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Populismus | Lange Wege der Deutschen Einheit | bpb.de

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Populismus

Form bzw. Technik politischer Ansprache, die eine egalitäre Gesinnungs- und Willenseinheit zwischen Führungsperson(en) und "einfachem Volk" suggeriert. Populisten appellieren an Gefühle und Vorurteile und operieren mit Feindbildern ("rechtschaffene Bürger" gegen "korrupte Eliten"), sie sind antipluralistisch und damit im innersten Kern demokratiefeindlich. Kennzeichnend für Populismus ist, so der Politikwissenschaftler Jan-Werner Müller, "dass seine Vertreter behaupten, sie und nur sie repräsentierten das wahre, immer als homogen gedachte Volk" (Müller 2016, S.26). Als politische Grundströmung ist Populismus sowohl auf dem rechten als auch dem linken Pol des ideologischen Spektrums angesiedelt und global und europaweit verbreitet (siehe Themenheft Rechts- und Linkspopulismus der Zeitschrift Totalitarismus und Demokratie 2020). Vorzugsweise Protestparteien heben das populistische Element auf die Ebene des Parteiensystems. In Deutschland ist die AfD seit 2016 bei Wahlen erstarkt als Sprachrohr des Rechtspopulismus, der in Ostdeutschland in höherem Maße Wähler mobilisiert als im Westen (Dossiers Interner Link: "Politischer Protest im wiedervereinigten Deutschland" und Interner Link: "Wahlverhalten in Ost- und Westdeutschland im Zeitverlauf").

Fussnoten