Textversion des Video-Interviews
Das größte Erlebnis war diese große Solidarität zwischen den rund 25.000 Delegierten, die man allerorts in Berlin, in Ostberlin, zu spüren bekam. Das ist eigentlich... noch dazu, wo das Wetter so gut mitgespielt hat, es war ja ein beständiger Sonnenschein in diesen Tagen, die Nächte waren lau, es war etwas wie Woodstock, auf jeden Fall. Und man muss auch sagen, eigentlich war der Begriff der Vereinigung, der politischen Vereinigung, war die Frage, der Gedanke 'Erhaltung des Friedens, internationale Solidarität zur Erhaltung des Friedens', das war eigentlich der Schwerpunkt.
Das Lebensgefühl war geweckt worden bei vielen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass es Jugendliche gegeben hat aus der DDR, die mit negativen Eindrücken zurück gefahren sind, sondern viele haben geglaubt... Ich habe selbst eine Schwester im Thüringischen gehabt, die sagte: "Na, endlich wird das Ganze etwas offener". Wir haben wirklich alle gehofft, es ist eine Wende.
Das ist eine sehr, sehr gewagte These, ob die Weltfestspiele der Anfang vom Ende waren. Anfang vom Ende, da sehe ich eher den Beginn mit der Ausbürgerung von Rolf Biermann. Das war für mich eher der Schnittpunkt, wo man sagen muss: Also, wer das nicht verkraften will, also einen solchen Menschen, der muss also so krank sein, dass er auch nicht verdient, wieder gesund zu werden.
Es war ganz sicher Woodstock Ronald Trisch, Kulturwissenschaftler
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Der Kulturwissenschaftler Ronald Trisch war Mitorganisator des Kulturprogramms der X. Weltfestspiele und damit verantwortlich für weit mehr als 100 Konzerte – was oftmals mehr Koordination als Organisation bedeutete. Den Sommer 1973 hat er als Bekenntnis zur internationalen Solidarität und als Hoffnung auf ein Ende der politischen Erstarrung der DDR in Erinnerung.
Es war ganz sicher Woodstock
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