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Gründung der SPD, CDU und der LDPD | DDR kompakt | bpb.de

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Gründung der SPD, CDU und der LDPD

Sonja Hugi

/ 2 Minuten zu lesen

Erste Kundgebung des Antifaschistisch-demokratischen Blocks im August 1945. Zu einigen Personen in der ersten Reihe von rechts nach links: Ganz rechts Walter Ulbricht (KPD) daneben Arthur Werner (parteiloser Oberbürgermeister von Groß-Berlin), am Rednerpult Andreas Hermes (CDU) ganz links Otto Grotewohl (SPD). (© Deutsche Fotothek, Fotothek_df_pk_0000133_040 / Fotograf: Abraham Pisarek)

Der Wiederaufbau der SPD in der SBZ wurde mit einem öffentlichen Aufruf am 15. Juni 1945 offiziell gemacht. Dem Führungskreis um Otto Grotewohl und Max Fechner gelang es, die Mitgliederzahl der SPD bis Dezember 1945 auf die Stärke der Weimarer Zeit zu bringen. Mit 407.623 Mitgliedern war die Partei der KPD mit ihren 372.714 Mitgliedern zahlenmäßig überlegen. Seit Ende 1945 waren auch in den Westzonen wieder Parteien zugelassen. Im Gegensatz zu der dort ebenfalls wiederentstehenden SPD, war die Ost-SPD auf ein friedliches Miteinander mit den Genossen der KPD bedacht.

Am 26. Juni trat auch die Christlich-Demokratische Union (CDU) mit einem Gründungsaufruf an die Öffentlichkeit. Ihr Programm beinhaltete Forderungen nach politischer Demokratie, Garantie persönlicher Freiheitsrechte, Schutz von Privateigentum und Trennung von Kirche und Staat. Der Großteil der CDU- Anhänger kam aus dem Angestelltenmilieu. Da die Parteivorsitzenden Andreas Hermes und Walther Schreiber sich gegen eine, ab Sommer 1945 geplante, Bodenreform aussprachen, wurden sie durch eine sowjetische Verfügung aus dem Amt entfernt. Jakob Kaiser und Ernst Lemmer wurden an ihrer Stelle als Vorsitzende eingesetzt.

Die Liberaldemokratische Partei Deutschlands (LDPD) gründete sich als letzte der vier von der SMAD genehmigten Parteien am 5. Juli. Auch die Anhängerschaft der LDPD setzte sich überwiegend aus Angestellten zusammen. Daneben waren selbstständige Handwerker und Kaufleute in großer Zahl vertreten. Der Parteivorsitzende Waldemar Koch trat im November 1945, unter dem Druck der SMAD, ebenfalls aufgrund von Auseinandersetzungen um die Bodenreform zurück.

Die vier Parteien, die sich in der SBZ auf Grundlage des Befehls Nr. 2 gegründet hatten, wurden am 14. Juli 1945 auf einen Vorschlag der KPD zum „Block der antifaschistisch-demokratischen Parteien“ zusammengefasst. An der Spitze dieses „Antifa-Blocks“ stand ein Ausschuss, der sich aus den Parteivorsitzenden zusammensetzte. Alle Entscheidungen mussten einstimmig getroffen werden. Da die KPD die volle Unterstützung der Sowjetregierung hatte, bedeutete die Blockbildung vor allem eine Gleichschaltung des Parteiensystems unter kommunistischer Kontrolle.

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Sonja Hugi, M.A. Public History, studierte Geschichte, Kommunikationswissenschaften und Grafikdesign. Als Historikerin, Autorin, Illustratorin und Grafikerin betätigt sie sich in verschiedenen Bereichen der Geschichtsvermittlung. Ihr Fokus liegt auf Themen der jüngeren deutschen Geschichte.