Kein Bildungsbereich hat sich im vergangenen Jahrzehnt so verändert wie die Schule. Die Dreigliedrigkeit ist in den meisten Bundesländern Geschichte. Fast überall wurden integrierte Schulformen geschaffen, oft anstelle der Hauptschulen und Realschulen. Über die Umstellung des Gymnasiums von G9 auf G8 wird bundesweit nach wie vor heftig gestritten. Ebenso über die Inklusion und die Zukunft der Förderschulen. Denn alle Schülerinnen und Schüler sollen künftig gemeinsam an Regelschulen lernen. Die Schülerschaft in den Klassenzimmern wird vielfältiger, die pädagogische Arbeit anspruchsvoller. Das Lernen im Gleichschritt wird den unterschiedlichen Lernbedürfnissen nicht mehr gerecht. Eine stärkere Individualisierung des Unterrichts ist gefragt. Das erfordert ein Umdenken und oftmals neue Lehrmethoden.
Zugleich stehen Schulen mehr denn je unter Beobachtung. Daten über ihre Leistungsfähigkeit gehören seit PISA zum Werkzeugkasten von Politik und Verwaltung. Doch Schulleistungsuntersuchungen, Vergleichsarbeiten und dergleichen kosten Zeit, erzeugen Druck und verengen das Lernen mitunter auf messbare Ergebnisse. Gleichzeitig sollen Schulen heute mehr leisten als Fachwissen zu vermitteln. Sie sind Teil der Lebenswelt ihrer Schülerinnen und Schüler und damit auch Ort des sozialen und politischen Lernens. Hinzu kommt die Digitalisierung der Gesellschaft. Im schulischen Alltag ist sie längst angekommen, ihre Chancen für das Lernen sind aber häufig ungenutzt. Wie kann Schule die neuen Herausforderungen meistern? Was können Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern zur Entwicklung einer zukunftsfesten Schule beitragen?