Der „antifaschistische Schutzwall“ war auch das Eingeständnis, dass viele DDR-Einwohner nur so am Weggang gehindert werden konnten. Deshalb wurden bald Wirtschaftsreformen eingeleitet.
Für große Teile der Bürgerinnen und Bürger der DDR bedeutete die Grenzschließung einen großen Einschnitt. Der politischen Führung eröffnete sie dagegen neue Handlungsspielräume.
Weil Maßnahmen zur Produktionssteigerung relativ wenig Wirkung zeigten, führte die SED 1963 ein neues ökonomisches System der Planung und Leitung ein, um für den nötigen Aufschwung zu sorgen.
Durch den Mauerbau sah die Regierung die innere Stabilität der DDR gesichert und ließ sich auf eine kulturelle Liberalisierung ein. Doch viele Kulturschaffende übten mit ihren Werken Kritik.
Bei ihren Wirtschaftsreformen sah die SED die Wissenschaft ein zentralen Faktor für einen technologischen und ökonomischen Aufschwung. Dazu wollte sie die Effizienz der Hochschulen steigern.
Im „Kahlschlagplenum“ machte die SED-Führung 1965 in aller Deutlichkeit klar, dass die kurze Phase der Liberalisierung in Kunst und Kultur zu Ende war.
In der DDR sympathisieren viele Menschen mit Dubčeks „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“. Die Niederschlagung des Prager Frühlings im Jahr 1968 wird von der SED dagegen begrüßt.
Im vierzigsten Jahr ihres Bestehens entwickelte sich die latente Dauerkrise der DDR zur finalen Existenzkrise. Eine neue Fluchtbewegung v.a. junger DDR-Bürger/-innen rief die Opposition auf den Plan.
Der Wechsel von Walter Ulbricht zu Erich Honecker an der Spitze der SED signalisierte auf den ersten Blick Kontinuität. Doch bald schon zeigten sich wichtige Unterschiede.
Informationen zur politischen Bildung Nr. 358/2024
Durch Massenproteste gegen das SED-Regime steigt der Handlungsdruck in der DDR. Die Lockerung der Reisefreiheit erzeugt einen anhaltenden Ausreisestrom, der die Mauer schließlich zum Fall bringt.
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Die 1970er- und 1980er-Jahre sind in der Bundesrepublik geprägt von innerer Sicherheit und „Neuen Sozialen Bewegungen“. Die DDR muss auf Ausreisebewegungen und eine sich auflehnende Jugend reagieren.
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In beiden deutschen Staaten findet ein Machtwechsel statt – mit jeweils unterschiedlichen Auswirkungen. In Bonn wird eine neue Ostpolitik verfolgt, in Ost-Berlin liegt der Fokus auf der Sozialpolitik.
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Mit dem Mauerbau werden im Osten viele Rechte der Bevölkerung eingeschränkt. Gleichzeitig erweitert sich der politische Handlungsspielraum beider Staaten für Reformen.