Fehlende Lehrkräfte sind ein zentrales Thema in öffentlichen Diskussionen über
Zu diesem Thema wurden 18- bis 69-Jährige im Rahmen einer repräsentativen Umfrage, die das Institut für Wirtschaftsforschung (ifo) regelmäßig durchführt ("Externer Link: ifo-Bildungsbarometer“), im Jahr 2023 befragt. Deren Ergebnisse zeigen, dass unter den Befragten vor allem solche Maßnahmen breite Zustimmung finden, die mit voll ausgebildeten Lehrkräften oder in Ausbildung befindlichen Lehramtsanwärter:innen arbeiten. So sind 80 Prozent der Befragten „sehr“ oder „eher dafür“, Bestandslehrkräfte für die Unterrichtsfächer nachzuqualifizieren, in denen es aktuell zu wenige Lehrkräfte gibt. Außerdem sind 76 Prozent der Befragten „sehr“ oder „eher dafür", Lehrkräfte durch neueingestelltes Personal von organisatorischen Aufgaben zu entlasten. Fast drei Viertel der Befragten (74 Prozent „sehr“ oder „eher dafür“) befürworten zudem, dass Lehrer:innen durch gezielte Trainings (etwa im Bereich psychische Gesundheit und Klassenführung) unterstützt werden, um so besser krankheitsbedingten Ausfällen vorzubeugen. Mehr als zwei Drittel sehen auch den Einsatz von Lehramtsstudierenden und Quereinsteigenden für Vertretungsstunden als akzeptable Maßnahme an (69 Prozent „sehr“ oder „eher dafür“). Hier ist jedoch fast ein weiteres Viertel der Befragten skeptisch und lehnt ein entsprechendes Vorgehen „eher“ oder „sehr“ ab (23 Prozent). Mehrheiten an Befürwortenden finden sich darüber hinaus für die folgenden Maßnahmen: eine erleichterte Anerkennung von Lehramt-Qualifikationen aus dem Ausland (62 Prozent „sehr“ oder „eher dafür“), Abordnung von Lehrkräften an personell schlechter ausgestattete Schulen (58 Prozent „sehr“ oder „eher dafür“), eine befristete Aufstockung der Unterrichtsstunden von Lehrkräften, die später als Überstunden abgegolten werden können (56 Prozent „sehr“ oder „eher dafür“).
Dass Oberstufenschüler:innen am Gymnasium angesichts fehlender Lehrkräfte durchaus auch mehr Zeit für selbständiges Lernen und Üben aufwenden können, sieht noch die Hälfte der Befragten als eine akzeptable Lösung an (50 Prozent „sehr“ oder „eher dafür“), wohingegen mehr als ein Drittel der Befragten dies ablehnt (38 Prozent „eher“ oder „sehr“ dagegen). Ähnliche Reaktionen erhält der Vorschlag, kleine Schulen im ländlichen Raum zu größeren zusammenzufassen – mit entsprechend angepasstem Angebot an Schulbussen. Dies befürworten immerhin 49 Prozent der Befragten („eher“ oder „sehr dafür“), während es andererseits 38 Prozent „eher“ oder sehr“ ablehnen. Unterschiedlicher Meinung sind die Befragten auch mit Blick auf die Frage, ob unter Lehrkräften die Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit eingeschränkt werden sollte: Während 43 Prozent der Befragten diesen Hebel begrüßen würden („eher“ oder „sehr dafür“), sprechen sich 40 Prozent dagegen aus („eher“ oder „sehr dagegen“). Eine Mehrheit von 55 Prozent der Befragten lehnt es zudem ab, ehemalige Lehrkräfte aus dem Ruhestand zurückzuholen („eher“ oder „sehr dagegen“). Und nicht zuletzt ist eine deutliche Mehrheit der Erwachsenen – vermutlich auch mit Blick auf die Erfahrungen während der Corona-Pandemie – gegen einen neu aufgelegten Hybridunterricht, in dem abwechselnd jeweils eine Schulklasse in Präsenz unterrichtet und die andere digital zugeschaltet wird (60 Prozent „eher“ oder „sehr dagegen“). Die mit Abstand unpopulärste Maßnahme im Umgang mit dem Lehrkräftemangel ist jedoch eine Erhöhung der Klassengrößen, gegen die sich insgesamt 81 Prozent aller Befragten aussprechen; hier ist allein sogar fast die Hälfte der Befragten „sehr dagegen“.