Seit Deutschland 2009 der Interner Link: UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) beigetreten ist, steigt in allen Bundesländern der Anteil der Schüler:innen, die einen sonderpädagogischen Förderstatus (SPF) haben und statt einer Förderschule eine Regelschule besuchen – wenn dies auch nicht überall kontinuierlich oder in vergleichbarem Tempo geschieht. Wie stark „Inklusionsschüler:innen“ an den Regelschulen präsent sind, unterscheidet sich daher stark von Bundesland zu Bundesland. Bremen weist von allen Bundesländern den höchsten Anteil von integrativ geförderten Schüler:innen auf; dort stellen sie im Schuljahr 2020/21 ganze 7,5 Prozent der Schüler:innenschaft des Landes. Mit einigem Abstand folgen Berlin und Hamburg mit 6,2 bzw. 5,3 Prozent. Am wenigsten verbreitet sind „Inklusionsschüler:innen“ dagegen in Rheinland-Pfalz (2,0 Prozent), Hessen (2,1 Prozent) und Bayern (2,2 Prozent).
Doch Achtung: Integrationsquoten sind nicht ohne Weiteres als Hinweis auf den Stand der Inklusion in einem Bundesland zu werten. Ein steigender Anteil von integrativ geförderten Schüler:innen mit SPF unter den Schüler:innen und Schülern bedeutet nämlich nicht notwendig, dass zugleich auch der Anteil der Schüler:innenschaft an Förderschulen sinkt – und eben dies ist das eigentliche Ziel der Inklusion, wie es in der UN-BRK formuliert ist. Wie die Interner Link: Grafik zur Förderschulbesuchsquote zeigt, gibt es nicht wenige Bundesländer, in denen der Anteil der Schüler:innen an Förderschulen trotz steigender Integrationszahlen stagniert oder sogar gestiegen ist, so etwa in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz oder dem Saarland. In solchen Bundesländern kommen steigende Integrationsquoten allein durch das vermehrte Diagnostizieren von Förderbedarfen zustande und nicht durch eine Verminderung des Anteils der Kinder und Jugendlichen, die an einer Förderschule lernen. Um den Stand der Inklusion zu bewerten, sind daher die Förderschulbesuchsquoten aussagekräftiger. Ein vollständiges Bild der sonderpädagogischen Förderlandschaft erhält man aber erst, wenn man Förderquoten, Förderschulbesuchsquoten und Integrationsquoten im Zusammenhang betrachtet, wie sie Interner Link: diese Grafik für Deutschland insgesamt zeigt.