Bildergalerie zur Herausbildung einer alternativen Kunstszene
Aktion „Weis(s)ung“: Die „Mitarbeiter“ hatten sich vorgenommen, „einen kompletten Arbeitstag nachzuspielen. Geplant war, in diesen 8,75 Stunden eine leerstehende Fabrikhalle zu reinigen und zu weißen. Pausen mit Kulturprogramm waren eingeplant. Ansonsten bestand Redeverbot. (...) Es galt [jedoch], sich nicht allein gegen das Verbot zu empören, sondern es zu hintergehen ...“ (Jörg Herold) Von links nach rechts: Frank Berendt,
Götz Lehmann, Gerd Harry Lybke, Thorsten Schilling, Thomas Wauer, Thomas Krüger, Jörg Herold.
Einladungskarte zur 1. Verleihung des „Prix de Jagot“, Kulturhaus „Nationale Front“, Leipzig, 3. März 1984.
Verleihung des „Prix de Jagot“ für bildende Kunst, Kulturhaus „Nationale Front“, Leipzig, 3. März 1984: Akos Novaky, Thorsten Schilling,
Jens Pfuhler (v.l.n.r.).
Die Jury des „Prix de Jagot“: Andreas Müller, Thorsten Schilling, Jens Pfuhler, Judy Lybke (v.l.n.r.).
Hartwig Ebersbach in der Inszenierung „Ichs Apokalyptus“, Monolog für Free Jazz Theater von Tohm di Roes, Kulturhaus „Nationale Front“,
Leipzig, 6. Mai 1983: u.a. mit Thomas Heyn, „Gruppe FINE“, „sing and mime compagnie“, „Gruppe 37,2“,
Tohm di Roes in seiner Inszenierung „Ichs Apokalyptus“, Monolog für Free Jazz Theater – „Akustische Aspekte II“, Kulturhaus „Nationale
Front“, Leipzig, 6. Mai 1983: u.a. mit Thomas Heyn, „Gruppe FINE“, „sing and mime compagnie“, „Gruppe 37,2“,
„La Sarraz“ – Mediencollage von Lutz Dammbeck, Kulturhaus „Nationale Front“, Leipzig, 24. Juni 1984 (Szene, Ablaufplan, Regie: L. Dammbeck; Tanz: Fine; Filme: Teile von „Hommage à La Sarraz“, eine Collage alter deutscher Heimfilme, 16mm Fassung der Videoaufzeichnung der Herakles-Proben; Kamera: Thomas Plenert; Regie/Schnitt: L. Dammbeck; Diamaterial: L. Dammbeck; Musik: Life Jazz Lothar Fiedler, Hansi Noack, Gottfried Rößler, Thomas Hertel; Aufbau/Kaschur/Malaktion: Olaf Wegewitz, Hans Hendrik Grimmling, L. Dammbeck; Projektion: Dietrich Oltmanns, Norbert Wagenbrett).
1982 hatte Lutz Dammbeck mit der Arbeit am Herkakles-Konzept als Szenarium für einen Experimentalfilm begonnen; nach der Ablehnung durch die DEFA entwarf er es als Rauminszenierung und Mediencollage neu. Mit seinen auf der Grundlage dieses Konzeptes entwickelten multimedialen Inszenierungen „La Sarraz“, „Herakles“ und „Realfilm“ näherte sich Dammbeck der deutschen Vergangenheit und der politischen und sozialen Realität in der DDR. Er wandte sich „dem Thema Faschismus“ zu, weil er für seine Generation die Möglichkeit sah, „unbelastet und scheinbar naiv nach beunruhigenden Phänomenen zu fragen. Fragen zum Beispiel nach Ursachen für die Fazination des Nazismus, nach der Wirkung der von ihm geweckten Bilder und Emotionen, bis in die Gegenwart hinein“. (L. D.)
Lesung von Adolf Endler, Jugendklubhaus „Arthur Hoffmann“, Leipzig, 5. Dezember 1989.