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Der Verfall der Macht der SED unter Egon Krenz | DDR kompakt | bpb.de

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Der Verfall der Macht der SED unter Egon Krenz

Ilona Schäkel

/ 2 Minuten zu lesen

Nach den Massenprotesten in Leipzig war Staats- und Parteichef Externer Link: Erich Honecker am 18. Oktober 1989 durch das eigene SED-Politbüro gestürzt worden, Nachfolger wurde SED-Funktionär Externer Link: Egon Krenz. Krenz versprach eine „Wende“ und kündigte Reformen an. Mit einer Politik des „Dialogs“ wollte die SED-Führung verlorenes Vertrauen zurückgewinnen, beharrte aber gleichzeitig unnachgiebig auf ihrem Machtanspruch.

Doch die Bevölkerung traute Krenz keine Neuerungen zu, er galt als langjähriger „Kronprinz“ von Erich Honecker, wurde für die Wahlfälschungen mitverantwortlich gemacht und war bekannt dafür, dass er die blutige Niederschlagung der Interner Link: Studentenproteste in Peking im Juni 1989 begrüßt hatte. Nach seinem Amtsantritt stiegen Anzahl und Größe der Demonstrationen in vielen Orten der DDR rasant an. Am 4. November 1989 fand die größte systemkritische Demonstration der DDR auf dem Berliner Alexanderplatz mit etwa einer halben Million Teilnehmenden statt. Auch der letzte Versuch der SED, das Ruder noch einmal herumzureißen, war gescheitert.

Am 7. November 1989 trat die Regierung zurück, die Volkskammer setzte wenig später ein neues Kabinett unter Ministerpräsident Externer Link: Hans Modrow ein. Aber auch in dieser Regierung stellt die SED noch die Mehrheit der Minister.

Nach dem Mauerfall spitzte sich die Situation weiter zu. Die Großdemonstrationen im ganzen Land hielten an, die Menschen forderten die SED auf, endlich die Macht abzugeben und freie Wahlen zuzulassen. Sogar SED-Parteimitglieder begehrten auf. Daraufhin beschloss die Volkskammer Anfang Dezember mehrheitlich, die „führende Rolle“ der SED aus der Verfassung zu streichen. Als Korruptionsvorwürfe gegen die Führung erhoben und erste SED-Spitzenfunktionäre verhaftet wurden, brach das Regime zusammen. Am 3. Dezember 1989 traten das Zentralkomitee der SED und das Politbüro unter Egon Krenz zurück.

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