Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Stasi-Auflösung seit Dezember 1989 | DDR kompakt | bpb.de

DDR kompakt Was war die DDR? Die Etappen der Entwicklung von 1945 bis 1990 1945 – 1949 Überblick: Die SBZ Bedingungslose Kapitulation Bildung der SBZ Verhalten der Roten Armee gegenüber der Bevölkerung Gruppe Ulbricht Gründung der SPD, CDU und der LDPD Bodenreform Schulreform Vereinigung von KPD und SPD zur SED Wahlen in Großberlin Währungsreform, Blockade, Luftbrücke Partei Neuen Typus Staatsgründung 1949 – 1953 Überblick: Die frühen Jahre Die doppelte Staatsgründung Die ersten Einheitswahlen zur Volkskammer am 15. Oktober 1950 Die Stalinnoten und die westlichen Reaktionen Die 2. Parteikonferenz der SED und die Verkündung des beschleunigten Aufbaus des Sozialismus Die Bildung der Kasernierten Volkspolizei Die ersten LPGen Der Arbeitsdienst „Dienst für Deutschland“ Kampagne gegen die Jungen Gemeinden der evangelischen Kirchen Stalins Tod und die Verkündung des Neuen Kurses Normerhöhung Der Volksaufstand im Juni 1953 Die Folgen des Aufstands 1953 – 1961 Überblick: Tauwetter und neuer Nachtfrost Kulturpolitik nach dem 17. Juni Militarisierung der DDR Der XX. Parteitag der KPdSU Unruhen an den Universitäten der DDR Reaktionen der SED und innerparteiliche Opposition Reaktion auf den Aufstand in Poznan, den polnischen Oktober und den Volksaufstand in Ungarn Verschärfung des ideologischen Kampfes seit 1957/58 Zwangskollektivierung Fluchtbewegung Sperrung der Grenze in Berlin am 13. August 1961 1961 – 1971 Überblick: Aufbruch in die Stagnation Die DDR nach dem Mauerbau Wirtschaftliche Reformprogramme seit 1962/63 Kritische Filme und Literaturwerke Jugendpolitik der SED Universitäts- und Akademiereform Das 11. Plenum des ZK der SED Der Prager Frühling und die DDR 1971 – 1989 Überblick: Die heile Welt des Sozialismus Kulturpolitik der Honecker-Ära Verstaatlichung der privaten und halbstaatlichen Betriebe Wirtschafts- und Sozialpolitik Verkündung der These von der eigenständigen sozialistischen Nation der DDR, Verfassungsänderung 1974 Deutschlandpolitik, Besuch Erich Honeckers in der Bundesrepublik Kirchenpolitik Opposition und Widerstand Wandlungen in der Sowjetunion unter Gorbatschow 1989 – 1990 Überblick: Friedliche Revolution und Wiedervereinigung Wahlfälschungen Wandel im Ostblock Fluchtbewegung Gründungsaufruf Neues Forum Aufbruch und Differenzierung der Opposition Montagsdemos in Leipzig Rolle der Westmedien Ereignisse im Oktober 1989 Demonstration auf dem Alex Mauerfall Der Verfall der Macht der SED unter Egon Krenz Der Runde Tisch Stasi-Auflösung Volkskammerwahlen 1990 Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion Zwei-plus-Vier-Vertrag Deutsche Einheit 3.10.1990 Staat und Partei Die SED Staat und Partei Sozialstruktur der SED Parteiorganisationen in Betrieb und Wohngebiet Parteilehrjahr, Schulungen Parteidisziplin Institutionen der SED Institutionen der SED Die Rolle der Führungspersönlichkeit in der SED Erich Honecker wird gestürzt Ende der SED, Wandlung zur PDS Blockparteien, Massenorganisationen und Wahlen Blockparteien, Massenorganisationen und Wahlen Blockparteien Massenorganisationen Staatliche Institutionen Volkskammer, Staatsrat, Ministerrat Sicherheit Militarisierung der Gesellschaft Ministerium des Inneren Ideologie, Erziehung, Kunst und Literatur Marxismus-Leninismus Erziehungswesen Sozialistischer Realismus Literatur Bitterfelder Weg Kritische Literatur der siebziger und achtziger Jahre Bildende Kunst Architektur und Städtebau Die Kirchen Alltag und Lebenswirklichkeit Kollektivität Gleichberechtigung Lebensmittelversorgung Rückblick und Aufarbeitung Rückblick auf dreißig Jahre Aufarbeitung Filme Literatur Redaktion

Stasi-Auflösung seit Dezember 1989

Ilona Schäkel

/ 1 Minute zu lesen

Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) war das wichtigste Instrument der SED-Führung, um die eigene Herrschaft zu sichern. Ende 1989 gehörten der Stasi noch etwa 91.000 hauptamtliche und mindestens 110.000 inoffizielle Mitarbeiter an. Nach dem Mauerfall versuchte die SED-Regierung unter Externer Link: Hans Modrow, die DDR-Geheimpolizei durch die Umbenennung in Externer Link: Amt für Nationale Sicherheit (AfNS) zu retten.

Als bekannt wurde, dass vielerorts Stasi-Akten vernichtet wurden, begannen Bürgerinnen und Bürger zuerst am 4. Dezember 1989 in Erfurt, kurz darauf auch in Leipzig, Suhl, Rostock und anderen Städten, Externer Link: Dienststellen der Stasi zu besetzen. Lediglich in der Zentrale des MfS in der Ostberliner Normannenstraße konnte die Stasi noch bis Januar 1990 unbehelligt weiterarbeiten.

Während der Zentrale Runde Tisch über die Auflösung der Stasi verhandelte, folgten am Externer Link: 15. Januar 1990 Tausende dem Aufruf des Externer Link: Neuen Forums zu einer Protestaktion vor der Stasi-Zentrale. Als sich ein Stahltor öffnete – wie es dazu kam, konnte nie restlos geklärt werden ‒, strömten Demonstrierende auf das bis dahin komplett abgeschottete Gelände und verwüsteten Büroräume. Hier wie andernorts gründeten sich Bürgerkomitees, die die Vernichtung der Akten stoppten und verhinderten, dass die Stasi ihre Spuren verwischte.

Im Januar 1990 billigte der Runde Tisch, dass sich die Auslandsspionage des MfS selbst auflösen und ihre Akten vernichten durfte. Über den Umgang mit den unzähligen Zeugnissen unrechtmäßiger Überwachung der DDR-Bevölkerung sollte eine neue Regierung nach der freien Volkskammerwahl entscheiden. Am 19. April 1990 waren die letzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des AfNS entlassen.

Bilder zum Thema

(© picture-alliance) (© BStU, MfS, HA XX, Fo Nr. 1024, Bild 0040) (© Sascha Fromm) (© Hartmut Kelm) (© Havemann-Gesellschaft) (© Holger Kulick)

Weitere Inhalte

Weitere Inhalte

Dossier

Stasi

Alles wissen, alles kontrollieren, alles lenken, Menschen einschüchtern und manipulieren: Die Arbeitsweise der DDR-Geheimpolizei lehrt uns viel über zeitlose Mechanismen von Diktaturen.

Artikel

Von der Gründung bis zum Untergang

Das Ministerium für Staatssicherheit: Sein feindbildgeprägter Aufbau im Stalinismus und Kalten Krieg. Dann der Ausbau zum Überwachungsapparat und der langsame Weg in die Defensive. Ein Überblick.

Artikel

Besetzung mit Folgen

Eine zweite Besetzung der Stasi-Zentrale im September 1990 führte zum Durchbruch, der seit 1992 in Form des Stasi-Unterlagengesetzes Bestand hat. Einer der Besetzer von damals blickt als Augenzeuge…

Artikel

Die (Ohn-)Macht der Bürgerkomitees

Ab Dezember 1989 übernahmen Bürgerkomitees die Macht in zahlreichen Dienststellen der Stasi. Die Entmachtung sollte friedlich verlaufen und keine Stasi-Akten mehr vernichtet werden.

Video Dauer
Interview

Der 15. Januar begann im Dezember

Der ehemalige Vorsitzende des Bürgerkomitees Thüringen berichtet über seine Erfahrungen bei der Besetzung der Stasi-Zentrale.

Video Dauer
Interview

Die Tore der Stasi zumauern

Der DDR-Oppositionelle und Mitgründer des Neuen Forums spricht über seine Erfahrung des 15. Januars 1990.

Video Dauer
Video

Was wusste die Stasi?

Der Mitarbeiter der BStU, der am 15. Januar 1990 zu den Besetzern der Stasi-Zentrale gehörte, berichtet über seine Erfahrungen.

Video Dauer
TV-Beitrag

Stasi am Ende?

Die Staatssicherheit versucht sich zu retten. Die Mitarbeiter wollen vertuschen, wie sie die Bevölkerung unterdrückt haben. KONTRASTE findet heraus, wie Akten abtransportiert und vernichtet werden.

Dr. Ilona Schäkel ist selbstständige Autorin und PR-Redakteurin für zeithistorische Themen. Sie hat bereits an zahlreichen Erinnerungsprojekten und Angeboten der historisch-politischen Bildung mitgewirkt. Ihre Schwerpunkte sind Diktaturgeschichte und -aufarbeitung. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Kulturwissenschaft an der Universität Bremen und der Humboldt-Universität zu Berlin.