Seit der Wiedervereinigung sind zahlreiche Filme über die DDR gedreht worden – die meisten davon stammen von jungen westdeutschen Regisseuren.
Der Filmwissenschaftler Gerhard Jens Lüdeker nennt drei Phasen der DDR-Aufarbeitung im Film. Zunächst nutzten DEFA-Regisseure ihre neugewonnen Freiheiten nach 1989 und realisierten die kritischen Filme, die sie zuvor nicht umsetzen konnten. Diese kurze Phase brachte Filme hervor wie beispielweise Heiner Carows „Verfehlung“ von 1990, der die Eingriffe des DDR-Regimes in das Privatleben seiner Bürger/-innen thematisiert. Diese Filme, die sich differenziert mit alltäglichen Problemen in der DDR-Diktatur beschäftigten wurden bald abgelöst von leichten Unterhaltungskomödien, die mit Klischees arbeiteten und die DDR teilweise verklärten. Als bekanntester Vertreter dieser Phase ist „Go Trabbi Go“ aus dem Jahr 1991 zu nennen.
Als dritte und längste Phase nennt Lüdeker die kritischen Aufarbeitungsfilme. Diese behandeln entweder die unterdrückte DDR-Bevölkerung als Opfer oder die Staatsmacht als Täter. Die Filme sind oft teuer produziert und behandelte Themen sind Fluchtgeschichten, Widerstand und Opposition, der Mauerfall oder die Stasi. Zu dieser Phase zählen Filme wie „Das Leben der Anderen“ aus dem Jahr 2006 oder „Ballon“ von 2018, der die Geschichte der gescheiterten Ballonflucht von zwei Thüringer Familien erzählt.
Von Kritikern dieser Aufarbeitung wird oft beanstandet, dass Täter- und Opfererzählungen großen Raum einnehmen, wohingegen die DDR-Alltagserfahrungen der breiten Masse selten oder nie im Zentrum der Erzählungen stehen. Menschen aus der DDR oder ihre Nachkommen sehen die eigene Lebensrealität und Familiengeschichte nicht gespiegelt. Differenzierte Alltagsporträts jenseits von Ostalgie, Flucht- oder Spionagethrillern sind unter den Filmen über die DDR selten zu finden.