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Drei-D-Test | Antisemitismus | bpb.de

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Drei-D-Test

Um zwischen legitimer Kritik an israelischer Politik und israelbezogenem Antisemitismus zu unterscheiden, kann der auf Natan Sharansky zurückgehende "3-D-Test" herangezogen werden Das erste "D" steht für Dämonisierung. Dazu gehören etwa Vergleiche, die Israel mit Nazi-Deutschland gleichsetzen, palästinensische Flüchtlingslager mit nationalsozialistischen Konzentrationslagern oder Gaza mit dem Warschauer Ghetto. Das zweite "D" steht für Doppelstandards. Dies tritt auf, wenn Kritik an Israel selektiv geäußert wird, also nur die Politik Israels kritisiert wird, während Menschenrechtsverletzungen in anderen Ländern wie China, Russland oder dem Iran unbeachtet bleiben. Das dritte "D" steht für Delegitimierung. Hierbei wird Kritik an Israel als antisemitisch betrachtet, wenn das Existenzrecht des Staates infrage gestellt wird, beispielsweise indem behauptet wird, die Existenz Israels sei ein rassistisches Unterfangen. Die Delegitimierung des Staates Israel impliziert in der Regel, dass dem Land das Recht auf Selbstverteidigung und ein sicheres Leben in ihrem eigenen Staat abgesprochen wird.

Wichtig ist hierbei, dass es sich, nur weil eines der drei "D" zutrifft, nicht zwangsläufig um Antisemitismus handeln muss. Vielmehr dient der 3-D-Test als Hilfsmittel, um bei möglicherweise kritischen Aussagen genauer zu betrachten, was die Intention des*der Sprecher*in ist oder welche Implikationen eine Aussage beinhaltet.

Quelle: Jessica Hoyer, Sozialwissenschaftlerin und Sozialarbeiterin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der OTH Regensburg im Rahmen des bayerischen Forschungsverbunds „ForGeRex“.

Fussnoten