Auf die Schulung ihrer Mitglieder legte die SED von Anfang an großen Wert. Bereits im Mai 1945 wurde die Parteihochschule „Karl Marx“ gegründet, die der „Heranbildung qualifizierter Kader in Verbindung mit theoretischer Forschungsarbeit“ dienen sollte. Das Studium qualifizierte die Absolventinnen und Absolventen, Verantwortungspositionen in Partei und Verwaltung zu übernehmen. Für die Dauer des Studiums erhielten die Parteihochschüler ein Stipendium. Die Hochschule beinhaltete die vier Fakultäten „Dialektischer und historischer Materialismus“, „Politische Ökonomie“, „Geschichte“ und „Grundlagen der marxistischen Politik“.
Im September 1949 entstand das „Marx-Engels-Lenin-Institut“ als Abteilung des zentralen SED-Parteiapparates. Das Institut war zuständig für die Herausgabe von „Klassikern“ des Marxismus-Leninismus und sollte das offizielle Geschichtsbild und die Ideologie der SED DDR-weit durchsetzen. 1956 wurde es in „Institut für Marxismus-Leninismus“ (IML) umbenannt.
1951 wurde zudem das „Institut für Gesellschaftswissenschaften“ als Ausbildungsstätte von Parteikadern gegründet, ab 1976 hieß es „Akademie für Gesellschaftswissenschaften“. Die drei Bildungsinstitutionen der SED hatten ab den 1960er Jahren die politische Kontrolle über sämtliche geisteswissenschaftliche Disziplinen an den DDR-Hochschulen und Universitäten.
Grundsätzlich wurde allen Mitgliedern der Partei ab 1951 das Studium der Werke des Marxismus-Leninismus nachdrücklich empfohlen. Seit 1950 fanden regelmäßige „Parteilehrjahre“ statt, die für Mitglieder und Kandidaten verpflichtend waren. Je nach Position mussten aber auch Nicht-Mitglieder daran teilnehmen, zum Beispiel Lehrer oder Staatsangestellte. Der Schulungsform der KPdSU entsprechend diente das Parteilehrjahr der marxistisch-leninistischen Massenschulung. Nach einem einheitlich ausgearbeiteten Themenplan des Politbüros, führten fast 80.000 Grundorganisationen das Parteijahr monatlich mit Vorträgen in Seminaren und Studienkursen durch.