In der Sowjetunion leitete Externer Link: Michail Gorbatschow, Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei, ab 1985 grundlegende wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Reformen ein. Im Rahmen der Politik von „Glasnost“ (Transparenz) und „Perestroika“ (Umgestaltung) sollte das kommunistische System modernisiert werden.
Auch außenpolitisch standen die Zeichen auf Entspannung und Abrüstung: 1988 hob Gorbatschow die Externer Link: Breschnew-Doktrin auf, mit der sich die Sowjetunion nach dem Prager Frühling das Recht vorbehalten hatte, Oppositionsbewegungen in den sozialistischen Ländern notfalls mit Gewalt niederzuschlagen. Er ermutigte die „Bruderländer“ sogar, dem Beispiel der Sowjetunion zu folgen.
Einige Staaten des Ostblocks wie Polen, Ungarn oder die Tschechoslowakei stießen daraufhin ebenfalls Reformen an, während das SED-Regime an seinem starren Kurs festhielt. Im Nachbarland Polen fanden ab Februar 1989 Gespräche am „Runden Tisch“ zwischen Regierung und Opposition statt. Beiden Seiten einigten sich darauf, dass die oppositionelle Gewerkschaft Externer Link: Solidarność wieder zugelassen und im Juni 1989 halbfreien Parlamentswahlen stattfinden sollten.
In Ungarn begann die kommunistische Regierung am 2. Mai 1989 damit, die Grenzanlagen zu Österreich abzubauen, wenig später folgte auch die Grenzöffnung der Tschechoslowakei zu seinen westlichen Nachbarn. Der Externer Link: „Eiserne Vorhang“ löste sich auf. In der DDR setzte eine Fluchtwelle ein, die bis zum Herbst 1989 immer stärker anwuchs.