Gegen Zensur: Oppositonelle stellen den staatlichen Medien eine alternative Öffentlichkeit gegenüber. (© KONTRASTE, Rundfunk Berlin-Brandenburg)
Gegen Zensur: Oppositonelle stellen den staatlichen Medien eine alternative Öffentlichkeit gegenüber. (© KONTRASTE, Rundfunk Berlin-Brandenburg)
In der DDR herrschte seit ihrer Gründung eine strenge Zensur. Die SED, die eine Weltanschauungsdiktatur befehligte, verstand sich als Hüterin der reinen Wahrheit. Nur was ihr genehm und von ihr als richtig und wahrhaftig eingestuft wurde, sollte den Menschen in der DDR auch gestattet werden.
Das Resultat war eine große Eintönigkeit und Langeweile. Von freien Diskussionen, in denen das Argument und nicht die Machtposition entscheidend war, konnte keine Rede sein. Die Angst vor unkontrolliert Gedrucktem oder Gesprochenem war bei den Funktionären in der DDR groß. Bücher und Zeitungen, Radio- und Fernsehbeiträge, Filme und Hörspiele, alles was irgendwie öffentlich verbreitet wurde, musste von einer streng hierarchischen und nicht einfach zu durchschauenden Zensur genehmigt werden. Offiziell hieß das in der DDR "Genehmigungsverfahren".
Trotz dieser Zensur konnten die Machthaber es nicht verhindern, dass auch in der DDR viele "ungenehmigte" Informationen frei zugänglich waren und sich viele Menschen eine eigene Meinung bildeten, die nicht der vorgegebenen entsprach. Allabendlich reiste die DDR-Bevölkerung aus, indem sie ihre Privaträume schloss und den Westfernsehsender oder das Westradio anmachte und in eine verheißungsvolle, aber nicht direkt zugängliche Welt abtauchte.