Kinder aus einem akademischen Elternhaus haben hierzulande deutlich höhere Chancen auf einen akademischen Bildungsweg als Kinder, deren Eltern selbst keinen Hochschulabschluss haben. Dies zeigt sich besonders eindrücklich schon an der Übergangsschwelle von der Schule zum Studium: Von 100 Grundschulkindern, deren Eltern einen Hochschulabschluss haben, nehmen nach der Schulzeit 79 ein Studium auf, aber nur 27 der Kinder von Eltern ohne Hochschulabschluss. Dieser sehr ausgeprägte Unterschied liegt darin begründet, dass Kinder aus nicht-akademischem Elternhaus zum einen nach der Grundschule deutlich seltener in den gymnasialen Bildungsgang einmünden und sich zum anderen - selbst wenn sie das Abitur abgelegt haben - deutlich seltener für die Aufnahme eines Studiums entscheiden. Doch auch im weiteren Bildungsverlauf, bei gleicher formaler Qualifikation, setzen sich die Vorteile von Akademikerkindern deutlich fort: So erreichen von 79 Akademikerkindern, die ein Studium aufgenommen haben, 64 (= 81 Prozent an diesem Übergang) einen Bachelor- und 43 (= 54 Prozent dieser Bachelor-Absolventinnen und -absolventen) einen Masterabschluss. Von den 27 Studienanfänger:innen aus nicht-akademischem Elternhaus schaffen es demgegenüber nur 20 (= 74 Prozent an diesem Übergang) zum Bachelor- und 11 (= 40 Prozent dieser Bachelor-Absolventinnen und -absolventen) zum Masterabschluss.
Einzig beim Abschluss der Promotion stellt sich die Situation schließlich etwas anders dar: Während von 43 Akademikerkindern, die einen Masterabschluss erlangt haben, 6 (= 14 Prozent Übergangsquote) den akademischen Bildungsweg bis zum Abschluss einer Promotion („Doktortitel“) fortführen, sind dies in der Gruppe der Nicht-Akademikerkinder 2 von 11 (= 18 Prozent Übergangsquote). An dieser letzten Übergangsschwelle zeigt sich also sogar ein leichter Vorsprung der Nicht-Akademikerkinder. Hier muss aber in Rechnung gestellt werden, dass in dieser Herkunftsgruppe insgesamt ein nur sehr viel geringerer Anteil überhaupt bis zum Studienabschluss vordringt. Bei dieser kleinen Gruppe von Nicht-Akademikerkindern, die es trotz aller Bildungshürden bis zum Studienabschluss schaffen, dürfte es sich folglich um besonders motivierte und leistungsstarke Personen handeln. Sie haben dann offenbar eine etwas stärkere Neigung, auch noch die letzte Stufe des akademischen Bildungswegs zu erklimmen, als dies in der weit größeren Gruppe der Masterabsolventen aus akademischem Elternhaus der Fall ist.