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Bevölkerungswachstum nach Regionen | bpb.de

Bevölkerungswachstum nach Regionen

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In China ist das Ende des Bevölkerungswachstum zu erwarten. In den nächsten 30 Jahren könnte Indien China als bevölkerungsreichstes Land ablösen.

Bevölkerungsentwicklung nach Regionen (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/

Fakten

Der Anstieg der Weltbevölkerungszahl von 2,5 Milliarden Menschen 1950 über 6,1 Milliarden im Jahr 2000 auf schätzungsweise 9,1 Milliarden 2050 ist sehr unterschiedlich auf die verschiedenen Regionen verteilt.
Das UN/DESA geht nach mittleren Wachstumsprognosen davon aus, dass der Bevölkerungsanteil Europas an der Weltbevölkerung weiter abnehmen wird. Zwischen 1950 und 2000 ist der Anteil bereits von knapp 22 Prozent auf 12 Prozent gesunken; für 2050 wird von einer weiteren Reduzierung auf etwa sieben Prozent ausgegangen. Europa ist auch die einzige Region, bei der sich die absolute Bevölkerungszahl verringert – bis 2050 um etwa 75 Millionen Menschen.
Ebenso auffällig ist der zunehmende Anteil Afrikas an der Weltbevölkerung. Lebten 1950 nur knapp neun Prozent aller Menschen in Afrika, waren es im Jahr 2000 bereits über 13 Prozent; im Jahr 2050 wird über ein Fünftel aller Menschen in Afrika leben.

Nach Prognosen des UN/DESA basiert die Zunahme der Bevölkerungszahl bis 2050 fast allein auf dem Wachstum in den ökonomisch sich entwickelnden Staaten. Insbesondere die 50 ökonomisch am wenigsten entwickelten Staaten haben einen überdurchschnittlich hohen Anteil am erwarteten Bevölkerungswachstum. Bereits das Bevölkerungswachstum seit 1950 bis in die Gegenwart ist zu etwa 90 Prozent auf das Wachstum in den ökonomisch sich entwickelnden Staaten zurückzuführen.
Ausgehend von der mittleren Wachstumsprognose des UN/DESA wird die Bevölkerungszahl in den ökonomisch entwickelten Staaten im Jahr 2050 unverändert sein. Die Bevölkerung der ökonomisch sich entwickelnden Staaten wird hingegen um durchschnittlich 57 Millionen pro Jahr zunehmen – 22 Millionen davon in den ökonomisch am wenigsten entwickelten Staaten.

In den ökonomisch am wenigsten entwickelten Staaten wird sich die Bevölkerungszahl nach mittlerer Wachstumsprognose bis 2050 von 760 Millionen auf über 1,7 Milliarden mehr als verdoppeln. In den folgenden Staaten wird sogar mit einer Verdreifachung der Bevölkerungszahl gerechnet: Afghanistan, Burkina Faso, Burundi, Tschad, Kongo, Demokratische Republik Kongo, Osttimor, Guinea-Bissau, Liberia, Mali, Niger und Uganda.
Lediglich neun Staaten sind für die Hälfte des bis 2050 erwarteten Bevölkerungswachstums verantwortlich: Indien, Pakistan, Nigeria, Demokratische Republik Kongo, Bangladesch, Uganda, die USA, Äthiopien und China – aufgelistet in der Reihenfolge ihres absoluten Anteils an der Bevölkerungszunahme.

In 51 Staaten – darunter Deutschland, Italien, Japan und viele Staaten in Osteuropa – ist die prognostizierte Bevölkerungszahl im Jahr 2050 niedriger als 2005. In 43 ökonomisch entwickelten Staaten ist die Geburtenziffer schon heute niedriger als es für die Reproduktion der Bevölkerung erforderlich ist.
Die Geburtenziffer der ökonomisch entwickelten Staaten liegt im Durchschnitt bei 1,56 Kindern pro Frau und es wird eine leichte Steigerung auf 1,84 für 2045 bis 2050 prognostiziert. In den ökonomisch am wenigsten entwickelten Staaten liegt die Geburtenziffer gegenwärtig bei durchschnittlich fünf Kindern pro Frau. Bis 2050 wird bei der mittleren Wachstumsprognose des UN/DESA von einer Halbierung der Geburtenziffer auf dann 2,57 ausgegangen. Bei der Gesamtgruppe der ökonomisch sich entwickelnden Staaten wird sich die Geburtenziffer von gegenwärtig 2,58 auf schätzungsweise 1,92 Kinder pro Frau verringern – vor allem für die ökonomisch erfolgreichen Staaten Asiens wird angenommen, dass mit steigendem Wohlstand auch die Geburtenziffer zurückgeht.

Datenquellen

United Nations – Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA): World Population Prospects: The 2004 Revision (PDF-Version: 2.245 KB), World Urbanization Prospects: The 2003 Revision (PDF-Version: 2.026 KB)

Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen

Die so genannte Geburtenziffer gibt an, wie viele Kinder eine Frau durchschnittlich zur Welt bringt. Die Prognosen für das Bevölkerungswachstum hängen maßgeblich von der weltweiten Geburtenziffer ab. Bei der mittleren Wachstumsprognose des UN/DESA wird davon ausgegangen, dass die Geburtenziffer von gegenwärtig 2,6 Kindern pro Frau auf zwei Kinder pro Frau im Jahr 2050 sinkt. Eine Abweichung der Geburtenziffer von 0,5 nach oben bzw. unten erhöht bzw. senkt die Prognosen für die Bevölkerungszahl im Jahr 2050 um 1,5 Milliarden Menschen. Im Zeitraum von 1950 bis 1955 lag die Geburtenziffer weltweit noch bei fünf Kindern pro Frau.

Hier sind die Regionen Asien, Afrika, Europa, Lateinamerika und Karibik, Nordamerika, Ozeanien unterschieden.

Fussnoten