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Kulturpolitik der Honecker-Ära | DDR kompakt | bpb.de

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Kulturpolitik der Honecker-Ära

Ilona Schäkel

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Am 3. Mai 1971 trat Walter Ulbricht als Partei- und Regierungschef der DDR zurück ‒ formal aus Altersgründen. Hinter den Kulissen hatte zuvor ein erbitterter Machtkampf um die Ablösung stattgefunden, den Erich Honecker für sich entscheiden konnte. Honecker verkörperte die jüngere Generation der DDR-Führung; an seine Rolle bei der Sperrung der Grenze in Berlin am 13. August 1961 erinnerte sich kaum jemand.

Kulturpolitisch brachte der Machtwechsel zunächst eine Lockerung mit sich: Bislang in der DDR verbotene Bücher durften erscheinen, im Radio wurde wieder westliche Rock- und Beatmusik gespielt. Auf den X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten, die im August 1973 in Ost-Berlin stattfanden, wollte sich die DDR der internationalen Öffentlichkeit als liberaler und weltoffener Staat präsentieren.

Doch das Tauwetter währte nicht lange. Am 16. November 1976 ließ die SED über das DDR-Fernsehen die Ausbürgerung des kritischen Liedermachers Wolf Biermann verbreiten, der sich gerade auf einer Konzertreise durch die Bundesrepublik befand. Spontan solidarisierten sich prominente Künstlerinnen und Künstler aus der DDR mit Biermann. In einem offenen Brief forderten sie die Regierung auf, die Ausbürgerung rückgängig zu machen.

Die SED antwortete mit einer beispiellosen Pressekampagne, in der die Ausbürgerung gerechtfertigt wurde. Der Vorfall markierte eine Zäsur im Verhältnis zwischen staatlichen Stellen und „Kulturschaffenden“. Viele Autorinnen und Autoren, Theaterleute, Künstler und Intellektuelle, die sich offen mit Biermann solidarisierten, wurden gegen ihren Willen ausgebürgert oder verließen freiwillig das Land.

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