Die Selbsthilfe- und Produzentengalerie „rg“ Sredzkistraße 64
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Die Sredzkistraße 64, eine der wichtigsten Adressen für private Ausstellungen der Künstlerszene im Berliner Prenzlauer Berg, war auch der Standort der Selbsthilfe- und Produzentengalerie „rg“ – wie „Raumgemeinschaft“ oder „rot-grün“.
Installation aus Konsumgüterverpackungen der DDR von Stefan Kayser in dessen Atelier in der Sredzkistraße 64, 1979–1981.
Blick in den Ausstellungsraum: Installation aus Konsumgüterverpackungen der DDR von Stefan Kayser in dessen Atelier in der Sredzkistraße 64,
1979–1981.
Vorbereitungen zur Ausstellung „Out of Order“, Raumgemeinschaft in der Sredzkistraße 64, 1988: Erhard Monden, Klaus Werner, Horst Bartnig, Mario
Monden (v.l.n.r.).
Aufbau der Ausstellung „Out of Order“, Raumgemeinschaft in der Sredzkistraße 64, 1988: Klaus Werner, Erhard Monden, Horst Bartnig (v.l.n.r.).
Eröffnung der Ausstellung „Out of Order“, Raumgemeinschaft in der Sredzkistraße 64, 1988.
Eröffnung der Ausstellung „Out of Order“, Raumgemeinschaft in der Sredzkistraße 64, 1988: Klaus Werner (Rücken), Gerhard Haupt, Horst Bartnig,
Hartmut Pätzke (v.l.n.r.).
Aktion von Erhard Monden in der Raumgemeinschaft in der Sredzkistraße 64, 1988.
Die Sredzkistraße 64 wurde gleich mehrfach zu einer wichtigen Adresse für private Ausstellungen der Künstlerszene im Prenzlauer Berg. Neben
Auch Erhard Monden setzte sich früh mit Beuys und dessen "erweiterten Kunstbegriff“ auseinander. Nach seinem Studium bei Günther Hornig an der
Hier fanden neben Ausstellungen der Gründer und Mondens "Schule für erweiterte bildnerische Arbeit“, in der dieser Beuys’ Theorien der sozialen Plastik mit interessierten Laien in die Praxis übersetzte, vor allem Vorträge und Performances statt. Lutz Dammbeck, einer der wichtigsten Protagonisten des
Im April 1984 initiierten Monden und Blume eine einwöchige Diskussionsreihe über den "erweiterten Kunstbegriff“. Beuys sollte am letzten Tag selbst anwesend sein, ihm wurde jedoch die Einreise in den Ostteil der Stadt verweigert. Man fürchtete wohl den Einfluss eines Künstlers, der die von den Ideologen der DDR-Kunsttheorie geforderte Politisierung der Kunst ernst nahm. Die 1988 von Klaus Werner zusammengestellte Themenausstellung "Out of Order“ mit frühen Arbeiten von Horst Bartnig, Hans Brosch, Achim Freyer, Ingo Kirchner, Robert Rehfeldt, Egmont Schaefer, Dieter Tucholke und A.R. Penck sorgte auf dem X. Verbandskongress für Aufsehen. Die Konflikte über den Umgang der DDR-Kunstpolitik mit den sogenannten "Grenzüberschreitungen“ traten nun offen zu Tage. Dass die Bemühungen, diese zu ignorieren und die Verbreitung der Ideen des Künstlers Joseph Beuys durch Verbote zu begrenzen, keine Wirkung zeitigten, bewies der Werkstatt-Zyklus
Literatur: Klaus Werner: Für die Kunst. Hrsg. von der Stiftung NEUE KULTUR Potsdam/Berlin. Köln 2009.
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Geb. 1965, Kunsthistorikerin, arbeitet als freiberufliche Autorin und Lektorin in Berlin.
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