Im Zuge des dreifachen Institutionentransfers (Gerhard Lehmbruch, 1993), der schon vor der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 einsetzte, wurden Rechtsnormen (Verfassungs- und Gesetzesrecht), Personal (Fachleute vor allem aus Wirtschaft und Verwaltung) sowie Finanzhilfen von West- nach Ostdeutschland transferiert. Vor allem fünf zentrale Elemente der aus West- nach Ostdeutschland übertragenen Institutionenordnung werden in der Transformationsliteratur genannt: Rechtsstaatlichkeit und die dem Legalitätsgrundsatz verpflichtete öffentliche Verwaltung, der demokratische Sozialstaat, der "rheinische Kapitalismus" mit seinem Modell neokorporatistischer Regelung von Arbeitskonflikten, Föderalismus und kommunale Selbstverwaltung (Best/Holtmann 2012). Diese Auflistung veranschaulicht, dass neben formalen Rechtsnormen ebenso Muster praktischen Handelns übertragen worden sind.