Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Erzieherin: Ein reformbedürftiger Beruf | Bildung | bpb.de

Bildung Editorial Was ist Bildung? Bildung - Begriffsbestimmungen Nachgefragt: Was ist für Sie Bildung? Bildungsideale Alltagsbildung Bildung im Wandel Geschichte des Bildungssystems Ins System kommt Bewegung Demografischer Wandel Wissensgesellschaft Akteure der Bildungspolitik Staat als Akteur Kirchen und Religionsgemeinschaften Schüler, Studierende und Eltern Politische Parteien Unternehmerverbände, Lobbyorganisationen und Think-Tanks Bildungsverbände und Gewerkschaften Wissenschaft und Forschung Teilhabe durch Bildung Teilhabe durch Bildung Menschenrecht Bildung als Überlebensinstrument Forschungsüberblick Bildungsungleichheiten Was sind soziale Bildungsungleichheiten? Ungleichheiten in den Bildungsbereichen Ursachen von Bildungsungleichheiten Ansätze zur Verminderung von Bildungsungleichheiten Literatur Ethnische Bildungsungleichheiten Geschlechterungleichheiten Schule & Bildungsungleichheit Heterogenität Berufsbildung & Bildungsungleichheit Wie wir lernen Videos: Nachgefragt: Wo findet Bildung statt? Wie funktioniert Lernen? Lernen durch Erfahrung Wie der Stoff ins Gedächtnis gelangt Wie lernt unser Gehirn? Videos: Intelligenzforschung Lernen im Unterricht Geschichte des Lernens mit Lehre Guter Lehrer, guter Unterricht Interview: Lehrerfortbildung Digitalisierung verändert die Lehrerrolle Individuelle Förderung: Hintergrund und Fallstricke Individuelle Förderung: Gestaltungsmöglichkeiten Quiz: Wie wir lernen Unterricht und Lernstile Binnendifferenzierung in der Praxis Kleine Klassen - besseres Lernen? Bewegung und Entwicklung Wie Bewegung den Lernprozess unterstützt Bildung und soziale Ungleichheit Editorial zur Einführung Forschungsstand Digitale Spaltung Migration, Bildung und Ungleichheit Was sind soziale Bildungsungleichheiten? Ungleichheiten in den Bildungsbereichen Ursachen von Bildungsungleichheiten Stimmt's? Jungs sind an Schulen benachteiligt Geschlechterungleichheiten Stimmt's? Jungs sind in MINT-Fächern von Natur aus besser Behinderung & Bildungsungleichheit Sonderpädagogische Förderung in Deutschland Ethnische Bildungsungleichheiten Bundesländerungleichheiten Bildstrecke: Andere Bundesländer – andere Aussichten Lehrkräfte & Bildungsungleichheit Eltern & Bildungsungleichheit Zugangsbarrieren in der frühkindlichen Bildung Schule & Bildungsungleichheit Berufsbildung & Bildungsungleichheit Infografik: Soziale Herkunft & die Chance auf ein Studium Bildungsaufstieg Hörtipp: Podcast Three Miles Infografik: PISA 2018: Hohe Schulleistungen und Chancengleichheit kein Zielkonflikt Ende der Aufstiegsgesellschaft? Infografik: Förderung durch Eltern Infografik: Leistungsniveau und Chancengleichheit Hintergrundwissen Zweigliedrigkeit Video: Die soziale Frage der Demokratie Menschenrecht Teilhabe durch Bildung Wissensgesellschaft Ungleiche Grundschulen Armut und Grundschulen Infografik: Förderung durch Eltern Alltagsbildung Bildungserträge und andere Folgen der Bildungsexpansion Volkswirtschaft und Bildung Bildung als Ressource für Gesundheit Zivilgesellschaftliches Engagement Politisches Interesse und politische Partizipation Hauptschulen = Problemschulen? Ungleichheit in der Klassengesellschaft Deutsche Migrationsgeschichte Individuelle Förderung: Hintergrund und Fallstricke Geschichte Strategien für Chancengleichheit Schulgeschichte bis 1945 Kampf um die Schulstruktur Schulgeschichte nach 1945 Von der Krippe bis zur Hochschule – das Bildungssystem der DDR Geschichte der allgemeinen Schulpflicht Bildungserträge und andere Folgen der Bildungsexpansion Bildungsgerechtigkeit – kontrovers diskutiert Das Recht auf Bildung verwirklichen. Herausforderungen für Schule und Bildungspolitik in Deutschland Bildung, Interesse, Bildungsinteresse - Essay Bildungsgerechtigkeit - Essay Gleichheit als normatives Prinzip Schule & Bildungsungleichheit Was tun? Ansätze zur Verminderung von Bildungsungleichheiten Welche Reformen für Kita und Schule befürworten Erwachsene? Chancengerechtigkeit durch Kita? "Wer kann, schickt seine Kinder auf eine bessere Schule" Brennpunktschule - ein Praxisbericht Eltern & Bildungsungleichheit Hörtipp: Gerechte Schulen Hörtipp: Baustelle Bildung Forschung Übergangsbereich Bildungsberatung Zwischenruf Für eine kluge Ungleichbehandlung Soziale Auslese und Bildungsreform Bildung und Herkunft Pro & Contra: Digitale Nachhilfe auf Knopfdruck Podcasts & Videos Hörtipp: Podcast Three Miles Hörtipp: Baustelle Bildung Hörtipp: Gerechte Schulen Hörtipp: Gene oder Bildung – Was bestimmt den Lebensweg? Grafiken: Bildungsungleichheit Karte: Klassenwiederholer:innen an allgemeinbildenden Schulen Infografik: Herkunft gleich Zukunft? Infografik: Soziale Herkunft & die Chance auf ein Studium Infografik: Wie gut können Neuntklässler:innen Mathe? Infografik: Wie gut können Grundschüler:innen Mathe? Infografik: Wie gut können Grundschüler:innen Lesen? Infografik: Wie gut können Schüler:innen am Gymnasium Mathe? Welche Reformen für Kita und Schule befürworten Erwachsene? Sonderpädagogische Förderung in Deutschland Infografik: PISA 2018: Hohe Schulleistungen und Chancengleichheit kein Zielkonflikt Infografik: Welcher Anteil aller Schüler:innen lernt an einer Förderschule? Armut und Grundschulen Infografik: Förderung durch Eltern Infografik: Leistungsniveau und Chancengleichheit Hörtipp: Gene oder Bildung – Was bestimmt den Lebensweg? Bewegung und Entwicklung Bildung und Demokratie Die ungleiche Bürgergesellschaft Video: Die soziale Frage der Demokratie Demokratie lernen Demokraten fallen nicht vom Himmel! Partizipation in der Kita Servicelearning – Lernen durch Engagement Mythos Neutralität Audio: Demokratie muss erfahrbar sein Rechtlicher Rahmen Bildungsrecht – wie die Verfassung unser Schulwesen (mit-) gestaltet Kultusministerkonferenz: Stärkung der Demokratieerziehung Schulgesetze der Bundesländer “Am Anfang wollte ich einfach nur Mathe schwänzen” Bildung zwischen Markt und Staat Stiftungen Privatschulen Nachhilfe Studiengebühren Hochschulrankings Drittmittel aus der Wirtschaft Interview: Bildungsökonomie Volkswirtschaft und Bildung Grafik: Wie verbreitet sind Privatschulen und wer betreibt sie? Frühkindliche Bildung Grundlagen & Reformen Rechtsgrundlagen und familienpolitische Maßnahmen Kindertagespflege Fachkräftemangel Ausbau Initativen und Reformen Bildungsinhalte Entwicklungspsychologie Schulreife Bildungspläne Interview Bildungsauftrag Qualitätssicherung Qualität Interview Qualität Interview Krippenpädagogik Chanchengerechtigkeit / Teilhabe für alle Zugangsbarrieren in der frühkindlichen Bildung Interview Ungleichheiten Chancengerechtigkeit durch Kita? Erzieher:innen Ausbildung Fachkräfteabwanderung Fachkräftemangel Schule Eine Frage – viele Antworten: Was macht gute Schule aus? Corona-Pandemie und Schule Als hätte es Corona nicht gegeben Schulgestaltung Brennpunktschule - ein Praxisbericht G8 versus G9 Zeitleiste: G8 oder G9? Ganztagsschule Zweigliedrigkeit Interview: Schulbau Schulnoten Klassenwiederholung Vom G8 zum G9 und zurück? Infografik: 16 Bundesländer - 16 Schulsysteme Infografik: Schulabschlüsse in Deutschland Demokraten fallen nicht vom Himmel! Karte: Klassenwiederholer:innen an allgemeinbildenden Schulen Lernen und Lehren Umgang mit Heterogenität Binnendifferenzierung in der Praxis Integration in Sprachlernklassen Guter Lehrer, guter Unterricht Individuelle Förderung: Gestaltungsmöglichkeiten Interview: Lehrerfortbildung Inklusion Inklusion – worum es geht Chancen und Hindernisse UN-Behindertenrechtskonvention Behinderung & Bildungsungleichheit Welche Reformen für Kita und Schule befürworten Erwachsene? Sonderpädagogische Förderung in Deutschland Infografik: Welcher Anteil aller Schüler:innen lernt an einer Förderschule? Bildungsmonitoring Bessere Schulen mit Hilfe von Daten? PISA & Co. – eine kritische Bilanz Video: Die Studie Abiturnoten Infografik: PISA 2022: Mathe-Kompetenzen sinken Infografik: Leistungsniveau und Chancengleichheit Infografik: PISA 2018: Hohe Schulleistungen und Chancengleichheit kein Zielkonflikt Infografik: Wie gut können Grundschüler:innen Mathe? Infografik: Wie gut können Grundschüler:innen Lesen? Infografik: Wie gut können Neuntklässler:innen Mathe? Infografik: Wie gut können Schüler:innen am Gymnasium Mathe? Ungleichheiten Bundesländerungleichheiten Bildungsungleichheiten - mögliche Ursachen Lehrkräfte & Bildungsungleichheit Schule & Bildungsungleichheit Brennpunktschule - ein Praxisbericht Infografik: Herkunft gleich Zukunft? "Wer kann, schickt seine Kinder auf eine bessere Schule" Geschichte Geschichte der allgemeinen Schulpflicht Schulgeschichte bis 1945 Kampf um die Schulstruktur Demokratisierung der Schulkultur Infografiken: Welche Schulen besuchten Achtklässler:innen in Deutschland, 1960-2012? Infografik: Welche Abschlüsse erreichten Schüler früher und heute? Datenreport 2021: Allgemeinbildende und berufliche Schulen Infografiken: Schule Infografik: 16 Bundesländer - 16 Schulsysteme Infografik: Welcher Anteil des Jahrgangs macht Abitur? Infografik: Verteilung der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf auf die Förderschwerpunkte (2013/14) Infografiken: Welche Schulen besuchten Achtklässler:innen in Deutschland, 1960-2012? Infografik: Welche Abschlüsse erreichten Schüler früher und heute? Infografiken: Welcher Anteil der jungen Erwachsenen je Bundesland erlangte das (Fach-)Abitur? (1995-2008) Grafik: Wie verbreitet sind Privatschulen und wer betreibt sie? Kleine Klassen - besseres Lernen? Wie Bewegung den Lernprozess unterstützt Berufliche Bildung Berufsbildungsgesetz Berufsbildungsgesetz Zeitleiste: Berufsbildungsgesetz Duale & schulische Berufsausbildung Datenreport: Duale Ausbildung Duale Berufsausbildung Schulische Ausbildung Qualität dualer Ausbildung Dual und schulisch im Vergleich Bildungs-Schisma Ausbildungschancen Übergangsbereich Forschung Übergangsbereich Teilhabe durch Ausbildung Ausbildungschancen von Hauptschülern Interview: Geflüchtete Ausbildungsreife Berufswahl Interview: Berufsorientierung Berufswahl und Geschlecht Podcast: Berufswahl Grafiken zur Beruflichen Bildung Interaktive Grafik: Ausbildung, Übergangsbereich oder Studium? Interaktive Grafik: Bildungswege nach der Schule Infografik: Schulabschlüsse von Berufsanfänger/innern Infografik: Anteil der 25-34-Jährigen ohne Berufsabschluss Grafik: Berufsbildung für Jugendliche mit max. mittlerem Abschluss Grafik: Übergangsbereich oder Berufsausbildung? Interaktive Grafik: Schützt Bildung vor Arbeitslosigkeit? Interaktive Grafik: Arbeitslosigkeitrisiko Infografik: Wie hat sich die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt entwickelt? Infografik: Bildungschancen verschiedener sozialer Klassen Infografik: Wie unterscheidet sich die Ausbildungsteilhabe zwischen jungen Menschen deutscher und nicht-deutscher Herkunft? Hochschule Studiengebühren? Bildungsaufstieg Interview: Powerpoint Qualitätspakt Lehre Hochschulen im Wettbewerb Hochschulen in Deutschland Interview: "Die Vergangenheit wird idealisiert" Grafiken zu Hochschule Infografik: Wie das Elternhaus den Bildungsweg prägt Interaktive Grafik: Nutzen eines Hochschulstudiums Interaktive Grafik: Entscheidung für das Studienfach Infografik: Wie sicher war die Entscheidung für ein Studium? Interaktive Grafik: Was haben Studierende aus ihrem bisherigen Studium mitgenommen? Grafik: Für wen stand ein Studium von vornherein fest? Infografik: Das monatliche Budget von Studierenden Infografiken: Welcher Anteil der jungen Erwachsenen je Bundesland erlangte das (Fach-)Abitur? (1995-2008) Infografik: Wachsender Studentenberg – Entwicklung der Studierendenzahlen in Deutschland Interaktive Grafik: Beliebte Studienfächer Geschichte des Bildungssystems Bildungsgeschichte im Überblick Überblick Geschichte des Bildungssystems Strategien für Chancengleichheit Entwicklung der Bildungsbereiche Frühkindliche Bildung Zeitleiste der frühkindlichen Bildung Schulgeschichte bis 1945 Schulgeschichte nach 1945 Abitur im Wandel Kampf um die Schulstruktur Demokratisierung der Schulkultur Strategien für Chancengleichheit Lebenslanges Lernen Bildungsexpansion Folgen der Bildungsexpansion Bildung, Erziehung und Lernen Helene Lange Bildung in der DDR Wie der sozialistische Staat die Bildungseinrichtungen prägte Von der Krippe bis zur Hochschule – das Bildungssystem der DDR Literatur Zahlen und Infografiken Grafiken: Soziale Rahmenbedingungen Infografik: Bevölkerungsstruktur in Deutschland Infografik: Wie veränderten sich die Geburtenzahlen in den Bundesländern? (1990-2012) Infografik: Arbeitnehmer im Inland nach Wirtschaftssektoren (1950-2012) Grafiken: Frühkindliche Bildung Infografik: Kita-Besuch Kinder unter 3 Jahre Kita-Besuch Kinder > 3 Jahre Bildungsbeteiligung Kinder < 3 Jahre Infografik: Betreuungsbedarf nach Bundesländern Infografik: Bildungsbeteiligung Kinder > 3 Jahre Infografik: Kitanutzung Infografik: Bildungsbeteiligung Kinder < 3 Jahre Migrationshintergrund Infografik: Kitabetreuung OECD-Länder Infografik: Betreuungsverhältnisse in der Krippe Infografik: Personalschlüssel Kita Infografik: Ausgaben OECD Infografik: Betreuungskosten OECD Grafiken: Schule Infografik: Schulabschlüsse in Deutschland Inwieweit glauben junge Menschen an gleiche Bildungschancen? Gute Bildung – wovon hängt sie ab? Das denken junge Leute Infografik: PISA 2022: Mathe-Kompetenzen sinken Grafiken: Berufsbildung Interaktive Grafik: Ausbildung, Übergangsbereich oder Studium? Infografik: Schulabschlüsse von Berufsanfänger/innern Infografik: Anteil der 25-34-Jährigen ohne Berufsabschluss Grafik: Berufsbildung für Jugendliche mit max. mittlerem Abschluss Grafik: Übergangsbereich oder Berufsausbildung? Infografik: Bildungschancen verschiedener sozialer Klassen Infografik: Wie unterscheidet sich die Ausbildungsteilhabe zwischen jungen Menschen deutscher und nicht-deutscher Herkunft? Infografik: Wie hat sich die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt entwickelt? Grafiken: Hochschule Infografiken: Welcher Anteil der jungen Erwachsenen je Bundesland erlangte das (Fach-)Abitur? (1995-2008) Infografik: Wachsender Studentenberg – Entwicklung der Studierendenzahlen in Deutschland Interaktive Grafik: Beliebte Studienfächer Infografik: Wie sicher war die Entscheidung für ein Studium? Interaktive Grafik: Nutzen eines Hochschulstudiums Interaktive Grafik: Entscheidung für das Studienfach Interaktive Grafik: Was haben Studierende aus ihrem bisherigen Studium mitgenommen? Infografik: Wie das Elternhaus den Bildungsweg prägt Infografik: Das monatliche Budget von Studierenden Grafiken: Private Bildung Infografik: Wie verbreitet sind Privatschulen und wer betreibt sie? Infografik: Bildungseinrichtungen in privater Trägerschaft Infografik: Entwicklung öffentlicher und privater Bildungsangebote Infografik: Anzahl der Privatschulen in Deutschland, 1992-2012 Infografik: Anzahl der Privatschulen in Deutschland nach Schularten, 1992 - 2012 Infografik: Anteil der Privatschülerinnen und -schüler an der Schülerschaft in Deutschland, 1992-2012 Infografik: Wer nimmt Nachhilfeunterricht in Anspruch? Infografik: Wieviel wird jährlich für Nachhilfe je Schüler:in ausgegeben? Grafiken: Bildungsungleichheit Karte: Klassenwiederholer:innen an allgemeinbildenden Schulen Infografik: Herkunft gleich Zukunft? Infografik: Soziale Herkunft & die Chance auf ein Studium Infografik: Wie gut können Neuntklässler:innen Mathe? Infografik: Wie gut können Grundschüler:innen Mathe? Infografik: Wie gut können Grundschüler:innen Lesen? Infografik: Wie gut können Schüler:innen am Gymnasium Mathe? Welche Reformen für Kita und Schule befürworten Erwachsene? Sonderpädagogische Förderung in Deutschland Infografik: PISA 2018: Hohe Schulleistungen und Chancengleichheit kein Zielkonflikt Infografik: Welcher Anteil aller Schüler:innen lernt an einer Förderschule? Armut und Grundschulen Infografik: Förderung durch Eltern Infografik: Leistungsniveau und Chancengleichheit Grafiken: Erträge von Bildung Infografik: Bildungsleistungen und langfristiges Wirtschaftswachstum (1960-2000) Infografik: Entwicklung der Arbeitslosenquote je nach Bildungsstand (1975-2011) Infografik: Erwerbsstatus von Erwachsenen mit geringen Lese- und Schreibfähigkeiten (2010) Infografik: Durchschnittliches Brutto-Einkommen von Frauen und Männern je nach Bildungsabschluss (2010) Infografik: Politisches Interesse je nach Schulabschluss (2010) Infografik: Wie beeinflussten Alter und Bildungsabschluss die Teilnahme an der Bundestagswahl 2009? Infografik: Welchen Einfluss hat der Schulabschluss auf die Teilnahme an politischen Aktivitäten? (2008) Infografik: Wie beeinflusst der Schulabschluss die Mitgliedschaft in Vereinen und Organisationen? (2010) Interaktive Grafik: Schützt Bildung vor Arbeitslosigkeit? Interaktive Grafik: Arbeitslosigkeitrisiko Infografik: Bevölkerungsstruktur in Deutschland Infografik: Wie veränderten sich die Geburtenzahlen in den Bundesländern? (1990-2012) Infografik: Arbeitnehmer im Inland nach Wirtschaftssektoren (1950-2012) Glossar Redaktion Digitalisierung und Bildung Stimmt's? “Am Anfang wollte ich einfach nur Mathe schwänzen”

Erzieherin: Ein reformbedürftiger Beruf

Helga Ostendorf

/ 16 Minuten zu lesen

Der Beruf der Erzieherinnen und Erzieher ist immer noch geprägt durch Strukturen, die auf seine Entstehung als weiblicher karitativer Beruf im 19. Jahrhundert zurückzuführen sind. Er ist ein Schulberuf, teilweise muss sogar Schulgeld gezahlt werden, eine Ausbildungsvergütung gibt es nicht und die Karrierewege sind eng begrenzt.

Eltern demonstrieren für eine bessere Betreuung ihrer Kinder. Die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher war bis vor wenigen Jahren noch weitgehend eine "black box". (© dpa)

Die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher war bis vor wenigen Jahren noch weitgehend eine "black box". Obwohl der Ausbildungsberuf zu den am stärksten besetzten gehört und obwohl der Beruf mit mittlerweile mehr als 570.000 Beschäftigten allein in den Kindertagesstätten zu den am häufigsten ausgeübten Berufen in Deutschland gehört, fand er sehr lange wenig Aufmerksamkeit. Mit den Kindern malen, spielen und singen zu können, erschien als hinreichende Qualifikation. Dies hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Anlass war zum einen der "Pisa-Schock", der – obwohl die Kindertagesstätten gar nicht Bestandteil der Pisa-Untersuchungen waren – den Bildungsauftrag der Tagesstätten ins Zentrum rückte. Zum anderen wurde spätestens mit der Garantie eines Betreuungsplatzes für unter dreijährige Kinder deutlich, dass es an Fachpersonal mangelt.

Das Erziehen von Kleinkindern ist ein typischer Frauenberuf. Nicht nur sind ca. 95 Prozent des pädagogischen Personals weiblich, sondern der Beruf weist – mehr oder minder ausgeprägt – viele der für Frauenberufe typischen Merkmale wie Überausbildung, geringe Bezahlung, mangelnde Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten sowie Inflexibilität auf. Typisch ist auch, dass er ein Schulberuf ist. Im Gegensatz zu den Auszubildenden im dualen System erhalten die Schülerinnen und -schüler keine Ausbildungsvergütung (allenfalls BAföG) und oftmals sind sogar Schulgebühren zu zahlen, denn nur drei von fünf Erzieherinnen und Erziehern werden in öffentlichen Schulen ausgebildet.

Zur Geschichte des Berufs

Die ersten Kindergärten, mancherorts auch "Kleinkinderbewahranstalten" oder "Kleinkinderschulen" genannt, Interner Link: entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf ehrenamtlicher und karitativer Basis, um der Verelendung der Kinder im Zuge der Industrialisierung entgegenzuwirken. Träger waren häufig die Kirchen und noch heute wird ein Drittel der Kindertagesstätten von den Kirchen betrieben. Weitere 18 Prozent entfallen auf Wohlfahrtsverbände und 16 Prozent auf andere juristische Personen, z.B. Elterninitiativen. Auf die öffentliche Hand entfällt lediglich ein weiteres Drittel. Auch die aktuelle Diskussion um die Aufgaben von Kindertagesstätten, insbesondere im Hinblick auf ihren Bildungsauftrag, ist nicht neu. Bereits zum Chicagoer Welterziehungskongress 1893 legte Eugen Pappenheim, Vorsitzender des Berliner Fröbel-Vereins, ein Manifest vor, wonach nicht jede Frau "Kinderführerin" werden könne. Vielmehr müsse sie neben einem kräftigen Körper, nicht zu schwachen Nerven, einem kräftigen Sprach- und Stimmorgan und Gemütsheiterkeit, eine allgemeine wissenschaftliche Bildung mitbringen. Die "Fertigkeit in Handhabung der Bildungsmittel" sei nicht hinreichend, sondern die Kindergärtnerin müsse "auch wissen, was jedes Bildungsmittel für das Kind zu bedeuten habe und wie sie es demnach verwenden könne und solle". Die Nachahmung dessen, "was sie gesehen und gelernt hat", reiche nicht, sondern sie müsse den Entwicklungsstand der Kinder "zu beurteilen verstehen und danach Wahl und Behandlung der Bildungsmittel bestimmen". Sie bedürfe eines "gewissen geistigen Überblicks" (FIPP 1984: 126).

Dieser Anspruch an den Erzieher- und Erzieherinnenberuf ist heute aktueller denn je und begründet nicht zuletzt die Forderungen nach einer Akademisierung des Berufs. Durchgesetzt aber hat sich über sehr lange Zeit das Gegenteil: Die Erziehungswissenschaftlerin Marianne Friese (2013: 131ff.) beschreibt die Entwicklungen als "Professionalisierung von Mütterlichkeit". Mütterlichkeit sei zum "berufspädagogischen Programm" geworden, dem eine "naturalistische Konzeption" zugrunde lag, wonach nur Frauen Mütterlichkeit entwickeln und daher im Prinzip auch nur Frauen diesen Beruf ausüben könnten. Die tatsächliche Arbeit fand keine Beachtung – und auch heute weiß man wenig darüber.

Die 1948 gegründete Kultusministerkonferenz (KMK) befasste sich erst 1967 und damit vergleichsweise spät mit dem Beruf. Bis Mitte der 1960er Jahre und vielfach auch später noch war es üblich, dass Frauen mit der Eheschließung die Erwerbstätigkeit aufgaben. Bis 1957 wurden Beamtinnen bei der Eheschließung sogar zwangsweise aus dem Dienst entlassen. Kindergärten waren für Kinder der Mütter, die arbeiten gehen "mussten", sei es, weil sie früh verwitwet oder weil sie unverheiratet gebliebene "gefallene Mädchen" waren. Erst Mitte der 1960er Jahre änderte sich die Situation. Wegen des Arbeitskräftemangels begannen Industriebetriebe Frauen anzuwerben, sie richteten "Hausfrauenschichten" am Vormittag und teilweise sogar Betriebskindergärten ein. Damit erhielt die außerhäusliche Betreuung und Erziehung der Kinder verstärkte gesellschaftliche Relevanz. Die KMK beschäftigte sich mit dem Beruf, sah erhöhte Qualifikationsanforderungen vor und verlängerte die bis dahin zweijährige Ausbildung auf drei Jahre, wobei nach zweijährigem Schulbesuch ein Praxisjahr folgen sollte.

Doch noch bis in die 1980er Jahre hinein wurde mit "Erzieherin" eher die "Kindergartentante" assoziiert, deren Qualifikationen vor allem in liebevoller Zuwendung und Freude am Malen, Helfen, Versorgen und Emotionalität bestehen mussten (Wahle 2009: 82). Auf die Beruflichkeit wurde seitens der KMK und der Landes-Kultusministerien nicht sonderlich viel Wert gelegt, schließlich galt "Mütterlichkeit" als das Gegenteil von auf Erwerb ausgerichteter Beruflichkeit. Erst mit dem "Pisa-Schock" Anfang der 2000er Jahre trat ins öffentliche Bewusstsein, dass Kindertagesstätten neben den Aufgaben der Betreuung und Erziehung (schon seit 1990) einen Bildungsauftrag haben, womit sich die Frage nach der Qualifikation der Erzieherinnen und Erzieher neu stellte.

Ausbildung und Berufseinmündung heute

Die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher wurde 1942 aus den Höheren Mädchenschulen aus- und in das Berufsschulsystem eingegliedert. Die Bundesrepublik übernahm diese Regelung. Dabei wurde die Ausbildung nicht – wie andere schulische Berufsausbildungen – dem berufsfachschulischen, sondern dem fachschulischen Zweig zugeordnet. In der Literatur wird vielfach der Begriff "unechte Fachschule" benutzt, setzen Fachschulen doch eigentlich eine abgeschlossene Berufsausbildung voraus, die die angehenden Erzieherinnen und Erzieher zumeist nicht vorweisen können. (Zu den "echten" Fachschulen zählen bspw. die Meister- und Technikerschulen und im kaufmännischen Bereich die Ausbildung zum Fachwirt bzw. zur Fachwirtin.) Die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher ist für die Fachschulen von großer Bedeutung, stellen angehende Erzieherinnen und Erzieher doch ein Drittel aller Schülerinnen und Schüler. Einige Schulen dürften auch auf die Einnahmen aus dem Schulgeld angewiesen sein.

Ursprünge der Berufsfachschule

Berufs(fach)schulische Ausbildungsgänge wurden Ende des 19. Jahrhunderts speziell für die Ausbildung von Mädchen entwickelt. Sie sollten Mädchen auf ihren "natürlichen" Beruf als Hausfrau und Mutter vorbereiten – so 1902 Georg Kerschensteiner, einer der Begründer der Berufspädagogik. Erst mit dem aufkommenden Mangel an Ausbildungsplätzen Ende der 1970er Jahre wurden solche Ausbildungen zunehmend auch für junge Männer attraktiv. Heute finden sich erhebliche Anteile junger Männer in den kaufmännischen und vor allem auch in den seither neu geschaffenen technischen Ausbildungsgängen. Vielfach sind die Ausbildungen jedoch nur zweijährig und daher auf dem Arbeitsmarkt kaum verwertbar.

Ausbildungswege und Zugangsbedingungen

Die Ausbildungszahlen sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen: zwischen den Schuljahren 2007/8 und 2012/13 um 60 Prozent. "Es werden so viele Erzieherinnen und Erzieher ausgebildet wie noch nie", schreibt die Autorengruppe Fachkräftebarometer (2014: 73). Im Schuljahr 2014/15 begannen 35.743 Personen eine Erzieherinnen- und Erzieherausbildung. Dabei absolviert jeder vierte Mann und jede fünfte Frau die Ausbildung in Teilzeitform. Aktuell allerdings stagniert die Zahl der Ausbildungsanfängerinnen und -anfänger, möglicherweise weil im dualen System wieder leichter Ausbildungsstellen zu haben sind. Um dem aktuellen Externer Link: Mangel an Erzieherinnen und Erziehern zu begegnen, haben Bund und Länder in den letzten Jahren verschiedene Förderprogramme aufgelegt, darunter auch Maßnahmen zur Gewinnung von Quereinsteigerinnen und -einsteigern. Diese arbeiten häufig einstweilen Teilzeit als Hilfskräfte in den Tagesstätten und besuchen parallel die Teilzeitform einer Fachschule.

Die beruflichen Schulen und damit auch die Fachschulen für Erzieherinnen und Erzieher fallen in die Zuständigkeit der Länder – im Gegensatz zur dualen Ausbildung, die dem Bund untersteht. Entsprechend gestalten die Bundesländer die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher in je eigener Verantwortung, es gibt lediglich einen unverbindlichen "gemeinsamen Orientierungsrahmen". Über die Qualität der Ausbildung liegen nur rudimentäre Informationen vor. Allem Anschein nach gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern und innerhalb der Länder zwischen den Ausbildungsstätten. Anders als in weiten Bereichen des dualen Berufsbildungssystems und z.B. beim Abitur gibt es keine zentralen Prüfungsaufgaben und auch die mündlichen Prüfungen nehmen die Fachschulen in eigener Regie ab. Nicht zuletzt lässt die Tatsache, dass für die Aufnahme in eine Fachschule für Erzieherinnen und Erzieher je nach Bundesland höchst unterschiedliche Anforderungen gelten, "Zweifel an einer vergleichbaren Gesamtqualifikation ‚Staatlich anerkannte Erzieherin/Staatlich anerkannter Erzieher’ in Deutschland aufkommen" (Janssen 2010: 12, vgl. Abbildung 1). Untersuchungen, inwieweit die Erzieherinnen- und Erzieherausbildung auf ein anschließendes frühpädagogisches Studium angerechnet werden kann, bestätigen diese Zweifel: Absolventinnen und Absolventen ausgewählter Fachschulen werden bestimmte Ausbildungsinhalte pauschal erlassen; Bewerberinnen und Bewerber aus anderen Fachschulen aber müssen ein individuelles Prüfverfahren durchlaufen. Voraussetzung für die Einmündung in die Fachschule ist bundesweit mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss. Bei den darüber hinaus notwendigen beruflichen Vorqualifikationen aber gibt es erhebliche Unterschiede.

Wege in den Beruf Erzieher_in und darüber hinaus (Interner Link: Grafik zum Download)

Seit dem Jahr 2000 gilt die KMK-Vereinbarung, dass für die Aufnahme in eine Erzieherinnen- und Erzieherfachschule (wie bei anderen Fachschulen auch) eine abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung erforderlich ist. Da es aber keine Berufsausbildung gibt, die als "einschlägig" anerkannt werden könnte, haben die Länder – in unterschiedlicher Weise – "die bestehende Möglichkeit genutzt, ‚gleichwertige’ Qualifizierungen anzuerkennen oder auch zusätzliche ‚gleichwertige’ Qualifizierungen einzuführen." Herausgekommen ist eine "irritierende Vielfalt der Regelungen" (Janssen 2010: 23). Von tätigkeitsnahen Berufsausbildungen in Hauswirtschaft, Pflege, Gesundheit, Rehabilitation bis hin zu Au-pair, Sozialem Jahr, Hausfrauenarbeit und einschlägigem Wehrdienst – alles gilt in dem einen oder anderen Bundesland als einer abgeschlossenen Berufsausbildung gleichwertig. Darüber hinaus sehen 13 der 16 Bundesländer eine "Zulassung durch Einzelfallentscheidungen" vor. In einer Befragung der Projektgruppe ÜFA (2013: 13) gaben 73 Prozent der Schülerinnen und Schüler an, sie seien vor der Ausbildung nicht erwerbstätig gewesen; ihre praktischen Erfahrungen hätten sie aus ehrenamtlichen Tätigkeiten, Vorpraktika und durch den Umgang mit eigenen Kindern oder Geschwistern gewonnen. Zehn Prozent verfügten über keinerlei Praxis.

Sozialassistenz als Vorstufe

Eine besondere Rolle kommt der vorgeschalteten berufsfachschulischen Ausbildung zur "Sozialassistentin bzw. -assistenten" zu. Sie wird als "abgeschlossene Berufsausbildung" im Sinne des KMK-Beschlusses gewertet und ist in einigen Ländern (vor allem in Niedersachsen) die Regelvoraussetzung. In Bayern und Baden-Württemberg gilt entsprechendes für berufsfachschulisch ausgebildete Kinderpflegerinnen bzw. -pfleger. Gleichzeitig ermöglichen diese Abschlüsse in einigen Ländern in Kindertagesstätten als Zweitkraft tätig zu werden.

Die zweijährigen Sozialassistenzausbildungen sind ein seltsames Gemisch aus Chance, einen höheren Schulabschluss zu erreichen, Auffangbecken für Jugendliche (meist junge Frauen), die anderweitig – sei es wegen schlechter Schulnoten oder persönlicher Unreife – keinen Ausbildungsplatz fanden, und eben der Vorbereitung für den Eintritt in eine Erzieherinnen und Erzieherfachschule. Entwickelt wurde der Beruf in den 1990er Jahren. Er sollte ein Grundberuf für Hauptschülerinnen und -schüler nach der 10. Klasse sein, der in allen Feldern der sozialen Arbeit für Helferinnen- und Helfertätigkeiten qualifiziert und zugleich im Sinne vertikaler Durchlässigkeit zu einem mittleren Schulabschluss führen und damit den Zugang zur Erzieherinnen- und Erzieherausbildung ermöglichen sollte (Janssen 2010: 26f.).

Wo "Sozialassistentin, bzw. -assistent" drauf steht, ist allerdings nicht überall dasselbe drin: Die Eingangsvoraussetzungen in die Berufsfachschule für Sozialassistenz und die Abschlussniveaus sind je nach Bundesland höchst unterschiedlich. Zur Aufnahme der Ausbildung reicht in Baden-Württemberg, Bayern und Berlin und in einigen weiteren Bundesländern ein Hauptschulabschluss. Andere Länder wiederum setzen einen mittleren Bildungsabschluss voraus und bieten Zusatzkurse zur Vorbereitung auf das Fachabitur an. Teilweise gibt es an den Schulen parallele Ausbildungen zum/zur Kinderpflegerin, bzw. -pfleger, Sozialhelferin oder -helfer oder Sozialbetreuerin oder -betreuer, wo der mittlere Bildungsabschluss erworben und somit in diesen Ländern der Zugang zur Erzieherinnen- und Erzieherausbildung erreicht werden kann. In vier Bundesländern gibt es daneben eine einjährige Ausbildung, die ein Fachabitur voraussetzt. Es fällt schwer, den Überblick zu behalten; insbesondere dürften viele junge Frauen und Männer, die eine derartige Ausbildung aufnehmen, die Unterschiede kaum kennen.

Die Ausbildung in Sozialassistenz trägt zur Durchlässigkeit des Bildungssystems bei. Doch ist diese Ausbildung paradoxerweise gleichzeitig eine Sackgasse. Wer den Abschluss schafft, hat Chancen auf einen Platz in einer Erzieherinnen- und Erzieherfachschule, wobei der Erfolg nicht immer garantiert ist. Wer den mittleren Abschluss nicht schafft, oder trotz eines solchen Abschlusses dort nicht angenommen wird, kommt nicht über das Zertifikat eines Berufs hinaus, der auf dem Arbeitsmarkt nicht viel wert ist. In einigen Bundesländern gehen Sozialassistenten und Sozialassistentinnen den Erziehern und Erzieherinnen als Zweitkraft zur Hand; in anderen Bundesländern ist es den Kindertagesstätten untersagt, sie mit der Bildung und Erziehung der Kinder zu betrauen. Andere Einmündungsmöglichkeiten gibt es für die Absolventinnen und Absolventen dieser zweijährigen Ausbildung kaum.

Weitere Bildungswege und Tätigkeitsfelder

Für die eigentliche Erzieherinnen- und Erzieherausbildung gilt Ähnliches. Im Hinblick auf während der Ausbildung zusätzlich erwerbbare Schulabschlüsse besteht schon seit langem eine große Durchlässigkeit. Lediglich ein gutes Viertel hatte zum Zeitpunkt des Ausbildungsabschlusses "nur" noch einen Realschulabschluss, 13 Prozent hatten die allgemeine Hochschulreife und alle anderen das Fachabitur (Leygraf 2012: 27). Diese Situation hat sich seit dem KMK-Beschluss von 2009 (und den nachfolgenden Regelungen in den einzelnen Bundesländern) insofern verändert, als allen Absolventinnen und Absolventen von Fachschulen – also auch den Erzieherinnen und Erziehern – mit dem Ausbildungsabschluss die allgemeine Hochschulreife zugesprochen wird: Ein Niveau, das früher nur wenige schafften, erhalten nunmehr alle Absolventen und Absolventinnen automatisch. Doch obwohl sich ihr Beruf mit Blick auf berufliche Entwicklungsmöglichkeiten als Sackgasse erweist, nutzen nur sehr wenige Erzieherinnen und Erzieher die Möglichkeit des Hochschulzugangs.

Die Ausbildung zur "Erzieherin", bzw. zum "Erzieher" bereitet grundsätzlich nicht nur auf eine Arbeit in Kindertagesstätten vor, sondern auch auf Tätigkeiten in anderen Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit, der Erziehungshilfe sowie in Heimen und Ganztagsschulen. Doch hier gibt es nur vergleichsweise wenige Arbeitsplätze, und so bereiten mehr als drei Viertel der Fachschulen primär auf die Arbeit in Kindertagesstätten vor (Leygraf 2012: 22). Als Fachkraft in andere Berufe wechseln können Erzieherinnen und Erzieher ebenfalls kaum, denn anders als in anderen Berufsbereichen gibt es keine verwandten Berufe, in die sie sich ggf. einarbeiten könnten. Innerhalb der Kindertagesstätten wiederum gibt es so gut wie keine Aufstiegsmöglichkeiten. Allenfalls können Erzieherinnen und Erzieher nach entsprechenden Fortbildungen in die Gruppe der "Erzieherinnen und Erzieher mit schwierigen Tätigkeiten" aufsteigen. Dazu zählt u.a. die Arbeit mit behinderten Kindern und Kindern mit nicht-deutscher Muttersprache. Die Chancen, die Leitung einer Tagungsstätte übertragen zu bekommen, sind äußerst rar.

Nur ein Drittel der frisch ausgebildeten Erzieherinnen und Erzieher nehme tatsächlich eine Erwerbstätigkeit in im Beruf auf, war der Befund vor gut einem Jahrzehnt (Keil u.a. 2012 n. Rauschenbach 2006). Laut einer Analyse des wenige Jahre später durchgeführten Mikrozensus (2008) arbeiteten von den Frühpädagoginnen und -pädagogen (Erzieherinnen und Erzieher sowie Kinderpflegerinnen und -pfleger) , die zum Befragungszeitpunkt erwerbstätig waren, 35 Prozent berufsfremd. Insbesondere Männer hatten dem Beruf den Rücken gekehrt (Fuchs-Rechlin 2010: 39ff.). Einige dürften beruflich aufgestiegen sein (Sozialarbeit, Schulpädagogik), andere sind in andere Berufsfelder eingemündet, wovon etliche Büroberufe ausüben oder in der Altenpflege arbeiten. Wie viele der heutigen Absolventinnen und Absolventen tatsächlich in den Beruf einsteigen, ist nicht bekannt. Die Autorengruppe Fachkräftebarometer (2014: 28) weist darauf hin, dass immer noch sehr viele andere Wege gehen; ihr Verbleib bleibe "erklärungsbedürftig". Von der Aufnahme einer Arbeit in einer Kindertagesstätte dürften nicht zuletzt die ungünstigen Arbeitsbedingungen abschrecken.

Arbeitsbedingungen

In einer Querauswertung älterer Untersuchungen lag der Beruf Erzieherin, bzw. Erzieher hinsichtlich der Anstrengung am oberen Ende einer Skala von 34 Berufen und in der Dimension Anerkennung am unteren Ende (Schreyer et. al. 2015: 212). In Bezug auf die Anerkennung scheint der Beruf mittlerweile aufgeholt zu haben: 85 Prozent der Bundesbürgerinnen und -bürger antworteten in einer 2015 durchgeführten Befragung, sie hätten ein sehr hohes oder hohes Ansehen von Erzieherinnen und Erziehern (Deutscher Beamtenbund 2015: 9). An der hohen Anstrengung dürfte sich nicht viel verändert haben und auch das Gehalt ist trotz der erst durch einen langen Streik 2015 erreichten Lohnerhöhungen "eher durchschnittlich"; mit der dritten Gehaltsstufe ist im vierten Berufsjahr das Durchschnittsgehalt aller Rentenversicherungspflichtigen erreicht (Textor o.D.: 5). Das Anfangsgehalt entspricht in etwa dem von Fachkräften in der Kranken- und Altenpflege, das Endgehalt ist insbesondere gegenüber der Altenpflege deutlich höher. Allerdings ist das Qualifikationsniveau der Erzieherinnen und Erzieher auch höher, zumindest sind die Ausbildungszeiten länger.

Entgelt von Erzieherinnen und Erziehern

Stand: 1.3.2018

Erzieherin/ErzieherErzieherin/Erzieher mit schwierigen Tätigkeiten
1. Jahr 2.685,142.723,92
2. Jahr 2.917,802.982,65
3. Jahr 3.123,133.220,39
8. Jahr 3.317,663.566,21
16. Jahr 3.506,773.890,41
26. Jahr 3.703,994.138,97

Quelle: Textor o.D.

Das Gehalt der Leitungen von Kindertagesstätten kann sich durchaus sehen lassen, sofern es sich um eine Tagesstätte mit mehr als 180 Plätzen handelt. Es beträgt je nach Berufserfahrung zwischen 3.733 und 5.616 Euro brutto. Die Chance jemals eine solche Position zu erreichen, ist jedoch äußerst gering. Mehr als die Hälfte der Tagesstätten hat gar keine "offizielle" Leitung und nur vier Prozent des Personals insgesamt ist dafür von sonstigen Aufgaben freigestellt. In kleinen Tagesstätten, die die Hälfte aller Tagesstätten ausmachen, erhalten die Leiterinnen und Leiter (sofern es sie dort gibt) dasselbe Gehalt wie Erzieherinnen und Erzieher mit schwierigen Tätigkeiten. Erst in Tagesstätten mit 40 und mehr Kindern gibt es einen "Bonus" für Leitungsaufgaben.

In der Realität ist das Gehalt oftmals niedriger, denn häufig wird nur Teilzeitarbeit angeboten. In Ostdeutschland wirkt noch der Personalabbau nach der Wende nach, als viele Vollzeit- in Teilzeitstellen umgewandelt wurden. Dort arbeiten drei Viertel der Kita-Erzieherinnen und -Erzieher Teilzeit. Doch auch in Westdeutschland ist es mehr als jede und jeder zweite (Autorengruppe 2014: 29). Die ostdeutschen Erzieherinnen und Erzieher gaben häufig an, dass keine Vollzeitstelle zur Verfügung stehe, die westdeutschen dagegen benannten oftmals familiäre und andere persönliche Gründe. Auch wenn hier die typischen Motive genannt werden, bleibt die Frage, ob die weite Verbreitung von Teilzeitarbeit junge Frauen und Männer daran hindert, nach der Ausbildung in den Beruf einzusteigen. Vieles deutet darauf hin, dass die Verbreitung von Teilzeitarbeit nicht nur nachfrage-, sondern vor allem auch angebotsbedingt ist. So schließt z.B. ein Drittel der Kindertagesstätten für Nichtschulkinder bereits vor 16:30 Uhr, jedes achte Kind besucht die Tagesstätte weniger als 25 Stunden in der Woche und mehr als jedes vierte Kind erhält keine Mittagsverpflegung (Statistisches Bundesamt 2017, Tab. 3 u. 21.1, eigene Berechnungen). Die Entscheidung für den Beruf Erzieherin bzw. Erzieher wäre damit gleichbedeutend mit einer Entscheidung für Teilzeitarbeit.

Frühpädagogische Studiengänge

Den insgesamt doch schwierigen Verhältnissen im Schulberuf "Erzieherin, bzw. Erzieher", der kostenpflichtigen Ausbildung, der Arbeitsbelastung und den fehlenden Vollzeitarbeitsplätzen steht eine hohe gesellschaftliche Verantwortung gegenüber, obliegt den Erzieherinnen und Erziehern doch heute in einem erheblichen Ausmaß die Bildung und Erziehung der Kleinkinder. Gleichzeitig bestehen nicht nur Zweifel, ob die Qualität der Ausbildung bundesweit vergleichbar ist, sondern auch, ob sie für die heute dem Beruf zugewiesene Aufgabe hinreicht. Vor diesem Hintergrund entstanden seit 2004 vornehmlich an Fachhochschulen neue Studiengänge "Frühpädagogik".

Bisher zahlt sich das Studium für die meisten Bachelor-Absolventinnen allerdings nicht aus. Zwar sind sie etwas seltener in unerwünschter Teilzeitarbeit und rücken häufiger in die Position der Leitung einer Tagesstätte auf als Erzieherinnen und Erzieher ohne Studium (Züchner u.a. 2014, Fuchs-Rechlin/Züchner Hg. 2018). Davon abgesehen gibt es jedoch keinerlei Unterschied zum Tätigkeitsniveau, das sie auch ohne Studium hätten erreichen können oder vorher sogar schon hatten. Auch mit Blick auf das Gehalt stehen studierte Frühpädagoginnen und -pädagogen nicht besser da, richtet sich doch die Bezahlung in Kindertagesstätten nach der Tätigkeit und nicht nach der Qualifikation. In ein Master-Studium der Frühpädagogik münden nur wenige ein. Zum einen gibt es nur wenige anschlussfähige Studiengänge, zum anderen stehen diese wegen hoher fachlicher Zugangsvoraussetzungen – einem bestimmten Notenschnitt oder Credits in bestimmten Teilgebieten – nicht allen offen. Dabei stellt sich die Frage der qualifikationsgerechten Beschäftigung für Master-Absolventinnen und Absolventen noch mal in verschärfter Form. Vor diesem Hintergrund ist der Prozess der Akademisierung durchaus kritisch zu sehen. Zumindest gegenwärtig verläuft er zulasten der Frauen und (wenigen) Männer, die erhebliche Anstrengungen unternehmen und nicht selten auf Einkünfte verzichten, um ein höheres Bildungsniveau zu erreichen.

Im Wesentlichen gilt für viele der frühpädagogischen Studiengänge, was auch für die Erzieherinnen- und Erzieherausbildung gilt: Sie sind auf ein enges Tätigkeitsspektrum zugeschnitten ("inflexibel"), eröffnen nur begrenzt Weiterbildungsmöglichkeiten (z.B. Übergang in ein Master-Studium), die Aufstiegsmöglichkeiten (z.B. Kita-Leitung) sind äußerst rar und die Bezahlung ist dürftig. Zwar mag die akademische Qualifikation in manchen Kindertagesstätten durchaus erwünscht sein, die Einrichtung der Studiengänge wurde jedoch nicht durch Initiativen zur Anerkennung der Qualifikation begleitet. Dies hat zur Folge, dass viele akademisch Qualifizierte den Arbeitsplatz Kindertagesstätte wieder verlassen. Vier bis fünf Jahre nach dem Bachelor-Abschluss sind 26 Prozent derjenigen, die vordem eine Erzieherinnen-, bzw. Erzieherausbildung absolviert hatten, und 36 Prozent derjenigen ohne eine solche Vorbildung, in "sonstige" Tätigkeitsfelder außerhalb der Kinder- und Jugendhilfe abgewandert (Züchner u,a. 2018: 17). Ein Vorbild für die Anerkennung der Qualifikation hätte die Akademisierung der Ausbildung von Grundschullehrkräften Anfang der 1970er Jahre sein können. Bis dahin wurden Grundschullehrkräfte – wie in der DDR noch bis 1990 – ebenfalls an Fachschulen ausgebildet. Nicht nur wurde die fachschulische Ausbildung abgeschafft, sondern die Akademisierung ging einher mit einer entsprechenden Anhebung der Besoldung (Eibeck 2014: 56). Warum die Erzieherinnen und Erzieher damals "vergessen" wurden, ist eine offene Frage. Sehr wahrscheinlich dürfte das damalige Frauenbild eine Rolle gespielt haben. Die Erwerbstätigkeit von verheirateten Frauen galt nicht unbedingt als erstrebenswert, und Kinder zu erziehen als "Jede-Frau-Qualifikation", nicht als Beruf, der sonderliche Qualifikationen erforderte.

Zusammenfassung und Ausblick

Der Erzieherinnen- und Erzieherberuf ist immer noch geprägt durch Strukturen, die auf seine Entstehung als weiblicher karitativer Beruf im 19. Jahrhundert zurückzuführen sind. Er ist ein Schulberuf, teilweise muss sogar Schulgeld gezahlt werden, eine Ausbildungsvergütung gibt es nicht und die Karrierewege sind eng begrenzt. Vielfach wird von vornherein nur Teilzeitarbeit angeboten. Zwar hat es nach dem Kita-Streik 2015 eine deutliche Lohnerhöhung gegeben, aber manche sagen, damit sei die Tätigkeit immer noch nicht ausreichend vergütet. Konzipiert jedoch ist der Beruf als Beruf für Frauen, deren Hauptanliegen die "mütterliche" Zuwendung zu Kindern ist und die allenfalls etwas hinzuverdienen wollen. Aus diesem Korsett ausbrechen können die Berufsinhaberinnen und -inhaber wegen der Inflexibilität des Berufs kaum.

Um ein siebenjähriges Kind zu erziehen und zu bilden, wird heute vom pädagogischen Personal ein Universitätsabschluss mit anschließendem Referendariat verlangt. Für die Erziehung und Bildung eines sechsjährigen Kindes aber reichen ein Realschulabschluss und eine anschließende dreijährige Ausbildung, wovon ein Jahr manchmal sogar noch ein weitgehend unbegleitetes Praktikum ist. Soll der Bildungsauftrag der Kindertagesstätten ernst genommen werden, scheint es dringend notwendig, die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher zumindest auf Fachhochschulniveau anzuheben. Möglicherweise unterrichten manche Fachschulen auf diesem Niveau, andere aber offenbar nicht, schließlich bedürfte es sonst beim Übergang in ein Hochschulstudium keines gesonderten Aufnahmeverfahrens. Von einer generellen Professionalisierung des Erzieherinnen- und Erzieherberufs sind wir augenblicklich noch weit entfernt. 99 Prozent der Erzieherinnen und Erzieher in den Kindertagesstätten haben derzeit eine Fachschulausbildung und ein fast ebenso hoher Prozentsatz der Berufsanfängerinnen und -anfänger ebenfalls. Einstweilen sollten daher die Fachschulen nicht aus dem Blick geraten, wo mit vergleichsweise wenig Aufwand deutliche Verbesserungen erzielt werden könnten (siehe die nachfolgenden Empfehlungen der Autorin).

PositionVorschläge der Autorin zur Verbesserung der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern

1. Gewährleistung der Ausbildungsqualität der Fachschulen

Die Fachschulen führen die Prüfungen meist in eigener Regie durch. Im allgemeinbildenden Schulwesen dagegen gelten heute Mindeststandards, deren Einhaltung u.a. bei den Abschlussprüfungen durch zentral erstellte Aufgaben kontrolliert wird. Auch die schriftlichen Abschlussprüfungen im dualen Berufsbildungssystem sind heute weitgehend zentralisiert. Es gibt keinen sachlichen Grund, ein solches Verfahren nicht auch bei den Schulberufen anzuwenden. Darüber hinaus sollte – wie im allgemeinbildenden Schulwesen – die Zweitkorrektur der Prüfungsarbeiten durch eine schulfremde Lehrkraft erfolgen. Das Gleiche gilt sinngemäß für die mündlichen Prüfungen. Wie im dualen System auch sollten die Prüfungen schulextern durchgeführt werden und die Schule zwar durch die jeweilige Fachlehrkraft vertreten sein, aber keine Stimmenmehrheit haben.

2. Das Ausbildungsniveau auf Fachhochschulebene anheben

Beachtet werden sollte dabei seitens der Fachhochschulen, dass sie keine Sackgassen-Abschlüsse anbieten, sondern Abschlüsse, die den Studierenden ein breites Spektrum an Tätigkeiten eröffnen. Spezifisch frühpädagogische Studiengänge haben sich nicht bewährt, weil sie einem großen Teil der Studierenden keine ausbildungsangemessenen Berufsperspektiven bieten. An die Stelle von Frühpädagogik sollte Sozialpädagogik mit frühpädagogischer Spezialisierung treten. Zu überlegen wäre darüber hinaus, ob evtl. für stärker konzeptionelle Arbeiten – z.B. für die Gruppenleitung – ein Hochschulabschluss zur Bedingung gemacht werden sollte.

3. Erhöhung der Flexibilität des Erzieherinnen- und Erzieherberufs

Es sollte überprüft werden, inwieweit Überschneidungen mit anderen sozialen und pflegerischen Berufen bestehen und daraus eine gemeinsame Grundbildung entwickelt werden. Eine Verlängerung der Ausbildungszeit wäre in Kauf zu nehmen. Unter Umständen könnte auch das Anerkennungsjahr (3. Schuljahr) gekürzt werden, zumal bisherige Erfahrungen zeigen, dass die Schülerinnen und Schüler in vielen Tagesstätten als Hilfskräfte eingesetzt werden und für ihre Anleitung kein geschultes Ausbildungspersonal vorhanden ist.

4. Verbot der Erhebung von Schulgebühren bei der Ausbildung von Erziehern und Erzieherinnen

In der dualen Berufsbildung ist die Erhebung von Lehrgeld seit 1969 untersagt. In § 5, Abs. 2,1 des Berufsbildungsgesetzes heißt es: "Nichtig ist eine Vereinbarung über […] die Verpflichtung des Auszubildenden für die Berufsausbildung eine Entschädigung zu zahlen". Da es sich beim Beruf "Erzieherin bzw. Erzieher" faktisch um eine Erst- und nicht um eine Fortbildung handelt, sollte das Berufsbildungsgesetz hier sinngemäß zur Anwendung kommen.

5. Zahlung einer Ausbildungsvergütung in allen Schulberufen

Im Gegensatz zur dualen Berufsausbildung erhalten die Auszubildenden in einer schulischen Ausbildung keine Ausbildungsvergütung. Bislang können sie allenfalls elternabhängiges BAföG oder – sofern eine abgeschlossene Berufsausbildung vorliegt – ein einkommensabhängiges und teilweise zurückzuzahlendes Meister-BAföG erhalten. Ich schlage vor, in Schulberufen grundsätzlich elternunabhängiges BAföG zu zahlen, finanziert vom "Lehrherrn", d.h. dem jeweiligen Bundesland.

6. Überprüfung der Sinnhaftigkeit der Sozialassistenz-Ausbildung und verwandter Ausbildungen

Vieles deutet darauf hin, dass etliche der an Berufsfachschulen erworbenen Berufsabschlüsse auf dem Arbeitsmarkt nichts wert sind; bestenfalls geht es um den Erwerb zusätzlicher Schulabschlüsse und schlechtestenfalls um ein Verwahren von Jugendlichen, die keinen Ausbildungsplatz erhalten haben. Sie sind "institutionalisierte Sackgassen". Hier sollte mehr Ehrlichkeit einkehren, z.B. durch Umwandlung solcher schulischer "Berufs"-Ausbildungen – dem Abschlussziel entsprechend – in berufliche "Mittelschulen". Das Vorbild könnten Fachoberschulen und berufliche Gymnasien sein, in denen es ebenfalls berufliche Schwerpunkte gibt. Nur wird dort den Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern nicht suggeriert, zum (Fach-)Abitur gebe es noch einen Berufsabschluss obendrauf.

Quellen / Literatur

Dieser Beitrag ist eine überarbeitete, aktualisierte und stark gekürzte Fassung der folgenden Publikation: Helga Ostendorf (2016). Bildungschancen von Erzieher_innen. Durchlässigkeit in die Sackgasse? Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung. Abrufbar unter: Externer Link: http://library.fes.de/pdf-files/studienfoerderung/12496.pdf

Literatur



Autorengruppe Fachkräftebarometer 2017: Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2017. Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte. München: Externer Link: https://www.fachkraeftebarometer.de/downloads/, Abruf 8.8.2018.

Autorengruppe Fachkräftebarometer 2014: Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2014.Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF). München: Externer Link: http://www.fachkraeftebarometer.de/, Abruf 7.11.2015.

Derschau, Dietrich von 1976: Die Ausbildung der Erzieher für Kindergärten, Heimerziehung und Jugendarbeit an den Fachschulen/Fachakademien für Sozialpädagogik – Entwicklung, Bestandsaufnahme, Reformvorschläge – Gersthofen.

Deutscher Beamtenbund – Bundesleitung des dbb beamtenbund und tarifunion 2015: Bürgerbefragung öffentlicher Dienst. Einschätzungen, Erfahrungen und Erwartungen. Berlin: Externer Link: https://www.dbb.de/fileadmin/pdfs/2015/forsa_2015.pdf, Abruf 8.8.2018.

Eibeck, Bernhard 2014: Eingruppierung und Bezahlung von Beschäftigten in Kindertageseinrichtungen. Tarifliche Entgeltordnungen aus gewerkschaftlicher Sicht. In: Hanssen, Kirsten; König, Anke u.a. (Hg.): Arbeitsplatz Kita. Analysen zum Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2014. Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Forschung. München, S.47-57: Externer Link: https://www.weiterbildungsinitiative.de/uploads/media/Arbeitsplatz_Kita.pdf, Abruf 8.8.2018.

FIPP Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis e.V.: 1984: Erzieherin – ein Beruf fürs Leben? In: Mayer, Christine u.a. (Hg.): Mädchen und Frauen. Beruf und Biographie. München. S. 124-147.

Friese, Marianne 2013: Von der privaten Sorge zum professionellen Dienst am Menschen. Eine genderspezifische und berufspädagogische Analyse. In: Berth, Felix; Diller, Angelika u.a. (Hg.): Gleich und doch nicht gleich. Der Deutsche Qualifikationsrahmen und seine Folgen für frühpädagogische Ausbildungen. München, S. 131-152.

Fuchs-Rechlin, Kirsten 2010: Die berufliche, familiäre und ökonomische Situation von Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen. Sonderauswertung des Mikrozensus. Im Auftrag der Max-Traeger-Stiftung der GEW. Frankfurt a.M: Externer Link: https://www.gew.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=28591&token=649dd9fa962d1e02e129a07e5a9c557c2808a6ea&sdownload=&n=GEW-Mikrozensusauswertung-2014_web-2.pd, Abruf 8.8.2018.

Fuchs-Rechlin, Kirsten; Züchner, Ivo 2018 Hg.: Was kommt nach dem Berufsstart? Mittelfristige berufliche Platzierung von Erzieherinnen und Erziehern sowie Kindeheitspädaginnen und Kindheitspädagogen. München: Externer Link: https://www.weiterbildungsinitiative.de/publikationen/details/data/was-kommt-nach-dem-berufsstart/, Abruf 1.8.2018.

Janssen, Rolf 2010: Die Ausbildung Frühpädagogischer Fachkräfte an Berufsfachschulen und Fachschulen. Eine Analyse im Ländervergleich. Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte, WiFF Expertisen, Band 2, 2. Auflage, München.: Externer Link: http://www.weiterbildungsinitiative.de/publikationen/details/data/die-ausbildung-fruehpaedagogischer-fachkraefte-an-berufsfachschulen-und-fachschulen/, Abruf 10.11.2015.

Janssen, Rolf 2011: Die Zugangsvoraussetzungen zur sozialpädagogischen Fachschulausbildung von Erzieherinnen und Erziehern. Ergebnisse einer quantitativen Befragung von Schulleitungen. Eine Studie der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte(WiFF). München: http://www.weiterbildungsinitiative.de/publikationen/details/data/diezugangsvoraussetzungen-zur-sozialpaedagogischen-fachschulausbildung-von-erzieherinnen- und-erzieh/, Abruf 10.11.2015.

Keil, Johannes; Pasternack, Peer; Thielemann, Nurdin 2012: Frauen und Männer in der Frühpädagogik. Genderbezogene Bestandsaufnahme. HoF-Arbeitsbericht 2’2012. Halle-Wittenberg: Externer Link: https://www.hof.uni-halle.de/dateien/ab_2_2012.pdf, Abruf 8.8.2018.

Leygraf, Jan 2012: Struktur und Organisation der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern. Eine bundesweite Befragung von Fachschul- und Abteilungsleitungen: Zehn Fragen – Zehn Antworten. München (DJI), Externer Link: https://www.weiterbildungsinitiative.de/uploads/media/Studie_Leygraf.pdf, Abruf 8.8.2018.

Projektgruppe ÜFA 2013: Übergang von fachschul- und hochschulausgebildeten pädagogischen Fachkräften in den Arbeitsmarkt. Erste Befunde der Absolventenbefragung 2012: Externer Link: http://www.projekt-uebergang.de/, Abruf 30.12.2015.

Schreyer, Inge; Brandl, Marion; Nicko, Oliver; Krause, Martin, 2015: Arbeitsplatz Kita: Engagement und Verausgabung. Ausgewählte Ergebnisse der bundesweiten Studie "Arbeitsplatz und Qualität der Kitas" (AQUA). In: König, Anke; Leu, Hans Rudolf; Viernickel, Susanne, Hg.: Forschungsperspektiven auf Professionalisierung in der Frühpädagogik. Empirische Befunde der AWiFF-Förderlinie. Weinheim und Basel, S.197-214.

Statistisches Bundesamt (2017): Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe. Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege. Wiesbaden: Externer Link: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Soziales/KinderJugendhilfe/TageseinrichtungenKindertagespflege5225402177004.pdf?__blob=publicationFile, Abruf 8.8.2018.

Textor, Martin R. o.D.: Einkommen und beruflicher Status von Erzieher/innen und Kinderpfleger/innen. Externer Link: http://www.kindergartenpaedagogik.de/2261.html, Abruf 4.8.2018.

Wahle, Manfred 2009: Berufsausbildung im Umbruch. Das Beispiel der beruflichen Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern. In: Blech, Thomas; Wahle, Manfred (Hg.) Erzieher/in-Ausbildung auf dem Prüfstand. Beiträge zur aktuellen Reformdebatte. Bochum/Freiburg, S. 78-94.

Züchner, Ivo; Müller, Sylvia; ‚Schmidt, Thilo 2018: Mittelfristige Platzierung und formale Beschäftigungsbedingungen. In: Fuchs-Rechlin, Kirsten; Züchner, Ivo 2018 Hg.: Was kommt nach dem Berufsstart? Mittelfristige berufliche Platzierung von Erzieherinnen und Erziehern sowie Kindheitspädagoginnen und Kindheitspädagogen. München, S. 13-23: Externer Link: https://www.weiterbildungsinitiative.de/publikationen/details/data/was-kommt-nach-dem-berufsstart/, Abruf 1.8.2018.

Züchner, Ivo; Fuchs-Rechlin, Kirsten; Theisen, Christiane; Göddeke, Lorette; Bröring, Manfred 2014: Kindheitspädagoginnen und Kindheitspädagogen im Beruf. Ein neues pädagogisches Ausbildungsprofil im Übergang in den Arbeitsmarkt. In: Hanssen, Kirsten; König, Anke; Nürnberg, Carola; Rauschenbach, Thomas (Hg.): Arbeitsplatz Kita. Analysen zum Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2014. Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Forschung. München, S.31-44: Externer Link: http://www.weiterbildungsinitiative.de/publikationen/details/data/arbeitsplatz-kita/, Abruf 10.11.2015.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Zahlen – soweit nicht anders angegeben – aus: Statistisches Bundesamt 2017: Statistiken der Kinder und Jugendhilfe. Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege am 1.3.2017.

  2. Leygraf (2012: 32) beziffert das Schulgeld mit 394 Euro jährlich bei evangelischen, 710 Euro bei katholischen und 1.082 Euro bei nicht-konfessionellen Trägern.

  3. Die Berufsbezeichnungen differieren zwischen den Bundesländern. Häufig sind: Sozialassistent_in, Sozialbetreuer_in, Sozialhelfer_in, Sozialpädagogische_r Assistent_in und Kinderpfleger_in (vgl. Abb 1).

  4. Vgl. Externer Link: http://www.weiterbildungsinitiative.de/themen/ausbildung/berufsfachschulen/, Abruf 23.12.2015.

  5. Vornehmlich dürfte es sich um Erzieher_innen handeln: Befragt wurden 2.793 Erzieher_innen und 316 Kinderpfleger_innen, wovon insgesamt 1.769 im Beruf arbeiteten.

Weitere Inhalte

Weitere Inhalte

Artikel

Gekommen, um (nicht) zu bleiben

Viele Kita-Fachkräfte verlassen ihr Arbeitsfeld in den ersten zehn Jahren nach dem Berufseinstieg wieder. Zahlreiche politische Initiativen, mehr Personal für die Kindertagesbetreuung zu gewinnen,…

Artikel

"Es braucht Gespür und Fachwissen"

Seit 2013 gibt es für Kinder zwischen ein und drei Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Doch die häufig ideologisch gefärbte Diskussion pro und kontra Krippenbetreuung ebbt…

PD Dr. Helga Ostendorf, geb. 1950, ist Politikwissenschaftlerin. Ihr Schwerpunkt ist die Politikfeldforschung, insbesondere zur Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik. Externer Link: http://helgaostendorf.homepage.t-online.de/