Die Wiedervereinigung konnte Deutschland nicht im Alleingang beschließen. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs behielten sich die alliierten Siegermächte vor, über die deutsche Frage zu entscheiden. Eine Einigung schien zunächst unwahrscheinlich. Zum einen gehörten DDR und Bundesrepublik verschiedenen internationalen Bündnissen an, Externer Link: NATO und Externer Link: Warschauer Pakt. Während die USA die deutsche Einheit befürworten, sahen Großbritannien und Frankreich die Stabilität in Europa durch ein zu starkes Deutschland gefährdet. Die Sowjetunion lehnt die Vereinigung zunächst ebenfalls ab.
Von Mai bis September 1990 verhandelten die Außenminister der Bundesrepublik und der DDR sowie von Sowjetunion, USA, Frankreich und Großbritannien über die außenpolitischen Bedingungen einer Wiedervereinigung. Vor allem Bundeskanzler Externer Link: Helmut Kohl und Außenminister Externer Link: Hans-Dietrich Genscher spielten eine wichtige Rolle bei den Gesprächen zum Zwei-plus-Vier-Vertrag.
Kernpunkte der Verhandlungen betrafen die Anerkennung der bestehenden Grenzen Europas, die Bündniszugehörigkeit Deutschlands und die Truppenstärke der Bundeswehr. Am 12. September 1990 unterzeichneten die Verhandlungspartner in Moskau den Zwei-plus-Vier-Vertrag und ebneten damit den Weg zur deutschen Einheit. Mit dem Inkrafttreten des Staatsvertrags erhielt Deutschland seine volle staatliche Souveränität.