Was hat Bildung mit Demokratie zu tun? Eine ganze Menge! Dass jeder das gleiche Recht auf Bildung hat, ist eine der großen Errungenschaften der Demokratie: Nicht mehr ständische Herkunft sollte darüber bestimmen, welche Berufe und gesellschaftlichen Positionen dem Einzelnen offenstehen, sondern individuelle Talente, Fähigkeiten und Leistungen. Maßstab dafür ist vor allem eines: Bildungserfolg. Damit entscheidet das Bildungssystem in der Demokratie maßgeblich über Lebenschancen.
Aufstieg durch Bildung lautet die Devise. Deshalb muss der Staat das Bildungssystem so gestalten, dass jeder Heranwachsende unabhängig von seiner Herkunft tatsächlich die Chance auf eine gute Bildung bekommt. Die Qualität der Demokratie lässt sich nicht zuletzt daran messen, wie gut ihm das gelingt.
Der demokratische Staat selbst ist auch auf eine breite Bildung seiner Bevölkerung angewiesen. Denn sie schafft die Voraussetzungen dafür, dass Menschen fähig sind als Bürgerinnen und Bürger das öffentliche Leben aktiv mitzugestalten: Um die Welt um sich herum zu verstehen, politische Sachverhalte zu durchschauen und sich auch in verzwickten Fragen ein eigenständiges Urteil bilden zu können, muss man vieles wissen. Doch Wissen allein macht noch keinen Demokraten. Dazu gehört neben demokratischen Einstellungen vor allem die Motivation und Fähigkeit, sich für Gemeinwesen und Demokratie zu engagieren. Doch was braucht man eigentlich, um in der heutigen Demokratie handlungsfähig zu sein und wie können unsere Bildungseinrichtungen dazu beitragen?