Sollen Eltern einen Teil der Kosten für die Kita-Betreuung ihrer Kinder mittragen oder soll diese ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert werden? Diese Frage ist politisch durchaus umstritten. Ob Eltern monatliche Beiträge für einen Betreuungsplatz zahlen und wie hoch diese Beiträge ausfallen, ist je nach Bundesland unterschiedlich geregelt. Zwar gilt seit 2019 bundesweit, dass Beiträge für die Kinderbetreuung prinzipiell gestaffelt erhoben werden (u.a. nach Einkommen der Eltern, Alter des Kindes und Betreuungsumfang) und Familien mit einem geringen Einkommen beitragsbefreit sind. Jedoch liegen die konkrete Ausgestaltung der Beiträge sowie weiterer Möglichkeiten zur Beitragsentlastung im Kompetenzbereich der einzelnen Länder, teils regeln dies auch die Kommunen und Träger von Kita-Einrichtungen vor Ort. In welchem Umfang Eltern Betreuungskosten mitfinanzieren, ist also nicht zuletzt eine Frage des Wohnorts.
Im Jahr 2021 zahlten Eltern in Deutschland im Schnitt (Median) 192€ pro Monat für einen Ganztagsplatz (mehr als 35 Stunden pro Woche) zur Betreuung eines Kleinkindes im Alter von bis zu drei Jahren. Im Vergleich der Bundesländer zeigt sich dabei aber eine breite Spanne: Während Kitaplätze für die unter Dreijährigen in Rheinland-Pfalz, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern für alle Eltern beitragsfrei sind, fielen in den übrigen ostdeutschen Bundesländern und Hamburg monatlich im Mittel zwischen 150€ und 200€ je Krippenkind an. In weiteren sechs der sechzehn Bundesländer zahlten Eltern im Mittel zwischen 228€ (Bayern) und 290€ (Bremen) pro Monat und Kind. Die höchsten monatlichen Betreuungskosten für unter Dreijährige wurden in Niedersachsen (308€) und in Baden-Württemberg (350€) erhoben.