Vor einigen Jahrzehnten waren Hochschulen exklusive Lehranstalten für Wenige, heute stehen sie in der Mitte der Gesellschaft: Mehr als die Hälfte eines Altersjahrgangs nimmt nach der Schule ein Studium auf. Mit dem Anstieg der Studierendenzahlen hat sich die Hochschule für breitere soziale Schichten geöffnet. Aber auch die Hochschullandschaft selbst hat einen tiefgreifenden Wandel durchlaufen.
Der Staat hat den Hochschulen mehr Autonomie gewährt, damit kamen Wettbewerb und Profilbildung auf die Tagesordnung. Bachelor- und Masterabschlüsse wurden eingeführt, Studiengänge umstrukturiert und ECTS-Punkte sind die neue Währung des Studiums. Studiengebühren kamen – und wurden rasch wieder abgeschafft. Auch die strikte Trennung von Universitäten und Fachhochschulen ist passé. All das wirft neue Fragen auf und manch alte stellt sich neu: Führt der Anstieg der Studierendenzahlen zum Niedergang der akademischen Bildung? Und was bedeutet er für die berufliche Bildung? Wie steht es um die Beschäftigungsperspektiven der heutigen Studierenden? Soll das Studium in Deutschland auch künftig gebührenfrei bleiben?