Warum würde jemand Schülerinnen und Schüler für eine einzelne Geschichte interessieren wollen, die sich vor einem Dreivierteljahrhundert in Berlin zugetragen hat? Die Antwort ist nicht in der Vergangenheit, sondern im Heute zu suchen, und zwar besonders bei der erstarkenden Judenfeindlichkeit. Neben den heimischen
Das pädagogische Begleitmaterial zum Dokumentarfilm unterstützt den Filmeinsatz in schulischen Zusammenhängen. Grundidee ist dabei, Lernenden eine intensive Beschäftigung mit der außergewöhnlichen Geschichte der Rettung der jungen Jüdin Anna Boros und ihrer Familie durch den ägyptischen Arzt Mohamed Helmy zu ermöglichen und sie gleichzeitig medienkompetent reflektieren zu lassen, auf welche Weise ihnen der Dokumentarfilm die Geschichte nahebringt.
Lerngruppen unterscheiden sich so sehr voneinander hinsichtlich ihres Vorwissens, ihrer Kompetenzen und ihrer erinnerungskulturellen Prägung, dass eine einzelne "Ready-to-teach"-Unterrichtshilfe kaum ihren Zweck erfüllen würde. Die komplexe Geschichte des Nationalsozialismus und der von ihm ausgehenden Gewalt sperrt sich gegen Patentrezepte. Vielmehr soll die Handreichung Lehrende dazu in die Lage versetzen, den Film in möglichst unterschiedliche Lehrvorhaben zu integrieren. Sie tut dies in drei Schritten: Ein erster Kurzabriss erlaubt einen schnellen Überblick über die Filmerzählung. Ein zweiter, kontextualisierender Abschnitt ordnet die Geschichte der Rettung und des Retters in den zeitlichen und räumlichen Zusammenhang ein. Der gewichtige dritte Abschnitt präsentiert schließlich didaktisch-pädagogische Überlegungen; er zeigt Chancen des Filmeinsatzes auf, benennt mögliche Lernhindernisse und gibt in Form konkreter Unterrichtsideen praktische Hinweise für den Einsatz in der Schule.