Zwischen 1989 und 2015 wanderten rund 5,2 Millionen Menschen aus Ostdeutschland (einschließlich Berlins) nach Westdeutschland ab. Da umgekehrt nur 3,3 Millionen Zuzüge Westdeutscher in die neuen Bundesländer erfolgten, belief sich der ostdeutsche Nettoverlust infolge der Binnenwanderung auf rund 1,9 Millionen Personen. Der negative Wanderungssaldo betrug 1 Million allein in der Zeitspanne von 1989 bis 1992. Gerade in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung hatten insbesondere jüngere und weibliche Ostdeutsche ihre beruflichen Chancen im Westen gesucht. Inzwischen ist die Nettoabwanderung zum Stillstand gekommen. Seit 2014 verzeichnen die ostdeutschen Bundesländer, nicht zuletzt infolge der verbesserten Arbeitsmarktlage, insgesamt einen leicht positiven Wanderungssaldo. Allerdings verzeichnet der ländliche Raum Ostdeutschlands immer noch Einwohnerverluste ( IWH 2019: Vereintes Land – drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall; Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2020).