Ziel der Kreuzzüge war es, die "heilige" Stadt Jerusalem von den "Feinden des Christentums" zu befreien und den Einflussbereich der islamischen Herrschaft zurückzudrängen. Gleichzeitig dienten sie der Verbreitung und Verteidigung des christlichen Glaubens. Auch wenn die Verfolgung der Jüdinnen*Juden nicht das Hauptmotiv der Kreuzzüge war, kam es in ihrer Folge zu gewaltsamen Verfolgungen und den ersten organisierten Pogromen gegen Jüdinnen*Juden in Europa. Insbesondere während des Ersten Kreuzzugs (1096-1099) wurden in Städten entlang des Rheins und der Donau jüdische Gemeinden angegriffen und viele Jüdinnen*Juden ermordet oder zur Taufe gezwungen. Die Angreifer sahen die Jüdinnen*Juden als "Feinde des Christentums" und glaubten, dass sie zuerst die "Ungläubigen" in ihrer Heimat bekämpfen müssten, bevor sie ins Heilige Land zögen. Dabei verfolgten die Kreuzfahrer nicht nur das Ziel, die "Feinde Christi" zu töten oder gewaltsam zu taufen, sondern auch, sich deren Vermögen anzueignen, u. a. um damit die Finanzierung ihres Feldzugs zu sichern.
Quelle: Jessica Hoyer, Sozialwissenschaftlerin und Sozialarbeiterin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der OTH Regensburg im Rahmen des bayerischen Forschungsverbunds „ForGeRex“.
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