Textversion des Video-Interviews
Das Interessanteste und Wichtigste war, dass man sich relativ frei bewegen konnte im Stadtinneren von Berlin – ich wohnte direkt im Stadtzentrum von Berlin – und wir sind jeden Nachmittag und jeden Abend durch das Zentrum marschiert und haben Gespräche gesucht, Kontakte geknüpft, vor allen Dingen mit Leuten aus der Bundesrepublik, mit Jusos haben wir uns oft unterhalten oder mit Gewerkschaftsjugendlichen – wie sich das so zufällig ergab. Wir hatten keine speziellen geplanten Kontakte, sondern ich war ein normaler Berliner Bürger und habe sozusagen diese Zeit genossen, um da viel zu sehen und viel zu erfahren.
Also, ich habe bestimmt noch alles als relativ offen erlebt oder empfunden. Aber wie gesagt, natürlich als Außenstehender, der die Organisation und Überwachung nicht gesehen hat. Dass da mitunter natürlich ältere Herren im Blauhemd oder eigentümlich gekleidete Zivilisten, denen man das schon ansah, dass sie normalerweise Uniform tragen, auch massenhaft herum marschierten, das hat man natürlich gesehen, das war natürlich in DDR-Zeiten bekannt. Das war zu jeder größeren Veranstaltung in Berlin so. Diese Typen kannte man schon. Aber so die eigene Erfahrung war eigentlich eine relativ offene und freimütige.