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Three Miles Podcast von Chicago Public Radio – Ein Hörtipp vorgestellt im Dossier Bildung
/ 2 Minuten zu lesen
Im englischsprachigen Podcast Three Miles erzählen drei ehemalige Schüler:innen aus einer sozial schwachen Schule der Bronx von ihrer Begegnung mit einer der führenden Elite-Schulen New Yorks.
Externer Link: https://www.thisamericanlife.org/550/three-miles
Der englischsprachige Podcast Three Miles entstammt der vielfach ausgezeichneten wöchentlichen Hörfunksendung This American Life, die von Chicago Public Radio produziert wird.
In dieser Folge erzählen drei ehemalige Schüler:innen aus einer öffentlichen Schule in einem sozial schwachen Einzugsgebiet der Bronx von ihrer Begegnung mit einer der führenden privaten Elite-Schulen New Yorks. Im Jahr 2005 nahmen sie an einem Programm teil, das die damals 15-Jährigen mit Gleichaltrigen aus der privilegierten Partnerschule in New York in einen Austausch bringen sollte – zunächst über Brieffreundschaften, später auch über wechselseitige Schulbesuche. Das Programm war geprägt von folgender Idee: Wenn man will, dass ein Kind aus sozial benachteiligten Verhältnissen den sozialen Aufstieg schafft, muss es erleben, wie es ist, „auf der anderen Seite“ zu sein. Ebenso sollen Heranwachsende aus privilegierten Schulen einen Eindruck davon gewinnen, wie wenig selbstverständlich die Bildungsbedingungen sind, die sie zu höheren gesellschaftlichen Positionen befähigen sollen, während Kindern, die in einem anderen Umfeld aufwachsen, ein solcher Horizont versagt bleibt. Die Konfrontation mit der jeweils anderen Welt sei ein Mittel für den gesellschaftlichen Wandel und individuelle soziale Mobilität. 10 Jahre später traf die Journalistin Chana Joffe-Walt drei der Schüler:innen, die an diesem Austausch teilgenommen hatten und auch die involvierten Lehrkräfte beider Schulen wieder. Inwiefern hat dieser Blick über den jeweiligen sozialen Tellerrand geholfen?
Die Journalistin erfuhr, dass diese Begegnung einige der Jugendlichen auf eine Art und Weise geprägt hat, die die Initiatoren nicht hatten kommen sehen. Die Geschichten von Melanie, Jonathan und Raquel zeigen, dass zwischen den Schulen eine Kluft besteht, die weit über die drei Meilen hinaus geht, die zwischen beiden Schulen liegen. Sie beschreiben ihre Erlebnisse als Eintreten in ein fremdes Land, dem sie sich grundsätzlich zugehörig fühlen sollen. Doch bereits äußerliche Unterschiede in Kleidung und Auftreten der Schüler:innen wirkten als deutliche mentale Barriere. Der starke Kontrast zur eigenen Lebenswelt gibt etwa Melanie von Anfang an das ungute Gefühl, in dieser Umgebung nichts zu suchen zu haben. Die Geschichten der Schüler:innen machen deutlich, dass das Aufwachsen in einem sozial belasteten familiären und schulischen Umfeld in vielerlei Hinsicht so prägend ist, dass der Weg in ein anderes Leben immense Hürden mit sich bringt. Unterschiede in der Ausstattung der Schulen, etwa das Fehlen einer Bibliothek, reduzierte Lern- und Kulturangebote, aber auch die Fremdheit der akademischen Lern- und Lebenswelt – solche Dinge machen es selbst besonders leistungsstarken und motivierten Schüler:innen schwer, den Bildungsaufstieg zu schaffen. Eine Fahrt von drei Meilen erweist sich für die Schulklassen als Reise in eine andere Welt, die auch den Blick auf die eigene veränderte.
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geb. 1994, studiert Philosophie im Master an der Humboldt-Universität in Berlin und arbeitet seit 2022 am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) in der Redaktion des Online-Dossier Bildung (bpb.de/bildung). Nach ihrem Bachelor-Abschluss arbeitete sie als Lehrerin für Philosophie am Gymnasium und als Informatik-Coach für Mädchen an Grundschulen.
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