Voraussetzung für den wirtschaftlichen Wiederaufbau Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg war eine neue Währung. Ab dem 20. Juni 1948 wurde in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands die D-Mark als alleiniges Zahlungsmittel eingeführt. Wenige Tage später zog die Externer Link: Sowjetische Militäradministration (SMAD) mit einer eigenen Währungsreform in ihrer Besatzungszone nach.
Berlin sollte nach Auffassung der SMAD von der westlichen Währungsreform ausgenommen bleiben. Das Stadtparlament beschloss jedoch, in den Westsektoren Berlins die D-Mark auszugeben. Daraufhin sperrten sowjetische Truppen am 24. Juni 1948 alle Straßen und Eisenbahnverbindungen nach West-Berlin, die Stromversorgung wurde eingeschränkt, die Binnenschifffahrt unterbrochen.
Die Berlin-Blockade war der erste Höhepunkt im Externer Link: Kalten Krieg. Die Bevölkerung Berlins bekam die Auswirkungen schnell zu spüren, denn die Stadt war vom Nachschub an Nahrungsmitteln und anderen lebenswichtigen Gütern abgeschnitten.
Um die Blockade zu überwinden, organisierte der amerikanische Militärgouverneur Externer Link: Lucius D. Clay die Einrichtung einer „Luftbrücke.“ West-Berlin wurde nun über drei Luftkorridore versorgt, eine logistische Meisterleistung. Fast ein Jahr lang kamen vor allem Lebensmittel, Kohle und Baumaterialien mit Flugzeugen in die Stadt. Die Transportmaschinen landeten im Drei-Minuten-Takt in West-Berlin. Im Volksmund wurden sie „Rosinenbomber“ genannt, weil sie vor ihrer Landung oft kleine Päckchen mit Rosinen abwarfen.
Trotz Luftbrücke war die Versorgungssituation in der Stadt schlecht. In seiner Rede an die „Völker der Welt“ appellierte Oberbürgermeister Ernst Reuter am 9. September 1948 vor dem Reichstag an den Durchhaltewillen der Berliner Bevölkerung. Am 12. Mai 1949 wurde die Blockade nach Verhandlungen der Alliierten beendet.