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Rolle der Westmedien | DDR kompakt | bpb.de

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Rolle der Westmedien

Ilona Schäkel

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Die Medien in der DDR unterlagen einer strengen Zensur. Allerdings konnte die SED nie ganz verhindern, dass westliche Fernseh- und Radiosender auch im Osten eingeschaltet wurden. Seit der Ausstrahlung per Satellit ab Mitte der 1980er Jahre waren Westprogramme fast überall in der DDR zu empfangen.

Westliche Medienleute durften sich in der DDR allerdings nicht frei bewegen, Reisen außerhalb von Ost-Berlin mussten angemeldet, Interviews offiziell genehmigt werden. Mit dem Erstarken der Oppositionsbewegung entstanden immer mehr inoffizielle Informationskanäle zwischen Ost und West. Oft waren es aus der DDR ausgebürgerte Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtler, die von West-Berlin aus Kontakt zur DDR-Opposition hielten.

Westdeutsche Politikerinnen und Politiker, Medienleute und Diplomaten schmuggelten Kameras, Tonbänder, Druckmaschinen und Filme in die DDR, auf demselben Weg kamen illegale Manuskripte und Aufnahmen in die westlichen Redaktionen und wurden veröffentlicht. Prägende Formate waren zum Beispiel das in der ARD ausgestrahlte Politmagazin „Kontraste“ und die Rundfunksendung „Radio Glasnost“ des West-Berliner Privatsenders „Radio 100“.

Die Berichterstattung der Westmedien trug erheblich dazu bei, dass nicht nur die Öffentlichkeit in der Bundesrepublik, sondern auch die DDR-Bevölkerung von Missständen, Protesten, Menschenrechtsverletzungen und Verhaftungen erfuhr, die die DDR-Medien verschwiegen.

Auch die berühmten Filmaufnahmen von der Montagsdemonstration am 9. Oktober in Leipzig kamen nur zustande, weil Oppositionelle den Demonstrationszug heimlich filmten und das Material an westdeutsche Journalisten übergaben. Die Bilder gingen um die Welt und ermutigten immer Menschen in der DDR, sich den Protesten anzuschließen.

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(© BStU, ZA, MfS, HA II/Vi/105.) (© Robert Havemann Gesellschaft) (© KONTRASTE, Rundfunk Berlin-Brandenburg)

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Dr. Ilona Schäkel ist selbstständige Autorin und PR-Redakteurin für zeithistorische Themen. Sie hat bereits an zahlreichen Erinnerungsprojekten und Angeboten der historisch-politischen Bildung mitgewirkt. Ihre Schwerpunkte sind Diktaturgeschichte und -aufarbeitung. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Kulturwissenschaft an der Universität Bremen und der Humboldt-Universität zu Berlin.