Zentrales Element der nationalsozialistischen Ideologie war der Antisemitismus. Er basierte auf einer rassistischen Weltanschauung, die Jüdinnen*Juden als ultimative Bedrohung für die "arische Rasse" und die deutsche Nation, aber auch "die Völker der Welt" insgesamt darstellte. Jüdinnen*Juden wurden als Träger aller negativen Einflüsse in der Gesellschaft, wie Kapitalismus, Bolschewismus und kulturelle Dekadenz dargestellt. Diese antisemitische Ideologie diente als Grundlage und Legitimation für die politische, soziale und wirtschaftliche Ausgrenzung der Jüdinnen*Juden, die im Rahmen konkreter politischer und gesetzlicher Maßnahmen umgesetzt wurde und letztendlich in der systematischen Vernichtung von sechs Millionen europäischen Jüdinnen*Juden mündete.
Quelle: Jessica Hoyer, Sozialwissenschaftlerin und Sozialarbeiterin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der OTH Regensburg im Rahmen des bayerischen Forschungsverbunds „ForGeRex“.