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Chronik | Weltfestspiele 1973 | bpb.de

Weltfestspiele 1973 Einführung Video-Interviews mit Zeitzeugen I Der Umgang mit der DDR war nicht fair Wir haben unser Leben am Staat vorbei gelebt Neugierde auf eine "fremde Welt" Der Bessere hat gewonnen Keiner will die DDR wiederhaben, aber keiner will ohne Vergangenheit sein Hinterher war alles beim Alten Lieber Kneipen in Westberlin als Weltfestspiele in der DDR Das Erlebnis einer DDR, die nicht so muffig war "Wie hälst du es mit den Freiheitsrechten?" Einfach mal die andere Seite der Stadt kennen lernen Es war ganz sicher Woodstock Der Wunsch nach Offenheit kann ansteckend sein Video-Interviews mit Zeitzeugen II Erwartet wurde eine klare Niederlage Urlaub von der DDR Ostalgie als Standard-Sehnsucht Mich hat die neue Zeit geküsst Heutzutage ist die kulturelle Vielfalt überall Die Weltfestspiele als Satire Wie ein Rausch und die Flachtrommel mit dabei Dem SED-Mann gingen die FDJler von der Stange Freiheiten des Alltags Das Thema ist immer Kapitalismus und Sozialismus gewesen Die Weltfestspiele damals und heute Chronik Das Jahr 1973 Weltfestspiele in Zahlen und Fakten Hinter den Kulissen des X. Festivals ND-Titelblatt vom 29. Juli 1973

Chronik Die Weltfestspiele der Jugend und Studenten von 1947 bis 2001 im Überblick

Janosch Pietrzyk

/ 3 Minuten zu lesen

Begonnen hat es 1947 in Prag: Die Stadt an der Moldau, damals noch Hauptstadt der Tschechoslowakei, war Gastgeber der ersten Weltfestspiele. Eine Übersicht aller 15 Festivals und die wichtigsten Daten bietet diese kurze Chronologie der Weltfestspiele.

1947 - I. Weltjugendfestival
In Prag trafen sich rund 17.000 Jugendliche aus 72 Staaten, darunter befand sich jedoch keine Delegation aus Deutschland. Das Motto der Veranstaltung lautete: "Jugend der Welt, vorwärts für einen dauerhaften Frieden".

1949 - II. Weltspiele der Jugend
Unter leicht veränderter Bezeichnung wurden die zweiten Festspiele in Budapest veranstaltet. Sie hatten mit 10.400 Personen aus 82 Staaten weniger Teilnehmer als das Festival von 1947 zu verzeichnen. Die Spiele, an denen nun auch Jugendgruppen aus der DDR teilnahmen, standen unter dem Motto: "Jugend, vereinige Dich! Vorwärts für dauerhaften Frieden, Demokratie, die nationale Unabhängigkeit und eine bessere Zukunft der Völker".

1951 - III. Weltfestpiele der Jugend und Studenten
Erstmals fanden die Spiele in Ost-Berlin statt. Begrüßt wurden 26.000 ausländische Jugendliche aus 104 Ländern und 35.000 Jugendliche aus der Bundesrepublik. Unter dem Eindruck atomarer Aufrüstung lautete ihr Motto: "Für Frieden und Freundschaft – gegen Atomwaffen".

1953 - IV. Weltfestpiele der Jugend und Studenten
Die Weltfestspiele in Bukarest wurden durch den Tod Stalins und durch das Ende des Korea-Krieges geprägt. 30.000 Jugendliche aus 111 Staaten kamen unter dem Motto "Für Frieden und Freundschaft" zusammen.

1955 - V. Weltfestspiele der Jugend und Studenten
In Warschau wurde die Veranstaltung durch versöhnlichere Töne aus den Reihen der Sowjetregierung bestimmt. Hier versammelten sich 30.000 Jugendliche aus 114 Ländern, dabei waren jeweils 1.500 Jugendliche aus der DDR sowie aus der Bundesrepublik und dem Saargebiet. Die Spiele wurden unter dem Motto: "Für Frieden und Freundschaft – gegen die aggressiven imperialistischen Militärpakte" veranstaltet.

1957 - VI. Weltfestspiele der Jugend und Studenten
Dies waren die ersten Weltfestspiele in der Hauptstadt der Sowjetunion, in Moskau. Mit 34.000 Teilnehmern aus 131 Staaten wurden die Spiele unter dem Motto "Für Frieden und Freundschaft" abgehalten, die dabei ebenso wie die Spiele von 1955 unter dem Eindruck der Entstalinisierung standen.

1959 - VII. Weltfestspiele der Jugend und Studenten
Das Treffen in Wien war das erste außerhalb des kommunistischen Machtbereiches. Mit 18.000 Teilnehmern aus 112 Staaten hatte sich die Teilnehmerzahl halbiert, dafür aber nahmen auch Gruppen teil, die eher dem konservativ-liberalen Lager zu zurechnen waren. Das Motto lautete: "Für Frieden, Freundschaft und friedliche Koexistenz".

1962 - VIII. Weltfestspiele der Jugend und Studenten
Auch mit dem Veranstaltungsort Helsinki war wie schon zuvor Wien die Hauptstadt eines blockfreien Staates der Gastgeber. Das Veranstaltungskommitee durchbrach erstmals den Zweijahresrhythmus. In Helsinki kamen 18.000 Jugendliche aus 137 Staaten der Erde unter dem Motto "Für Frieden und Freundschaft" zusammen.

1968 - IX. Weltfestspiele der Jugend und Studenten
Nach sechs Jahren Pause traf sich die Weltjugend in Sofia. Unter den 20.000 Teilnehmern aus 142 Staaten befanden sich auch mehrerer westdeutsche Gruppen aus dem gesamten politischen Spektrum. Dabei kam es zu Konflikten zwischen westdeutschen Gruppen mit bulgarischen Sicherheitskräften. Ähnlich wie in vorangegangenen Jahren lautete das Motto "Für Solidarität, Frieden und Freundschaft".

1973 - X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten
Nach 1951 fand das Treffen zum zweiten Mal in seiner Geschichte in Ost-Berlin statt. Zu Gast waren 25.600 Menschen aus 140 Ländern, darunter auch wieder zahlreiche Teilnehmer aus Westdeutschland und West-Berlin. Von 1973 an lautete das Motto der Spiele: "Für antiimperialistische Solidarität, Frieden und Freundschaft".

1978 - XI. Weltfestspielen der Jugend und Studenten
Das nächste Treffen nach den Weltfestspielen in Berlin wurde erst fünf Jahre später in der kubanischen Hauptstadt Havanna veranstaltet. Zu der Veranstaltung reisten 18.500 Jugendliche aus 145 Ländern an. Wie 1973 lautete das Motto: "Für antiimperialistische Solidarität, Frieden und Freundschaft".

1985 - XII. Weltfestspiele der Jugend und Studenten
26.000 Jugendliche aus 157 Staaten kamen nach Moskau. Dass Michail Gorbatschow seit ein paar Monaten an der Spitze der Sowjetunion stand, schlug sich noch nicht in der Festspielplanung nieder. Das Motto lautete wie gehabt "Für antiimperialistische Solidarität, Frieden und Freundschaft".

1989 - XIII. Weltfestspiele der Jugend und Studenten
Die letzten Weltfestspiele vor dem Fall der Mauer fanden 1989 in der Hauptstadt Nordkoreas, Pyöngyang, statt. An den Spielen nahmen 10.000 Jugendliche aus 177 Staaten der Erde teil, unter dem schon bei den Festivals zuvor bewährten Motto.

1997 - XIV. Weltfestspiele der Jugend und Studenten
Die Weltfestspieltradition wurde acht Jahre nach dem Niedergang der kommunistischen Regime in Havanna, Kuba, wieder aufgenommen. Mit 12.325 Jugendlichen aus 132 Staaten und 2.000 Organisationen wurden die Spiele 1997 immer noch unter dem Motto des Festivals von Ost-Berlin im Jahre 1973 begangen: "Für antiimperialistische Solidarität, Frieden und Freundschaft".

2001 - XV. Weltfestspiele der Jugend
Auch im 21. Jahrhundert sind die Spiele nicht vergessen. Im Sommer 2001 wurden die Weltfestspiele in Algier abgehalten. Dabei kamen rund 11.200 Teilnehmer, organisiert in 1.200 Gruppen, aus 143 Staaten, unter dem Motto nach Algier: "Gemeinsam weltweit kämpfen für Frieden, Solidarität, Entwicklung – gegen den Imperialismus!"

Janosch Pietrzyk

Fussnoten