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Über zwanzig Jahre nach dem Ende der DDR ist kaum eine Kunstentwicklung - die offizielle wie die unabhängige Ausstellungskultur - so ausführlich und gründlich dokumentiert worden wie die des zweiten deutschen Staates. In der Öffentlichkeit besonders bekannt für die Schaffung von Freiräumen für Kunst außerhalb der staatlichen Strukturen ist die heute sehr erfolgreich und international operierende Galerie Eigen+Art. Dieses Dossier zeigt, dass es eine Vielzahl sich autonom verstehender Kunstszenen in der DDR gab und die Eigen+Art nur ein Teil davon war. Dabei wird auch klar, dass diese autonomen Kunstszenen keine Horte künstlerischen Widerstands waren oder Orte der Einheit von Revolution, Kunst und Leben. Vielmehr müssen die offizielle Repräsentationskultur und die "alternative", "andere" oder "zweite" Kultur in der DDR "eng zusammen, als interferierendes Gleichzeitiges" (Uwe Kolbe) gedacht werden. Das Dossier widmet sich einigen wichtigen Ausstellungsräumen, Projekten und Initiativen sowie den Vermittlern und Protagonisten. Der Zeitraum beschränkt sich in erster Linie auf die Jahre 1970 bis 1990.
Das Dossier enthält allgemeine Essays zum Thema Autonome Kunst in der DDR und Artikel zu den einzelnen Orten, die in der autonomen Kunstszene der DDR eine Rolle gespielt haben. Einen besonders spannenden Einblick bieten die zahlreichen Fotos aus der Zeit, die die Vielfalt der Kunstszene in der DDR anschaulich dokumentieren.
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