Auf welcher Schulform junge Menschen ihren Bildungsweg nach der Grundschule fortsetzen, hängt stark vom Elternhaus ab. Egal ob man dabei das Einkommen der Eltern, ihre Schichtzugehörigkeit, ihre berufliche Stellung oder einen etwaigen Migrationshintergrund heranzieht, um ihre soziale Position zu beschreiben – die grundsätzliche Erkenntnis ist dieselbe: Bildungschancen sind in Deutschland stark von der sozialen Herkunft bestimmt. Daran haben auch alle bildungspolitischen Bemühungen der vergangenen Jahrzehnte nichts geändert (siehe auch Beitrag Interner Link: Hopf/Edelstein: Chancengleichheit zwischen Anspruch und Wirklichkeit).
Diese Grafik zeigt sozial bedingte Bildungsungleichheiten beim Wechsel in die Sekundarstufe, wobei Kinder von Eltern mit unterschiedlichen Berufsabschlüssen verglichen werden. Hier fallen Ungleichheiten zwischen den Gruppen sogar noch stärker aus als wenn man die Bildungswege der Kinder entlang der allgemeinbildenden Schulabschlüsse ihrer Eltern vergleicht (siehe Interner Link: Grafik "Herkunft gleich Zukunft?"). Blicken wir zum Beispiel darauf, wie sich der Anteil der Kinder, die nach der Grundschule auf einen gymnasialen Bildungsgang wechseln, zwischen den Vergleichsgruppen unterscheidet. Dieser Anteil gibt die Chance bzw. Wahrscheinlichkeit eines Gymnasialbesuchs der jeweiligen Gruppe an: In der Gruppe der Schüler:innen, die aus einem Elternhaus kommen, in dem mindestens ein Elternteil einen Hochschulabschluss erlangt hat, gehen nach der Grundschulzeit gut zwei Drittel (66,8 Prozent) auf ein Gymnasium (einschließlich des gymnasialen Bildungsgangs an einer integrierten Schulform); hat mindestens ein Elternteil eine Promotion („Doktortitel“), steigt die Chance ihrer Kinder auf einen Gymnasialbesuch sogar auf ganze 80 Prozent. Unter den Schüler:innen, deren Eltern eine klassische (duale oder vollzeitschulische) Berufsausbildung durchlaufen haben, sind es hingegen nur knapp 30 Prozent, die den Weg in Richtung Abitur einschlagen, unter den Töchtern und Söhnen von Eltern, die darüber hinaus einen Meister- bzw. Techniker-Lehrgang absolviert haben, sind es mit 37 Prozent schon etwas mehr. Kinder von Eltern ohne abgeschlossene Berufsausbildung weisen schließlich mit kaum 16 Prozent die mit Abstand geringste Gymnasialbeteiligung auf.