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Die Stalinnoten und die westlichen Reaktionen | DDR kompakt | bpb.de

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Die Stalinnoten und die westlichen Reaktionen

Sonja Hugi

/ 2 Minuten zu lesen

Am 10. März 1952 übermittelte der sowjetische Außenminister Andrej Andrejewitsch Gromyko ein Schriftstück Stalins an die Botschafter der drei Westalliierten in Moskau. Das als „Stalin-Note“ bekannt gewordene Dokument enthielt einen unerwarteten Vorschlag des Sowjetdiktators: Deutschland sollte wiedervereinigt werden und künftig als unabhängiger, souveräner, neutraler Staat mit demokratischer Regierung in Europas Mitte existieren. Zwischen den alliierten Siegermächten sollte ein Friedensvertrag geschlossen werden und alle vier sollten ihre Besatzungstruppen abziehen. Sogar eine eigene Armee wollte Stalin den Deutschen wieder erlauben.

Bis heute wird darüber diskutiert, welche Absicht hinter dem Angebot steckte. Die Westalliierten gingen davon aus, dass sich hinter dem Vorschlag machtpolitisches Kalkül verbarg. Hätten sie sich aus der Bundesrepublik zurückgezogen, wäre das politische und militärische Gleichgewicht in Europa zugunsten der Sowjetunion gekippt. Die USA hätte damit ihre wichtige Position in Europa aufgegeben und Großbritannien und Frankreich hätten in einer etwaigen Konfrontation alleine einem übermächtigen Gegner gegenübergestanden.

Die Westmächte wiesen den Vorschlag am 25. März zurück. Im April schlugen sie im Gegenzug vor, freie Wahlen für ein vereintes Deutschland unter Kontrolle der UNO durchzuführen. Die UdSSR stimmte freien Wahlen zu, wollte diese aber selbst kontrollieren. die Korrespondenz zwischen den beiden Machtblöcken setzte sich noch bis im September fort, blieb jedoch ohne Ergebnis.

In der Bundesrepublik vertrat alleine die SPD die Haltung, Stalins Angebot enthalte eine echte Chance zur deutschen Wiedervereinigung. Konrad Adenauer hielt es für ein Propagandamanöver, das die Westintegration der Bundesrepublik stören sollte.

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Sonja Hugi, M.A. Public History, studierte Geschichte, Kommunikationswissenschaften und Grafikdesign. Als Historikerin, Autorin, Illustratorin und Grafikerin betätigt sie sich in verschiedenen Bereichen der Geschichtsvermittlung. Ihr Fokus liegt auf Themen der jüngeren deutschen Geschichte.