Bereits ab Oktober 1945 ordnete die SMAD die Wiederaufnahme des Schulbetriebes an. Damit einher ging eine Reform des Schulsystems und eine Entnazifizierung der Schulen. Die Entnazifizierung wurde nicht in allen Bereichen in gleicher Konsequenz vollzogen, sondern war von einem gewissen Pragmatismus gelenkt. Während Experten in den technischen Bereichen weniger genau überprüft wurden, wurden sämtliche Lehrer, die Mitglied des NSDAP gewesen waren, entlassen. Im Schnellverfahren ausgebildete Neulehrer übernahmen den Unterricht.
Im Frühjahr 1946 trat das „Gesetz zur Demokratisierung der deutschen Schule“ in Kraft. Damit wurde eine staatliche Einheitsschule eingeführt, die Kindern aus sozial benachteiligten Bevölkerungsschichten den Zugang zu höherer Bildung erleichtern sollte. Das neue Schulsystem bestand aus einer achtklassigen Grundschule und einer anschließenden vierstufigen Oberschule oder dreistufiger Berufsschule.
In den westlichen Besatzungszonen wurde mit der Schulpolitik anders verfahren. Die Franzosen führten ein System ein, dass eher auf Elitenförderung setzte, während die Briten und Amerikaner es zunächst den Deutschen überließen, Schulreformen umzusetzen. Erst im Juni 1947 stellte der Alliierte Kontrollrat Grundsätze zur Demokratisierung des Schulsystems auf, die jedoch nur vage und allgemeine Vorgaben beinhalteten.