Die häufig ins Feld geführte soziale Herkunft von Kindern ist gerade in Deutschland ein wesentlicher Faktor für den Bildungserfolg. Meist bezieht sich die Forschung dabei auf die soziale Lage und materielle Ausstattung der Haushalte, in denen die Kinder aufwachsen, auf die Bildungsabschlüsse ihrer Eltern sowie auf kulturelle und Bildung generell unterstützende Güter, die im Haushalt vorhanden sind. Dieser familiäre Hintergrund wird aber auch wichtig, wenn es darum geht, inwieweit sich Eltern aktiv im schulischen Alltag und in die schulischen Belange ihrer Kinder einbringen und sie unterstützen können – dies gilt insbesondere im deutschen Bildungssystem, wo elterliche Mithilfe gerade mit Blick auf höhere Bildungsgänge durchaus vorausgesetzt wird. Neben dem direkten Kontakt und Austausch mit Lehrkräften sowie der Mitwirkung von Eltern in schulischen Gremien und bei Veranstaltungen (siehe Grafik „
Wie diese Grafik zeigt, gibt es auch hier – gemessen an den Bildungsabschlüssen der Mütter – soziale Unterschiede in den familiären Unterstützungsressourcen für Kinder und Jugendliche. Festzuhalten ist jedoch: Alle Eltern unterstützen ihre Kinder auf die eine oder andere Weise in ihren schulischen Belangen. Fast drei Viertel der Mütter ohne einen beruflichen Abschluss geben an, sich um die Hausaufgabenbetreuung ihrer Grundschulkinder zu kümmern (73,6 Prozent). Ähnlich hoch ist dieser Wert auch bei Müttern mit Berufsausbildung (69,3 Prozent). Nur Mütter mit Hochschulabschluss unterstützen hier anscheinend deutlich seltener (53,0 Prozent). Ähnlich sieht es auch bei der Motivierung der Kinder (im Alter von 11 bis 14 Jahren) für die Schule aus: Hier engagieren sich fast 93 Prozent der Mütter ohne Berufsabschluss, gute 83 Prozent der Mütter mit Ausbildung und im Vergleich dazu „nur“ 72 Prozent der Mütter mit Hochschulabschluss. Auch beim Kauf zusätzlicher Lernmaterialien für ihre Schulkinder (zwischen 9 und 17 Jahren) liegen Mütter ohne Berufsausbildung deutlich vorn: Fast zwei Drittel von ihnen (65,4 Prozent) geben an, ihre Kinder auf diese Weise zu unterstützen, mehrheitlich auch Mütter mit Ausbildung (56,2), während Mütter mit Hochschulabschluss hier offenbar weniger Bedarf sehen (45,7 Prozent).
Anders sieht das Bild aus, wenn es darum geht, gemeinsam über schulischen Lesestoff zu sprechen. Hier unterstützen Mütter mit akademischem Hintergrund ihre (9- bis 17-jährigen) Kinder mit gut 72 Prozent unter allen dargestellten häuslichen Aktivitäten am meisten und zudem häufiger als Mütter mit Ausbildung (67,8 Prozent) oder Mütter ohne Berufsabschluss (61,3 Prozent). Etwa gleichauf liegen alle drei Bildungsgruppen in Hinblick auf das Unterstützen ihrer (9- bis 17-jährigen) Kinder bei Vorträgen für die Schule. So geben in etwa zwei Drittel aller Mütter an, dies zu tun – Mütter mit Ausbildungsabschluss etwas mehr (68,0 Prozent) als Akademikerinnen (66,9 Prozent) und Mütter ohne Berufsabschluss (63,9 Prozent).