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Protokolle der Weisen von Zion | Antisemitismus | bpb.de

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Protokolle der Weisen von Zion

Die Interner Link: "Protokolle der Weisen von Zion" gelten als das einflussreichste und am weitesten verbreitete antisemitische Pamphlet der Neuzeit. Der Text tauchte erstmals zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Russland auf und steht in der jahrhundertealten Tradition des Judenhasses. Es handelt sich bei dieser Fälschung – oder besser gesagt Fiktion – um vermeintliche Mitschriften jüdischer Geheimsitzungen, bei denen angeblich Pläne zur Erlangung der Weltherrschaft geschmiedet worden seien. Diese Geheimsitzungen hat es nie gegeben und obwohl die Protokolle bereits 1921 als Fälschung entlarvt wurden, fanden sie weiterhin internationale Verbreitung. Sie wurden zu einem zentralen und wohl folgenschwersten Dokument des modernen Antisemitismus. Sie dienten zur Rechtfertigung der Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung von Jüdinnen*Juden und waren grundlegender Bestandteil der antisemitischen NS-Propaganda.

Die "Protokolle der Weisen von Zion" werden trotz des nachgewiesenen fiktionalen Charakters bis heute zur Legitimierung antisemitischer Vorurteile und Verschwörungserzählungen, wie der einer angeblichen "jüdischen Weltverschwörung" herangezogen. So wurde während der Corona-Pandemie in Telegram-Chats wiederholt Bezug auf die Protokolle genommen und sie wurden als Beleg einer "jüdischen Weltverschwörung" im Zusammenhang mit der Pandemie angesehen. Ihre Inhalte finden sich in abgewandelter Form in Bezug auf eine vermeintliche jüdische Kontrolle über Medien, Finanzen oder Politik wieder. Auch die Hamas bezieht sich in ihrer Interner Link: Gründungscharta von 1988 auf die "Protokolle". Dass die "Protokolle" trotz ihrer Widerlegung bis heute immer wieder herangezogen werden und Strahlkraft entwickeln können, verdeutlicht die Hartnäckigkeit antisemitischer Verschwörungserzählungen.

Quelle: Jessica Hoyer, Sozialwissenschaftlerin und Sozialarbeiterin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der OTH Regensburg im Rahmen des bayerischen Forschungsverbunds „ForGeRex“.

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