Bereits Ende 1957 hatten DDR-Schriftsteller, die der politischen Abweichung beschuldigt wurden, auf einer Kulturkonferenz Selbstkritik geübt. Es häuften sich Selbstverpflichtungen von Kulturschaffenden, aufs Land und in die Betriebe zu gehen. In der DDR entstand daraus eine neue Kulturpolitik, die nach einer Konferenz im Chemiekombinat Bitterfeld 1959 auch der "Bitterfelder Weg" genannt wurde. Dieser Weg verfolgte ein Doppelziel: Einesteils sollten Schriftsteller stärker in die sozialistische Planwirtschaft eingebunden werden. Anderenteils sollte das so genannte künstlerische Volksschaffen stärker gefördert werden, besonders die Bewegung der schreibenden Arbeiter unter dem Motto "Greif zur Feder, Kumpel".