe wurde 1931 geschieden. Mit seiner zweiten – jüdischen – Frau zog er wieder nach Dessau, einem bevorzugten Wohnort für Akademiker, die in Wolfen oder Bitterfeld arbeiteten, als er wieder nach Wolfen versetzt wurde. 1938 flüchtete er mit seiner Frau nach Palästina. Zudem existieren Akten, welche die wirtschaftliche Lage der ersten Ehefrau mit ihren drei Kindern (darunter Emmy) dokumentieren, nachdem Versorgungszahlungen von Paul Goldacker aus Palästina zunächst ausblieben.

Emmy Attinger-Goldacker war von den Akten beeindruckt, da sie viele Sachverhalte aus der Personalakte gar nicht kennen konnte. Sie berichtete aus ihrem Leben. Ihre Mutter hatte es natürlich mit den drei Kindern nicht leicht. Deshalb war Emmy stark um ihre Ausbildung bemüht, lernte Sprachen und fand eine Anstellung im I. G.-Werk in Berlin-Lichtenberg. Dort war sie im Büro von Paul Schlack, dem Erfinder der synthetischen "Perlon"-Faser mit Übersetzertätigkeiten beschäftigt. 1942 wurde sie wegen ihrer Sprachkenntnisse als Zivilangestellte in das Reichsicherheitshauptamt (RSHA) dienstverpflichtet. Emmy Goldacker war in der RSHA-Dienststelle in der Berkaer Straße beschäftigt. Chef der dortigen Struktureinheit Amt VI (Geheimdienste und Abwehr) war damals Frank Walter Schellenberg, der 1949 im sogenannten "Wilhelmstraßenprozess" des Internationalen Militärgerichtshofes in Nürnberg zu sechs Jahren Haft verurteilt werden sollte. Dort erhielt sie eine Ausbildung für eine Auslandstätigkeit. Während des Zweiten Weltkrieges wurde sie als Sekretärin an das Deutsche Konsulat in Istanbul gesandt. Neben allgemeinen Sekretariatsarbeiten war sie für die Radiofunkverbindung zum Amt VI des RSHA zuständig, sie chiffrierte und sandte die vom Konsul empfangenen und gekürzten Nachrichten per Funk nach Berlin. Es ergab sich dabei ab und zu, dass Emmy Goldacker Agenten traf, die ihr Nachrichten für den Konsul gaben. Die von ihr verrichtete Arbeit im Japanischen Konsulat in Wien beschränkte sich ausschließlich auf das Hören und Übersetzen englischer Nachrichten. Niemals war sie als Spionin tätig.

Nach dem Kriege versuchte sie einen neuen Start und begann eine Ausbildung als "Neulehrerin". Ihre berufliche Vergangenheit holte sie jedoch ein. Sie wurde denunziert und von sowjetischen Soldaten festgesetzt. Es folgten Verhöre in russischer Sprache mit mangelhafter Übersetzung in verschiedenen Haftanstalten und im September 1945 eine Verurteilung zu zehn Jahren Zwangsarbeit. Die gesamte Haftzeit hat Emmy Goldacker in verschiedenen Lagern im hohen Norden Russlands verbringen müssen. Ihre Erfahrungen dort hat sie in dem Buch "Der Holzkoffer – Leben und Überleben in sowjetischen Lagern" (Hameln 1982) niedergeschrieben und einer breiteren Öffentlichkeit unter anderem in einer Sendung im Südwestdeutschen Rundfunk über die letzten deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion unter dem Titel "Zum Tode verurteilt und zum Leben gezwungen", an der auch Günther Wagenlehner beteiligt war, darüber berichtet. Zudem hat Emmy Attinger-Goldacker die Kraft aufgebracht, nach dem politischen Wandel in der ehemaligen Sowjetunion zusammen mit ihrem Mann Orte in Sibirien zu suchen, an denen sich ähnliche Lager befanden, wie diejenigen im hohen Norden, in denen sie damals die langen Haftjahre verbringen musste. Sie war mehrmals in Moskau, hat dort neue Freunde gefunden, etwa bei der Organisation "Memorial". Diese halfen auch, ihr Buch "Der Holzkoffer" für eine Veröffentlichung in russischer Sprache vorzubereiten.

Bei der Buchpräsentation im Jahre 2005 kam es zu regen Diskussionen, doch eine Aufhebung des Urteils von 1945 oder gar eine ideelle Wiedergutmachung waren hierbei kein Thema. Dabei waren bereits Rehabilitierungen bei Unrechtsurteilen sowjetischer Militär- bzw. Geheimdienstgerichte vorgenommen worden. Die Möglichkeit dazu hatte ein russisches Gesetz eröffnet, das bereits im Jahre 1991 in Kraft getreten war. Danach konnten Opfer der politischen Repressionen einen Antrag auf Rehabilitierung stellen. Doch wenn das nicht einmal in Deutschland allgemein bekannt war, wie sollte dann ein im Ausland lebendes Opfer davon erfahren haben?

Rehabilitierung

Nachdem ich in den Listen der Dresdener Dokumentationsstelle den Namen Emma Goldacker mit passendem Geburtsjahr gefunden und von Emmy Attinger-Goldacker zur genaueren Identifizierung noch einige Daten zu ihrer Gefangenschaft erhalten hatte (sie war in Russland als Emma Pavlovna Goldacker geführt worden, unter der Gefangenennummer 0-320; die aktuelle Registriernummer im Moskauer Kriegsgefangenenarchiv lautete 190767), erhielten wir am 7. Dezember 2009 die Rehabilitierungsbescheinigung für Emma Goldacker im russischen Original und dazu eine deutsche Übersetzung.

Dokument 1: Rehabilitierungsurkunde (deutsche Übersetzung)

Rehabilitierungsurkunde für Emma Goldacker, 29. September 2001. (© Emmy Attinger-Goldacker)

Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Förderation Militärhauptstaatsanwaltschaft 29. November 2001 Nr. K-103792 103160 Moskau K-160, per. Cholsunowa 14

Rehabilitierungsbescheinigung

Herr/Frau Goldacker*, Emma
Geburtsjahr und -ort: 1919, Dessau, Provinz Anhalt
Staatsangehörigkeit: deutsch
Volkszugehörigkeit: deutsch
Vor Inhaftierung wohnhaft: Berlin-Britz, Hallbergstrasse 8b
Letzter Arbeitgeber vor Inhaftierung/beschäftigt als: Angestellte
Datum der Verhaftung: 4. Juli 1945
Wann und durch wen verurteilt/verfolgt: 25. September 1945, Militärtribunal der Garnison Berlin
Der Verurteilung zugrunde liegende Paragraphen und Strafmaß (Grund- und Zusatzstrafen): Art. 58-2 StGB der RSFSR, 10 Jahre Freiheitsentzug, zu verbüßen im Besserungs- und Arbeitslager
Datum der Haftentlassung: Die Strafakte enthält keine Angaben

Gemäß Art. 3 Buchst. a des Gesetzes der Russischen Förderation "Über die Rehabilitierung der Opfer von politischen Repressionen" vom 18. Oktober 1991 wurde Herr/Frau Goldacker, Emma, rehabilitiert.

Anmerkung: Die Entscheidung über die Rehabilitierung kann nicht als Grundlage für nicht im Einklang mit den geltenden gesetzlichen Bestimmungen und internationalen Verpflichtungen stehende Vermögensansprüche deutscher Staatsangehöriger dienen.

Leiter der Abteilung Rehabilitierung
der Opfer politischer Repressionen

[Siegel, Unterschrift] S. W. Urasowski

______________________
* Bitte beachten: Die Personen- und Ortsnamensschreibung erfolgt aufgrund der Schreibweise im russischen Original. Bei der Rückübertragung in lateinische Buchstaben kann es u. U. zu kleineren Unterschieden in der Schreibweise kommen.

Das ist ein sehr trockener Text. In die Freude der Betroffenen, dass sie – bereits im Jahre 2001 – rehabilitiert worden war, dürften sich wohl Gedanken eingeschlichen haben, dass in dem Schreiben kein Wort des Bedauerns und der Entschuldigung zu finden ist.

In dem zugehörenden Anschreiben wurde mitgeteilt, dass nunmehr auch die Möglichkeit bestehe, in die Akte Goldacker Einsicht zu nehmen und Kopien vom Urteil und von den Verhörprotokollen anzufordern. Diese Materialien befinden sich im Moskauer Archiv des russischen Geheimdienstes FSB.

Ende Juni 2010 trafen die entsprechenden Unterlagen über den Umweg über die Stiftung Sächsische Gedenkstätten ein. Beim Empfang zeigte Emmy Attinger-Goldacker sowohl Glücksgefühle als auch Anzeichen von Trauer und Wut: Was solange bewusst "still gelegt" war, kochte wieder hoch.

Der Brief enthielt Kopien aus dem Prozess Emma Goldacker. Es handelte sich um 24 Seiten in russischer Sprache, darunter der Arrestbefehl des Chefs der Zentralen Operativgruppe des NKWD von Berlin vom 10. August 1945. Zu diesem Zeitpunkt saß Emmy Goldacker bereits mehrere Wochen in Haft. Der Haftbefehl stützte sich auf den Artikel 58-6 des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation, der "Spionage, d. h. Weitergabe, Entwendung oder zwecks Weitergabe vorgenommene Sammlung von Nachrichten, die sich ihrem Inhalt nach als ein besonders schutzwürdiges Staatsgeheimnis darstellen, zugunsten ausländischer Staaten, gegenrevolutionärer Organisationen oder Privatpersonen" unter Strafe stellt und dafür folgendes Strafmaß vorsah: "Freiheitsentziehung nicht unter drei Jahren, verbunden mit völliger oder teilweiser Vermögenskonfiskation; in den Fällen jedoch, in denen die Spionage besonders schwere Nachteile für die Interessen der Union der SSR herbeigeführt hat oder hätte herbeiführen können: Erhöhung bis zur schwersten Maßnahme des sozialen Schutzes – Erschießung oder Erklärung zum Feind der Werktätigen, verbunden mit der Aberkennung der Staatsangehörigkeit der Unionsrepublik und damit der Staatsangehörigkeit der Union der SSR, dauernder Verweisung aus dem Gebiet der Union der SSR und Vermögenskonfiskation". Des Weiteren fand sich bei den Unterlagen das Urteil des Militärtribunals der Berliner Garnison vom 25. September 1945, welches in geschlossener Gerichtsverhandlung in Berlin getagt und die angebliche Delinquentin zu zehn Jahren "Besserungslager" verurteilt hatte, und zwar auf der Grundlage von Artikel 58-2 des russischen Strafgesetzbuches. Dieser befasst sich nicht mit Spionage, sondern mit: "Bewaffneter Aufstand oder Eindringen von bewaffneten Banden in das Sowjetgebiet in gegenrevolutionärer Absicht, Ergreifung der zentralen oder örtlichen Gewalt in der gleichen und insbesondere der Absicht, von der Union der SSR und der einzelnen Unionsrepublik irgendeinen ihrer Gebietsteile gewaltsam abzutrennen oder die von der Union der SSR mit ausländischen Staaten abgeschlossenen Verträge aufzuheben". Als Strafmaß ist hier vorgesehen: Die schwerste Maßnahme des sozialen Schutzes – Erschießen oder Erklärung zum Feind der Werktätigen, verbunden mit der Vermögenskonfiskation, Aberkennung der Staatsangehörigkeit der Union der Unionsrepublik und damit der Staatsangehörigkeit der Union der SSR und dauernder Verweisung aus dem Gebiet der Union der SSR; bei Vorliegen mildernder Umstände ist Herabsetzung bis zu Freiheitsentziehung nicht unter drei Jahren, verbunden mit völliger oder teilweiser Vermögenskonfiskation, zulässig." Schließlich enthielten die Unterlagen noch 21 Seiten handschriftlicher Protokolle von drei Verhören, und zwar aus der Nacht vom 4./5. Juli 1945, Verhörbeginn 23.45, Ende 6:20 Uhr, vom 16. August 1945, Verhörbeginn 10.00, Ende 24.00 Uhr und – ohne zeitliche Angaben vom 29. August 1945. Alle Seiten der Verhörprotokolle hatte Emmy Goldacker gegenzeichnen müssen, ohne Kenntnis der russischen Schrift und Sprache. Natürlich sind aus den Protokollen die äußeren Bedingungen der Durchführung der "Befragungen" nicht erkennbar. Allein die angegebenen Tageszeiten und die Dauer der Verhöre lassen eine gewisse Ahnung davon aufkommen.

Die Seiten waren nicht durchgehend nummeriert. Es war nicht ersichtlich, ob die übersandten Seiten aus einer stärkeren Akte mit verschiedenen Vorgängen herauskopiert waren oder aus verschiedenen Akten. Auch die Vollständigkeit der Akten und die Anzahl der Verhöre zum Prozess Goldacker waren nicht erkennbar. Das könnte Emmy Attinger-Goldacker bewerten – nach so langer Zeit? Außerdem war sichtbar, dass die Akten (oder zumindest die Kopien) einer Bearbeitung unterzogen waren. Die Namen der russischen Akteure waren in den Dokumenten getilgt.

Dokument 2: Arrestbefehl

Arrestbefehl gegen Emma Goldacker, 10. August 1945. (© Emmy Attinger-Goldacker)

Arrestbefehl

Ich bestätige

Chef der Zentralen Operativgruppe
des NKWD in Berlin
General-Major
[Name entfernt] [handschriftliche, unleserliche Anmerkungen]

11. August 1945

Beschluss auf Arrest 1945, 10. August in Berlin

Ich, der Untersuchungsrichter der 4. Abteilung der Zentralen Operativgruppe des NKWD in Berlin – Garde-Kapitän (Name entfernt) – habe nach Prüfung der Materialien über Goldacker, Emmi, geboren 1919 in Dessau, Provinz Anhalt, Büroangestellte, Deutsche, des Lesens und Schreibens kundig, ledig, in der Vergangenheit Mitglied des BDM, wohnhaft in Berlin-Britz, Talbergstr. 8b

gefunden,

dass Goldacker E. von Januar 1942 bis 1943 als Sekretärin einer Abteilung des SD diente, im Januar 1943 Kurse für Radio-Operateure und Verschlüsselung im Radio-Institut der SS absolvierte. Schließlich wurde sie in die Türkei delegiert, wo sie umfangreiche Aufgaben als Spionagebotin übernahm. Per Radio wurden verschlüsselte Spionage-Informationen, welche deutsche Agenten gesammelt haben, nach Berlin übermittelt. Zur gleichen Zeit wiegelte sie prominente türkische Funktionäre zu militärischen Aktivitäten gegen die UdSSR auf.

Vom Februar 1944 wirkte sie im Japanischen Konsulat in Wien als Spionage-Agentin, wo sie die Disposition der Japaner in Bezug auf den Krieg mit der UdSSR ermittelte, d. h. eine Straftat gemäß Artikel 58-6 des Strafgesetzbuches der RSFSR verübte und deshalb nach Artikel 146 des Straf- und Verfahrensrecht der RSFSR zu verfolgen ist.

Beschluss

Goldacker, Emmi ist dem Arrest und Durchsuchung zu unterwerfen.

Untersuchungsrichter der 4. Abteilung der ZOG des NKWD in Berlin Garde- Kapitän [Unterschrift]

"Bestätigung" Chef der 4. Abteilung ZOG der NKWD in Berlin
Garde Oberstleutnant [Unterschrift]

Dokument 3: Auszug aus einem Verhörprotokoll

Protokoll vom Verhör Emma Goldackers, 29. August 1945. (© Emmy Attinger-Goldacker)

Verhörprotokoll

der Angeklagten Goldacker, Emma am 29. August 1945

Der Dolmetscher [Name entfernt] wurde darauf hingewiesen, dass er gemäß Artikel 95 des Strafgesetzbuches der RSFSR für eine unkorrekte (unwahre) Übersetzung verantwortlich sei.

Frage: Sie werden beschuldigt nach Artikel 58-6 des Strafgesetzbuches der RSFSR. Bekennen Sie sich zu Ihrer Schuld?

Antwort: Ja, ich erkenne meine Schuld komplett an.

Frage: Genauer, was anerkennen Sie als Ihre Schuld?

Antwort: Ich anerkenne meine Schuld, die darin besteht, dass ich 1942 freiwillig den Wunsch geäußert habe, bei der Deutschen Nationalen Sicherheitsabteilung "SD" zu arbeiten und dass ich während dieser Tätigkeit Kurse für Funksendungen im Radio-Institut der "SS" absolviert habe. Nach Beendigung dieser Kurse erhielt ich einen Einsatzauftrag als Funkagentin im Deutschen Konsulat in der Türkei, wo ich gleichzeitig als verantwortlicher Verbindungsagent zwischen Konsul Wolf und seinen Agenten tätig war.

Nach dem Einsatz in der Türkei wurde ich nach Berlin zurückberufen, wo ich in der 6. Abteilung des "SD" als Registrator in der Gruppe "Z" arbeitete. Ich organisierte die Registratur und die Aufzeichnungen sämtlicher Geheimdienstagenten, welche persönlich durch deutsche Abwehragenten aus einer Anzahl Sowjetischer Kriegsgefangener angeworben waren und auf das Territorium der Sowjetunion zurück geschickt worden waren. Sie halfen auf diese Weise den deutschen Verantwortlichen bei der Durchdringungsarbeit gegen die Sowjetunion.

Anschließend wurde ich ab September 1943 bis Februar 1944 im Japanischen Konsulat in Ungarn [korrekt: Wien – offensichtlicher Übersetzungsfehler: Wien – russ.: vena, Ungarn – russ.: vengria] eingesetzt, wo man einen Englisch-Übersetzer suchte.Dort war ich als Deutscher Agent des "SD" eingesetzt. Bei der Ausführung der Agententätigkeit hatte ich auch die Mitarbeiter des Konsulats zu beobachten und vor allem, Herrn Konsul Yamagucchi, um seine Ansichten zu Deutschland zu erfahren und militärische Aktionen zu ermitteln. Über die Ausführung dieser Aufgaben berichtete ich an die Abteilung 6 "SD", dass Yamagucchi negativ zu Deutschland eingestellt war und nicht an einen Endsieg glaubte. Als Agentin arbeitete ich bis Juli 1944; ich wurde erneut nach Berlin zurück gerufen und arbeitete in der Abteilung 6 des "SD" in der Gruppe "G" als Stenographie-Sekretärin. …

Dokument 4: Urteil

Vorderseite des Urteils gegen Emma Goldacker, 25. September 1945. (© Emmy Attinger-Goldacker)

Urteil im Namen der Union der Sowjetischen Sozialistischen Republiken

Prozess Nr. 00232

25. September 1945. Militärgericht der Berliner Garnision in der Zusammensetzung
unter dem Vorsitz Justiz-Major [Name entfernt]
und Mitgliedern der Roten Armee [Namen entfernt]
mit dem Sekretär Leutnant [Name entfernt]
und der Teilnahme [Name entfernt]

In einer geschlossenen Gerichtssitzung in Berlin wurde der Fall der Anklage gegen die Deutsche Staatsangehörige Goldacker, Emma, geboren 1919, gebürtig in der Stadt Dessau, Bundesland Anhalt, Deutschland, welche eine höhere Schule besucht hat, Büroangestellte war, keiner Partei zugehörig, ledig, geprüft auf Schuldigkeit der Straftat nach Artikel 58-2 des Strafgesetzbuches der RSFSR.

Mit den Materialien der Vor- und Justiz-Untersuchungen stellte das Militärgericht fest:

Die Angeklagte Goldacker, Emma war von 1942 bis April 1945 eine Mitarbeiterin der Verwaltung für nationale Sicherheit des Deutschen "SD", umfassend beauftragt als eine Radio-Agentin und Radio-Botschafterin im Deutschen Konsulat in der Türkei, und als Agentin Deutschlands im Japanischen Konsulat in Ungarn.

In der 6. Abteilung des "SD" arbeitend, erfüllte Goldacker Arbeit bei der Registrierung aus einer Zahl von sowjetischen Kriegsgefangenen, die von Deutschen angeworben worden waren und auf das Territorium der Sowjetunion zurückgeschickt worden waren. Sie half auf diese Weise den deutschen Verantwortlichen bei der Durchdringungsarbeit gegen die Sowjetunion.

Auf der Basis der oben genannten Feststellungen erkannte das Militär-Gericht, dass Goldacker, Emma schuldig ist gemäß Straftatbestand des Artikels 58-2 des Strafgesetzbuches der RSFSR.

Unter Anwendung der Artikel 319-320 der Straf- und Prozessgesetze der RSFSR wurde geurteilt:

Goldacker, Emma, auf der Basis des Artikels 58-2 des Strafgesetzbuches der RSFSR soll unterworfen sein dem Freiheitsentzug in einem Besserungslager für die Zeit von zehn Jahren. Die Zeit von Goldacker's Bestrafung beginnt im Juli 1945. Das Urteil ist endgültig, und es ist kein Kassationsantrag zulässig.

Vorsitzender [Unterschrift]

Mitglieder [zwei Unterschriften]

Im Verlaufe des Prozesses wandelte sich also die Anschuldigung gemäß Strafgesetzbuch-Artikel 58-6 bis zur Urteilsbegründung, bei der 58-2 zur Anwendung kam. Dieser Wandel erschließt sich nicht, zumal sich am Strafmaß wahrscheinlich nichts geändert hätte.

Dokument 5: Kommentar von Emmy Attinger-Goldacker

Späte Rehabilitierung

"Berlin: Anfang 1945. Die russische Armee näherte sich der Hauptstadt. Die anfangs fast nur nächtlichen Luftangriffe auf Berlin wurden jetzt auch tagsüber fortgesetzt. Meine Mutter und ich warteten ungeduldig auf das Ende dieses mörderischen Krieges, das Ende der Nazi-Herrschaft. Eine gute Freundin rief mich an und riet mir, sie auf der Flucht vor den Russen zu begleiten: Nimm Dein Rad und komm mit, ich fahre mit Melsene (ihrer damals noch nicht zweijährigen Tochter) Richtung Hamburg". So hatte ich in meinen Erinnerungen notiert. Ich hatte die Aufforderung der Freundin, Berlin zu verlassen, mit der Begründung abgelehnt, dass ich erstens nichts zu befürchten hätte und dass ich zweitens meine damals 60-jährige Mutter nicht allein zurücklassen könnte. Weder meine Mutter noch ich waren jemals in der NSDAP gewesen und mein Vater, Paul Goldacker, war 1938 aus Deutschland geflohen und zum Landesflüchtling erklärt worden. Dadurch hatte ich stets in der Angst gelebt, seinetwegen von der Gestapo verhaftet zu werden. Warum also sollte ich vor den Russen fliehen? Sie kamen ja als "Befreier" von der Nazi-Herrschaft!

Meine Mutter und ich dachten nicht im Geringsten daran, dass mir die Dienstverpflichtung zum Reichssicherheitshauptamt, Amt VI, je zum Verhängnis werden könnte. Eine Diktatur müsse doch die andere Diktatur verstehen und wissen, dass ich dort arbeiten musste, wohin mich die nationalsozialistische Verwaltung beorderte. Welch ein Irrtum!

Unvergesslich ist mir ein Augenblick meines ersten Arbeitstages beim RSHA: Ich saß einem SS-Offizier gegenüber, der mir meine Arbeit erklärte, und sah plötzlich an der Wand hinter dem Schreibtisch das Bild Heinrich Himmlers. Unbeschreiblich, welches Angstgefühl mich überfiel: Sie wissen, wer mein Vater ist … – Niemand durfte mein Erschrecken, meine Angst merken! Als ich das Büro dieses Offiziers verließ, konnte ich es jedoch trotz der überstandenen Angst nicht lassen, zu fragen, ob er nicht noch einige Informationen über mich bräuchte, was er arrogant grinsend mit dem Satz: "Wir ziehen unsere Informationen ohne Sie ein", abtat. Ich war erleichtert, er wusste nicht, dass mein Vater der Landesflüchtling Paul Goldacker war!

Am 23. April 1945 sah ich vom Fenster unseres Hauses die ersten russischen Soldaten. Berlin war umzingelt, und die russische Armee eroberte einen Stadtteil nach dem anderen. Die Waffen schwiegen. Gespenstige Ruhe. Langsam begannen die Überlebenden unter russischer Herrschaft ein neues Leben.

Im Juli 1945 wurde ich von einem Deutschen für eine Stange Zigaretten und eine Flasche Wodka – das Nachkriegszahlungsmittel – den Russen übergeben.

Mir wurde die Dienstverpflichtung beim RSHA, einer derjenigen Institutionen, die von den Russen als zu liquidierende Institution erklärt worden war, zum Verhängnis. Zuerst wurde mir nur Spionagetätigkeit gegen Russland vorgeworfen, später wurde jedoch aus der "Spionin" eine "Terroristin", die versucht hätte, mithilfe von in Deutschland ausgebildeter russischer Soldaten einen bewaffneten Aufstand in Russland zu organisieren. Doch dies alles erfuhr ich erst Mitte 2010, also 65 Jahre nach Kriegsende – dank Peter Löhnerts hilfreicher Initiative.

Am 4. Juli 1945, der Waffenstillstand war bereits am 8. Mai unterschrieben worden, kam ein Mann in die Schule, in der ich als angehende Neulehrerin hospitierte, und bat mich, ihn zur nächsten russischen Kommandantur zu begleiten. Nichts, aber auch wirklich nichts Böses ahnend, folgte ich ihm und befand mich etwa zwei Stunden später als Gefangene der russischen Besatzungsmacht im Kohlenkeller einer requirierten Villa. Das war die erste Station einer über zehnjährigen Gefangenschaft.

Ein Kohlenkeller ist kein normales Gefängnis. Ein leerer Sack, den ich in einer Ecke entdeckte, diente als Sitz- und Schlafgelegenheit auf dem Zementboden. Decke oder gar Kopfkissen gab es nicht. Meine Gesellschaft: ein Mann, der an epileptischen Anfällen litt, und eine sehr schöne deutsche Schauspielerin. Beide wurden nach einigen Tagen abgeholt und kamen nicht mehr in den Kohlenkeller zurück. In einer Ecke ein Eimer für unsere Bedürfnisse. Waschgelegenheit? Überflüssiger Luxus für Gefangene. Die dünne Wassersuppe gab es nur jeden zweiten Tag. Noch immer war ich trotz der inzwischen stattfindenden nächtlichen Verhöre der festen Überzeugung, dass sich meine Verhaftung als Irrtum herausstellen und die Russen mich wieder frei lassen würden. Doch statt entlassen zu werden, wurde ich ins Frauenjugendgefängnis in Berlin-Lichtenberg überführt.

In dem Augenblick, als sich hinter mir die eisenbeschlagene Tür einer drei Schritte breiten und sieben Schritte lange Gefängniszelle schloss und ich das klirrende Geräusch des sich drehenden Schlüssels vernahm, begriff ich, dass ich tatsächlich Gefangene war. Eine Gefangene ohne Rechte. Ohne Möglichkeit, sich zu verteidigen. Ohne Anwalt. Ohne das geringste Verbrechen begangen zu haben. Ich schrie und schlug meinen Kopf gegen die eisenbeschlagene Tür – bis ich begriff, dass niemand auf mein Schreien und Klopfen reagierte und dass ich durch derartige Gefühls- und Hassausbrüche nur mir selber schadete, unnötige Kraft vergeudete, die ich zum Überleben brauchte. Denn das war mir sofort klar, diese Zelle darf und wird nicht die Endstation meines Lebens sein. Ich muss überleben. Der Gedanke war wie ein Zwang. Mein Leben wird anders sein, als ich es mir erträumt hatte, das war sicher. Ich musste mich innerlich von allem, was vor diesem Augenblick mein Leben ausmachte, lösen und den Kampf ums Überleben dort anfangen, wo ich mich befand: in der Zelle eines riesigen Gefängnisses. Ich wollte und musste überleben! Die Frage "warum", die in der grellgrünen Gefängniswand eingeritzt war, ließ ich nicht an mich herankommen. Darauf gab es keine Antwort. Ich habe mich dagegen oft gefragt, warum ich nicht? Sollte es mir besser gehen, als den Tausenden während des Hitlerregimes unschuldig getöteten Menschen? Diese Erkenntnis hat mir die zehn Jahre meiner Gefangenschaft erträglicher gemacht.

Die nächtlichen Verhöre wurden wieder aufgenommen. Wie im Kohlenkeller zuvor, war es verboten, sich tagsüber hinzulegen. Die Tage waren unendlich lang. Schreiben? Bücher? Natürlich war es verboten zu schreiben, Bücher gab es auch nicht. Nach einiger Zeit war ich vollkommen verlaust. Meine einzige Beschäftigung bestand darin, Läuse zu knacken. Zuerst waren es nur Kopfläuse, später dann auch Kleiderläuse. Wenn ich mich nicht gerade entlauste, begann ich hin und her zu gehen. In der Ecke stand der übel riechende Eimer. Morgens kurze Waschgelegenheit in der Toilette, bei offener Tür. Immer unter Bewachung. Scham? – ER, der Bewacher sollte sich schämen, fand ich und wusch mich. Einmal innerhalb von vier Monaten konnte ich mich duschen, natürlich unter männlicher Bewachung. Quälender Hunger, fast unerträgliche Müdigkeit und nicht aufzuhaltende Verschmutzung sollten die Gefangenen dazu bringen, all das zu unterschreiben, was der Untersuchungsrichter brauchte, um einen Gefangenen zu verurteilen und somit eine Prämie zu erhalten.

Bei den Untersuchungsrichtern handelte es sich nicht etwa um Juristen, sondern um gute Kommunisten, die für jeden Verurteilten eine Prämie erhielten. Sie wechselten häufig, doch die Fragen wiederholten sich. Ich sollte Namen nennen, Namen von Mitarbeitern des RSHA, Namen von Agenten, mit denen ich in Istanbul oder in Wien zusammengearbeitet hätte, wo ich von 1942 bis 1944 vom RSHA eingesetzt worden war. Ich gab ihnen statt der Namen Nummern, denn sie wussten genau, dass jeder Agent eine Nummer hatte und nie den Namen eines anderen Agenten kannte. Nummern, die uns schützen sollten, und nicht, wie später im Gefangenenlager, wo wir auch Nummern bekamen, die uns zu namenlosen, gedemütigten Geschöpfen machten. Dann wollten sie wissen, ob ich in Istanbul Russen gesehen hätte. Lächerliche, sich immer wiederholende Fragen. Schließlich sagte ich ihnen, dass ich bei einem Hafenspaziergang ein ganzes Schiff voller Russen gesehen hätte. Diese Antwort fand ich natürlich in keinem der Protokolle. Die in diesen Protokollen angegebenen Antworten wurden von den Verhörern völlig frei erfunden oder verdreht.

Die nächtlichen Verhöre schienen kein Ende zu nehmen, bis ich eines Tages einem Offizier vorgeführt wurde, der mir fließend Deutsch sprechend vorschlug, mit einem Funkgerät nach Japan zu gehen, um dort für die Sowjets zu arbeiten. So könnte ich auch wie vorher, viel Geld verdienen und mir schöne Kleider kaufen!! Ich lehnte diesen Vorschlag sehr höflich mit der Begründung ab, dass ich keine Lust hätte, nach russischen auch noch japanische Gefängnisse kennen zu lernen. Dieses merkwürdige Gespräch wurde in keinem Protokoll erwähnt. In der Nacht darauf wurde ich zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt, ohne dass ich wusste, was mir vorgeworfen wurde. Ohne jede Möglichkeit, mich zu verteidigen, ohne Rechtsanwalt. Nie habe ich irgendein Schuldbekenntnis abgegeben, weder während der Verhöre, geschweige denn anlässlich meiner Verurteilung. Im Gegenteil. Als mir nach der Urteilsverkündung noch einmal das Wort gegeben wurde, benutzte ich diese Gelegenheit, um meinen "Richtern" zu sagen, dass sie mit dem gleichen Recht, mit dem sie mich heute verurteilen, jeden Deutschen verurteilen könnten.

Nachdem mein Buch ins Russische übersetzt und veröffentlicht worden war, entdeckte ich zufällig im Internet, dass dieses Buch im Sacharow-Museum in Moskau hinterlegt wurde und dass das Museum auch meine Biografie besaß. Diese Biografie enthält die Bemerkung, dass die Sowjets 1955 versucht hätten, mich als Agentin anzuwerben. Heute kann ich mit Stolz sagen, dass ich beide diesbezüglichen Versuche abgelehnt habe – den ersten, wie oben erwähnt, 1945 noch im Berliner Gefängnis und den zweiten in Moskau 1955 – ohne zu wissen, welche Folgen diese Ablehnung für mich haben könnte. Unmittelbar nach meiner ersten ablehnenden Antwort wurde ich verurteilt. 1955, in Bikowa bei Moskau, noch immer Gefangene, wurde ich nach West-Berlin entlassen. Am 27. August 1955 stand ich wieder vor der Tür unseres Hauses in Berlin-Britz. Zehn Jahre und zwei Monate, nachdem ich verhaftetet worden war.

Emma Goldacker mit ihrer Mutter, kurz nach ihrer Rückkehr nach Deutschland, September 1955. (© Emmy Attinger-Goldacker)

Das Wiedersehen mit meiner inzwischen 70-jährigen Mutter war ergreifend. Ich war so dankbar, dass sie auf mich gewartet hatte, obwohl sie neun Jahre lang nicht wissen konnte, ob ich überhaupt noch lebte. Als politische Gefangene hatte ich, im Gegensatz zu Kriegsgefangenen, erst 1954, also neun Jahre nach meiner Verhaftung, dank des Roten Kreuzes die Möglichkeit erhalten, meiner Mutter eine Karte zu schreiben.

Nach einer kurzen Zeit des Einlebens – was genauso schwer war, wie das Annehmen des Gefangenendaseins, als ich mich von allem, was mein Leben vor der Gefangenschaft ausmachte, innerlich lösen musste, um überleben zu können – versuchte ich, einen Arbeitsplatz in Berlin zu finden, um wieder ein normaler, freier Mensch zu werden. Erst dann, wenn ich wieder Arbeit hätte, würde ich mich einleben können. Ich schrieb Bewerbungen, antwortete auf Zeitungsinserate und erhielt nur negative Antworten. Oft mit der Begründung, dass man jemanden bevorzugt hätte, der keine zehn oder elf Jahre lang seinen Beruf nicht ausgeübt hätte. Es war zum Verzweifeln, besonders nachdem ich erfuhr, wie schnell meine ehemaligen Vorgesetzten des RSHA es verstanden hatten, ihre Gesinnung zu wechseln und sich fast jeder Bestrafung zu entziehen, um wieder glänzende Stellungen zu bekleiden, sei es als Direktoren in der Industrie oder als höhere Beamte in der Verwaltung, oder auch im Auswärtigen Amt. Ich empfand nichts als Wut und Ekel. Für mich war kein Platz mehr in Deutschland. Als sich mir die Möglichkeit bot, beim Ökumenischen Institut in der Nähe von Genf zu arbeiten, nahm ich dieses Angebot an und verließ 1956 Berlin.

Ökumenisches Institut in Céligny. (© Emmy Attinger-Goldacker)

Genau zehn Monate nach meiner Heimkehr aus Russland begann ich meine Arbeit in der Schweiz und bin noch heute dankbar, mit welcher Geduld und Nachsicht ich hier behandelt wurde. Es war sehr schwer für eine ehemalige Gefangene – zehn Jahre sind unendlich lang –, sich wieder in einem normalen Leben zurechtzufinden. Ich hatte große Mühe, mich zu konzentrieren und Texte zu übersetzen, die andere vor mir gedacht und geschrieben hatten.

1959 heiratete ich Fred Attinger, einen Schweizer. Ich musste mich in dieser Zeit oft in den Arm zwicken, um sicher zu sein, dass dieses Leben Wirklichkeit sei. Wenn ich erwachte, wäre ich bestimmt wieder in Inta, im hohen Norden Russlands.

Ich lebe noch heute zusammen mit meinem Mann in der Schweiz und bin glücklich, die schwersten Jahre meines Lebens nicht etwa als verlorene Jahre zu betrachten, sondern als Jahre einer Lebensschule, die mich gelehrt haben, dankbar zu sein für das wiedergeschenkte Leben. Bei aller Dankbarkeit und Lebensfreude blieb im Hintergrund stets die Erinnerung an die Gefangenschaft.

Mein Mann zwang mich eines Tages förmlich, endlich die Geschichte meines Lebens aufzuschreiben. Daraus wurde dann das Buch "La Valise en Bois" ("Der Holzkoffer"), das 1976 in Paris veröffentlicht wurde und das ich erst später ins Deutsche übersetzte.

Bevor ich Peter Löhnert kennenlernte, hatte ich nicht an eine mögliche Rehabilitierung gedacht. Hier in der Schweiz hatte ich nichts von dieser Möglichkeit gehört, die es in Deutschland gab. Ich bin Peter Löhnert zu großem Dank verpflichtet, dass er sich für mich an die Sächsische Stiftung Gedenkstätten gewandt hat. Durch seine Vermittlung erhielt ich 65 Jahre nach der Verurteilung und 55 Jahre nach meiner Entlassung aus russischer Gefangenschaft nicht nur die Bescheinigung meiner Rehabilitierung, sondern ich bekam ebenfalls den auf meinen Namen ausgestellten Haftbefehl, einige Verhör-Protokolle und eine Kopie meiner Verurteilung, die am 25. September 1945 in Berlin von einem sowjetischen Militärtribunal ausgesprochen worden war.

Abschließend möchte ich es nicht versäumen, noch einmal der Stiftung Sächsische Gedenkstätten herzlich für ihre so wertvolle Hilfe zu danken. Besonderer Dank gilt Klaus-Dieter Müller, Alexander Haritonow und Ute Lange, die es ermöglichten, dass ich nicht nur meine Rehabilitation erhielt, sondern auch den von den Sowjets frei erfundenen Grund meiner Verurteilung erfuhr.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. u. a.: Moskau rehabilitiert viele Deutsche, in: Mitteldeutsche Zeitung (Halle) , 30.10.2009.

  2. Manfred Gill/Peter Löhnert, Jüdische Chemiker aus Dessau in der Filmfabrik Wolfen – ein Beitrag zum Schicksal der jüdischen Wissenschaftler und der jüdisch verheirateten Wissenschaftler der Filmfabrik Wolfen in der Zeit des Nationalsozialismus, in: Moses-Mendelssohn-Gesellschaft Dessau e. V., 5/1996.

  3. Vgl. Peter Löhnert/Emmy Attinger-Goldacker. Geschichte(n) um ein Haus in Dessau-Haideburg, Dessau 2010, S. 70–90.

  4. Orig.: Emmy Attinger-Goldacker, La Valise en Bois, Paris 1976.

  5. SWR, 22.12.2000. Vgl. auch Günther Wagenlehner, Die russischen Bemühungen um die Rehabilitierung der 1941–1956 verfolgten deutschen Staatsbürger. Dokumentation und Wegweiser, Bonn 1999.

  6. Emmy Goldacker, Derevjannie Čemodan, Moskau 2005.

  7. Emmy Goldacker wohnte in der Talberger Straße 8b in Berlin-Britz. Die fehlerhaften Straßenbezeichnungen in den Dokumenten wurden nicht korrigiert.

Dr. rer. nat., Diplom-Chemiker, Dessau-Roßlau.

Cheseaux-Lausanne.