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Innovation und Transformation in Afrika | Afrika | bpb.de

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Innovation und Transformation in Afrika Aufbau innovationsgetriebener Volkswirtschaften als Grundlage für Transformation

Olugbenga Adesida, PhD Geci Karuri-Sebina, PhD

/ 27 Minuten zu lesen

Olugbenga Adesida und Geci Karuri-Sebina skizzieren, welche Rolle Innovation bei gesellschaftlichen Transformationsprozessen spielt und entwickelt Ideen dafür, wie afrikanische Länder eine innovationsgetriebene Wirtschaft und Gesellschaft fördern können.

Sitoyo Lopokoiyit, Geschäftsführer von M-Pesa, hält während einer Präsentationstour der US-amerikanischen Handels- und Investitionsinitiative Prosper Africa am Freitag den 15. September 2023 in San Francisco einen Vortrag. (© picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Jeff Chiu)

Die Unabhängigkeitsbestrebungen afrikanischer Freiheitskämpfer führten nicht nur dazu, dass das afrikanische Völker ihre Würde wiedererlangten. Sie waren auch eine Voraussetzung für die sozioökonomische Entwicklung des Kontinents: Erst nach ihrer Unabhängigkeit begannen die afrikanischen Länder allmählich, Pläne für ihre Entwicklung zu schmieden; sie wollten sich industrialisieren. Einige strebten auch danach, den Westen einzuholen. Trotz der Herausforderungen der 1970er Jahre waren die afrikanischen Länder von der Notwendigkeit eines Wandels so überzeugt, dass sie im Rahmen der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU), der Vorläuferorganisation der Afrikanischen Union (AU), den Lagos-Aktionsplan und die Schlussakte von Lagos auf den Weg brachten. Die zielten darauf ab, bis zum Jahr 2020 einen industrialisierten Kontinent zu schaffen.

1980 wurde der Plan von den afrikanischen Staats- und Regierungschefs ins Leben gerufen. Doch mehr als vier Jahrzehnte später ist er noch lange nicht verwirklicht. Für viele afrikanische Länder bleibt die Realisierung der Industrialisierung oder die nationale Transformation ein Traum. In den ersten Jahren nach der Unabhängigkeit erlebte der Kontinent zwar tatsächlich einen Aufschwung mit erheblichen Wachstumsschüben. Diese waren aber nicht nachhaltig. Weil die Schübe nicht weit genug gehen, neigen sie jedes Mal dazu, sich recht schnell in einen Wachstumseinbruch zu verwandeln. Der letzte Wachstumsschub in den 2010er Jahren begründete sogar den Mythos „African Rising“, der suggerierte, dass Afrika das Eldorado der Zukunft sei. Auch dieser Wachstumsschub ist nun zu Ende. Die große Frage ist jetzt, ob Afrika seine Entwicklungsherausforderungen überwinden kann.

Innovation als Motor des Wandels

Warum haben es die afrikanischen Länder weitgehend versäumt, ihre Wirtschaft umzugestalten? Die Gründe dafür liegen in der Kultur, Geografie, Bildung, Korruption, in den Institutionen (politisch und/oder wirtschaftlich) bis hin zur Staatsführung. Vermutlich hatten die Afrikanerinnen und Afrikaner zunächst eine falsche Vorstellung von Entwicklung, oder sie haben es nicht geschafft, ein für die wirtschaftliche Entwicklung förderliches Klima zu erzeugen. Andere Erklärungen beziehen sich auf die „internationale Weltordnung“, in der afrikanische Exporte – im Wesentlichen Primärgüter – viel weniger wert sind als Industriegüter, die in der Regel von den Industrieländern exportiert werden. Für einige ist die Unfähigkeit oder mangelnde Offenheit Afrikas für den Handel schuld am verpassten Wandel. Auch neokoloniale Interessen und eine politische Ökonomie, die in einer für die afrikanischen Länder ungünstigen globalen Ordnung wurzelt, werden dafür verantwortlich gemacht.

Tatsache ist, dass keine dieser „Theorien“ die Herausforderung Afrikas vollständig erklärt. Manchmal mag eine Theorie im Moment richtig erscheinen, verliert aber im Laufe der Zeit ihre Kraft. Tatsächlich herrschte zu Beginn des Entwicklungsprozesses in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren Optimismus in Afrika. Man sah Potenzial für wirtschaftliches Wachstum. Etwa zur gleichen Zeit argumentierten auch einige Experten, dass es für die asiatischen Länder aufgrund der vermeintlichen Unvereinbarkeit der konfuzianischen Kultur mit der Modernisierung schwierig sein könnte, ihre Volkswirtschaften zu entwickeln. Im Laufe der Zeit hat sich der Ton gegenüber Asien aber weitgehend geändert, während Afrika weiterhin abwechselnd optimistische und pessimistische Phasen erlebt. Auch die Vorstellung, afrikanische Länder seien nicht offen für den Handel, ist ein Trugschluss: schon das Verhältnis von Handel (Importe plus Exporte) zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) zeigt, dass afrikanische Länder zu den offensten der Welt gehören. Während in Nordamerika der Anteil der Ausfuhren an der Wirtschaft gerade einmal 30% beträgt, liegt er in Afrika südlich der Sahara bei 53 %.

Es gibt keine simple Erklärung dafür, warum Nationen erfolgreich sind oder scheitern. Dass Afrika bisher nicht in der Lage war, seine Volkswirtschaften rasch umzugestalten, liegt an vielen Faktoren. Ein Faktor ist, dass die afrikanischen Länder, wenn sie ihre Wirtschaft entwickeln wollen – wie alle anderen Länder zuvor – sich auf Innovation als Grundlage für den nationalen sozioökonomischen Wandel konzentrieren müssen. Unabhängig von der Art der Kultur, der geografischen Lage, der Korruptionsrate, der Demokratie oder der relativ entwickelten Institutionen gibt es eine Gemeinsamkeit von allen Ländern, die seit der industriellen Revolution die Kategorie der „am wenigsten oder weniger entwickelten Länder“ verlassen haben: Sie sind innovativ (Kasten 1) und haben in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik (STEM) große Fortschritte erzielt. Länder, die in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung erfolgreich sein wollen, müssen ihre Fähigkeit zur Innovation und zur Herstellung von Produkten, die auf dem Weltmarkt hochgeschätzt werden, ständig verbessern und Lösungen für ihre eigenen Entwicklungsprobleme finden.

QuellentextInnovation

Allgemein wird der Begriff „Innovation“ eng mit Spitzenforschung und -entwicklung (F&E) in sterilen Labors oder im IT-Mekka Silicon Valley verbunden. Die sind tatsächlich für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit im Kontext der globalen politischen Ökonomie wichtig. Das zeigen auch die wichtigsten Innovationstheorien, die größtenteils auf den Erfahrungen des industrialisierten Nordens beruhen und sich auf kapital- und technologieintensive „High-End“-Innovationen konzentrieren. Afrika muss jedoch in seinem Kontext und in seinen Gegebenheiten verstanden werden. Afrikanische Erfinder/-innen und Unternehmer/-innen beschäftigen sich in der Tat mit mobilen Technologien und modernen Forschungsparks, aber auch mit der Lösung von Problemen und der Entwicklung kostengünstiger Lösungen für den nachhaltigen Hausbau, sauberes Wasser, Körperpflege und Lebensmittelverarbeitung. Beispiele für Letzteres sind Start-ups, die sich um den Zugang zu sauberem Wasser bemühen (Water Access Rwanda, WaterKiosk Africa, Boreal, Mascara und Grino Water Solutions), und solche, die das Abfallproblem lösen wollen (Wecyclers, Yo Waste und Recyclebot).

High-End-Innovationen sind unerlässlich. Aber auch sogenannte „Low-End-Innovationen“ in den Bereichen sauberes Wasser, Eis und Kühlung, Haushaltsbeleuchtung und andere alltägliche Innovationen waren für die industrielle und menschliche Entwicklung des industrialisierten Nordens entscheidend.

Afrikas wirtschaftliche Herausforderungen

Die Wirtschaftsleistung in Afrika war während der verschiedenen Wachstumsschübe recht stark. Trotzdem können heute nur sehr wenige afrikanische Länder von sich behaupten, ihre Wirtschaft erfolgreich umgestaltet zu haben. Die meisten afrikanischen Volkswirtschaften sind nach wie vor Monowirtschaften, die in hohem Maße von den Exporten von einem oder zwei Primärrohstoffen abhängen. Im Jahr 2016 machten natürliche Ressourcen über 56 % der afrikanischen Exporte aus. Und im Jahr 2021 waren beispielsweise 65 % der Waren, die die Europäische Union aus Afrika importierte, Primärgüter mit geringer oder gar keiner Wertschöpfung. Im Gegensatz dazu waren 68 % der von der Europäischen Union nach Afrika ausgeführten Waren Industrieerzeugnisse.

Tatsache ist, dass Afrika im Welthandel unterdurchschnittlich abschneidet. Trotz der in den letzten Jahren erzielten Volumensteigerungen beträgt der Anteil Afrikas am Welthandel derzeit nur 3 %. Laut einer Trendanalyse war er zwischen 1960 und 2016 sogar rückläufig: Während der Anteil Afrikas am Welthandel 1960 noch 5,5 % betrug, sank er bis 2016 auf 2,5 %; insgesamt ging er in jedem Jahrzehnt um etwa 0,5 % zurück. Dabei vereint der Kontinent etwa 17 % der Weltbevölkerung und ist die am schnellsten wachsende Region der Welt.

Die robuste Wirtschaftsleistung der 2010er Jahre hat nicht dazu geführt, dass Afrika den verlorenen Anteil am Welthandel (5,5 % im Jahr 1960 gegenüber 3 % im Jahr 2022) vollständig zurückgewinnen konnte. Der jüngste Wachstumsschub hat sich auch nicht in der menschlichen Entwicklung niedergeschlagen: Von den 30 Ländern, die 2022 auf dem Index für menschliche Entwicklung des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) ganz unten standen, liegen nur drei nicht in Afrika. In der Zwischenzeit ist von einer neuen Schuldenkrise auf dem Kontinent die Rede – laut Prognosen von 2019 überschreiten seitdem rund 24 Länder eine Schuldenquote von 55 % des BIP. Allein während der COVID-19-Pandemie stieg die Verschuldung der afrikanischen Länder auf 625 Milliarden US-Dollar; 2020 betrug die Schuldenrückzahlung 58 Milliarden US-Dollar, während Schätzungen zufolge die Schuldenrückzahlung 2021 ganze 69 Milliarden US-Dollar erreicht hat. Der Anteil des Schuldendienstes an den Exporten hat sich seit 2011 von 5,3 % auf 11,7 % im Jahr 2019 bzw. 15,5 % im Jahr 2020 vervielfacht.

Mit „Business as usual“-Ansätzen lassen sich die entwicklungspolitischen Herausforderungen Afrikas nicht lösen. Afrika muss in der Lage sein, auf dem Weltmarkt zu konkurrieren. Dies kann nicht mit einem Herumdoktern an den Zinssätzen erreicht werden, wenn ein erheblicher Teil der Wirtschaft nicht im formellen Sektor angesiedelt ist. Auch die Entwicklungshilfe reicht nicht aus – vor allem nicht, wenn die Hilfe rückläufig ist und der Kontinent mehr Schuldendienst leistet, als er jährlich an Entwicklungshilfe aus dem Ausland erhält. Der Handel ist entscheidend. Doch der Export von Rohstoffen ohne nennenswerte lokale Veredelung oder Wertschöpfung wird auch in Zukunft nicht ausreichen. Die letzten 60 Jahre haben gezeigt, dass er stattdessen zu Unterentwicklung führt. Der Schlüssel zur Bewältigung der Entwicklungsherausforderungen Afrikas liegt im Strukturwandel. Die afrikanischen Länder müssen innovativ sein und ihre Volkswirtschaften strukturell umgestalten, um auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu sein.

Angesichts der Erfahrungen, die andere Länder seit der industriellen Revolution gemacht haben, hat der Kontinent keine andere Wahl als eine Transformation. Diese kann jedoch nicht von außen diktiert werden, und es gibt kein Patentrezept. Afrika wird seinen eigenen Weg finden müssen, und das gilt auch für die 54 unabhängigen Staaten des Kontinents – sei es als geschlossene Front, wie in der Agenda 2063 der Afrikanischen Union vorgesehen, oder individuell. Wenn die afrikanischen politischen Entscheidungsträger/-innen ihre Agenda darauf ausrichten, ihre Gesellschaften und Volkswirtschaften innovations- und kreativitätsorientiert zu gestalten, ist bereits ein wichtiger Schritt getan.

Afrikas Herausforderungen im Bereich der Innovation

Damit Afrika die wirtschaftlichen und entwicklungspolitischen Herausforderungen meistern kann, muss eine Innovationskultur entstehen – ein Zustand, in dem Innovation alle Aspekte der Gesellschaft durchdringt. Um den nächsten Wachstumsschub aufrechtzuerhalten und das Auf und Ab der Rohstoffmärkte zu überwinden, muss der Kontinent seine technologischen Fähigkeiten und sein Know-how erheblich verbessern, seine Produktionskapazitäten ausbauen und die Anforderungen erfüllen, die zunehmend als Voraussetzungen für Entwicklung in der globalen wissensbasierten Wirtschaft gelten.

Wie überall auf dem Kontinent dokumentiert wurde, sind Afrikanerinnen und Afrikaner innovativ (Adesida et al., 2016). Es wird sogar zunehmend anerkannt, dass Innovationen notwendig sind, um die zahlreichen Probleme des afrikanischen Kontinents zu lösen. Die Herausforderung besteht jedoch darin, dass die nationalen Innovationsökosysteme auf dem Kontinent größtenteils gerade erst entstehen. In den meisten afrikanischen Ländern sind sie noch nicht robust, bestenfalls sind sie schwach. Es gibt zwar einige „Stars“ und „Inseln“ der Exzellenz, die ohne strukturelle oder systemische Unterstützung entstanden sind. Beispiele hierfür sind vor allem im Bereich FinTech angesiedelt – sei es das viel diskutierte mobile Bezahlen, für das M-Pesa aus Kenia steht, oder die aufstrebenden Unicorns im Zahlungsverkehr wie Flutterwave, Interswitch und OPay aus Nigeria. In den Ländern, die große Fortschritte machen, konzentriert sich der Erfolg auf die großen Städte wie Lagos (Nigeria), Nairobi (Kenia), Kairo (Ägypten), Johannesburg und Kapstadt (Südafrika) oder Abidjan (Elfenbeinküste). Auch Agritech und Edutech entstehen erst. Im Großen und Ganzen konzentrieren sich die wichtigsten Neugründungen und Finanzierungen also auf eine relativ kleine Anzahl von Ländern und Sektoren.

Denn erstens sind das politische Umfeld und die Bürokratie in vielen Ländern des Kontinents nicht gerade innovationsfördernd. Vielerorts gibt es keine explizite Strategie und nicht einmal einen politischen Rahmen für Wissenschaft, Technologie und Innovation (STI). Einige Länder haben Technologieparks gebaut und Start-up-Veranstaltungen organisiert, statt eine STI-Strategie zu entwickeln. Ohne eine solide Strategie ist es aber fast unmöglich, kohärente und angemessene rechtliche Rahmenbedingungen und Anreizsysteme zu schaffen. Deshalb ist das Innovationssystem in vielen Ländern fragmentiert und nicht koordiniert.

Zweitens: Innovation ist kostspielig und erfordert erhebliche Investitionen. Die Kosten für Forschung und Entwicklung – sei es in der Wissenschaft oder in Unternehmen – sind hoch, und es kann sein, dass sie lange Zeit (oder am Ende) keinen Ertrag abwerfen. Auch die Skalierung von Start-ups mit innovativen Ideen erfordert enorme Investitionen und Risikokapital. In zu vielen Fällen sind die afrikanischen Länder jedoch einfach zu klein und verfügen nicht über die notwendigen Haushaltsmittel (sowohl personell als auch finanziell), um robuste Ökosysteme für Innovationen aufzubauen. Von den 54 afrikanischen Ländern haben nur sieben eine Bevölkerungszahl von mehr als 50 Millionen; 22 Länder haben jeweils weniger als 10 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner und 14 dieser Länder haben jeweils weniger als 3 Millionen Einwohner/-innen.

Zur geringen Größe eines durchschnittlichen afrikanischen Landes kommt noch hinzu, dass der Staat nicht in der Lage ist, Einnahmen zu erzielen. Das Verhältnis zwischen Steuern und BIP liegt auf dem Kontinent im Durchschnitt bei 16,5 %. In vielen Ländern der Region liegt das Verhältnis sogar im einstelligen Bereich. Im Vergleich zu den 19,1 % für Asien und den Pazifikraum, den 21,9 % für Lateinamerika und die Karibik und den 33,5 % für die OECD-Länder hängt Afrika also hinterher. Deshalb sind viele afrikanische Länder nur begrenzt in der Lage, ihre nationalen Haushalte zu finanzieren. Und da viele politischen Entscheidungsträger /-innen auf dem Kontinent nicht verstehen, was Innovation oder Innovationssysteme bedeuten, gibt es nur wenige innovative Ansätze für ihre Finanzierung.

Die dritte Herausforderung ist eine unzureichende Finanzierung. Der Finanzsektor ist in vielen Ländern des Kontinents weder tief noch breit genug. Die Produkte beschränken sich weitgehend auf besicherte Darlehen. Die eignen sich für junge Technologieunternehmen aber nicht. Es gibt nicht genug Geld für die Skalierung. Viele Start-up-Unternehmen mit Ideen und in vielen Fällen guten Produkten verfügen schlicht und einfach nicht über das Kapital, um auf den Markt zu gehen und die Kosten für Kundenakquise und Wachstum zu decken. Deshalb sind sie insbesondere im Technologiesektor übermäßig von ausländischen Investoren ab hängig. Derzeit fließen jährlich etwa 3,3 Mrd. US Dollar an ausländischen Direktinvestitionen nach Afrika, landen aber größtenteils in einigen wenigen Ländern wie Nigeria, Kenia und Südafrika. Und in diesen Ländern wiederum fließen die Gelder an einige wenige Start-ups, während die meisten Unternehmen ohne Finanzierung dastehen.

Zu den Start-ups, die in den letzten Jahren große Investitionen erhalten haben, gehören Flutterwave, Opay, Wave Mobile, Andela, Chipper Cash, Esusu Financial und Interswitch. Nach Angaben von Prime Business Africa haben sie in den letzten sieben Jahren zusammen 2,43 Mrd. USD aufgebracht. Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass die meisten Start-ups, die ausländische Investitionen erhalten, gezwungen sind, eine Holdinggesellschaft in den USA oder anderen bevorzugten Ländern außerhalb des Kontinents zu registrieren.

Die unzureichende Finanzierung hat auch mit den begrenzten nationalen Ausgaben zur Förderung von Forschung und Entwicklung (FuE) oder zur Unterstützung und Förderung von Start-ups und Unternehmen zu tun. Denn zusätzlich zu den begrenzten öffentlichen Ausgaben geben auch die Großunternehmen sehr wenig dafür aus. Im Jahr 2019 betrugen die FuE-Ausgaben in Afrika beispielsweise nur 0,42 % des BIP – weltweit waren es im Durchschnitt 1,7 %. Die einzigen drei Länder, die annähernd 1 % des BIP für FuE ausgeben, sind Kenia (0,8 %), Südafrika (0,75 %) und Ägypten (0,6 %). Einige der Lücken werden somit von Geberorganisationen sowie ausländischen Nichtregierungsorganisationen und Stiftungen gefüllt – doch finanziert wird in der Regel in erster Linie das, was den Interessen der Geldgeber entspricht.

Viertens stehen die Bildungssysteme in vielen afrikanischen Ländern vor enormen Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf Qualität und Relevanz. In Nigeria waren im Jahr 2022 die öffentlichen Universitäten aufgrund von Streiks über acht Kalendermonate lang geschlossen. Viele Universitäten auf dem gesamten Kontinent sind überfüllt und haben nicht die notwendige Infrastruktur, von Labors bis hin zu Bibliotheken. Noch gravierender ist, dass die Lehrpläne vieler Schulsysteme lediglich auf Auswendiglernen ausgerichtet sind, anstatt den Schülerinnen und Schülern beizubringen, wie man lernt, wie man Probleme reflektiert, definiert und löst. Deshalb sind viele der Bildungssysteme weder für die wissensbasierte Wirtschaft des 21.st Jahrhunderts noch für die afrikanischen Realitäten geeignet.

Fünftens sind die Innovationssysteme in vielen afrikanischen Ländern schwach, was teilweise auf die schwachen Beziehungen zwischen den Beteiligten zurückzuführen ist. Die akademischen Kreise, insbesondere die Universitäten, sind weitgehend nicht mit der Industrie vernetzt. Und die Unternehmen sind weder mit den Hochschulen noch mit den politischen Entscheidungsträger/-innen verbunden. Auf der anderen Seite werden politische Entscheidungen von politischen Entscheidungsträger/-innen, Berater/-innen und Entwicklungspartner/-innen getroffen, ohne dass es zu Konsultationen oder einer direkten Beteiligung der lokalen Akteur/-innen kommt. Noch dramatischer ist, dass es trotz des zunehmenden Rufs nach Innovation kaum Kooperationen zwischen den Akteuren in den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Technologie und Innovation gibt – ein Schlüsselaspekt für leistungsstarke Innovationssysteme.

Sechstens: Angesichts der geringen Größe vieler Länder auf dem afrikanischen Kontinent gewinnt die regionale Zusammenarbeit an Bedeutung. Die Zusammenarbeit zwischen den afrikanischen Ländern im Bereich der Innovation stößt jedoch auf die gleichen Hürden und Hindernisse wie in anderen Bereichen. Das liegt nicht daran, dass sie es nicht versucht hätten. Gleich nach ihrer Unabhängigkeit haben die afrikanischen Länder eine Agenda für sozioökonomische Integration entwickelt. Daraus sind viele regionale Integrationsgremien mit sich überschneidenden Mandaten und Mitgliedschaften hervorgegangen. Afrika weist sogar die höchste Dichte an regionalen Integrations- und Kooperationsgremien auf. Sie leisten aber nur wenig. Die Gründe dafür sind vielfältig: fehlendes Engagement der politischen Entscheidungsträger/-innen, ein hohes Maß an Instabilität, fehlende Finanzmittel, Ansätze, die dazu neigen, wichtige Interessengruppen wie den Privatsektor und die Zivilgesellschaft zu vernachlässigen, bis hin zu einem Durcheinander von Integrationsvereinbarungen, um nur einige zu nennen. Die Frage der Finanzierung ist besonders problematisch, da viele Länder ihre Beiträge nicht zahlen und die verschiedenen Organisationen in hohem Maße von der Hilfe der Entwicklungspartner abhängig geworden sind; eine Schlüsselfrage ist daher, ob die afrikanischen Länder wirklich Eigentümer dieser regionalen Organisationen sein können.

Siebtens, und nicht zuletzt, müssen die afrikanischen Entscheidungsträger/-innen eigenverantwortlich handeln. Viele haben die Verantwortung für den Entwicklungsprozess nicht vollständig übernommen und tun nach wie vor so, als könnten sie die Entwicklung an ihre Partner „auslagern“ – während die Partner weiterhin unrealistische Versprechungen machen, die sie nicht einhalten können, und die Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen weiterhin „Einheitspläne“ vorschlagen, die die afrikanischen Länder erst einmal umsetzen müssen, um Geld zu erhalten. Die Ergebnisse sind mangelndes Engagement, Fehldiagnosen, lehrbuchmäßige und orthodoxe Lösungen, die nichts mit den Realitäten vor Ort zu tun haben und denen es daher an Relevanz, Reaktionsfähigkeit und Nachhaltigkeit fehlt.

Das weitere Vorgehen – zentrale Empfehlungen

Was können die afrikanischen Länder angesichts dieser Hindernisse tun, um das Entstehen einer Innovationskultur oder einer innovationsgetriebenen Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern?

Erstens: Innovationen müssen sich auf die Lösung der Probleme der Menschen vor Ort konzentrieren. In erster Linie dürfen die Afrikanerinnen und Afrikaner nicht um der Innovation willen oder aus esoterischen Gründen innovativ sein. Die Herausforderungen, vor denen die afrikanischen Länder stehen, sind vielfältig, sektorübergreifend und multidimensional. Dazu gehören die grundlegendsten wie der fehlende Zugang zu Energie, Trinkwasser, Gesundheitsversorgung und Nahrungsmitteln. Hinzu kommt die Art und Weise, wie Afrika mit den Auswirkungen globaler Systemkrisen wie den immer häufiger auftretenden Gesundheitsepidemien und dem Klimawandel umgeht, der in vielen Teilen des Kontinents die Lebensgrundlagen bedroht.

Dies erfordert einen speziellen Ansatz für Innovation. Sie muss sich auf die Themen konzentrieren, die für die Menschen wichtig sind, und die vorhandenen Ressourcen nutzen. Sie muss sich ebenfalls darauf konzentrieren, die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen und die Herausforderungen, denen der Kontinent gegenübersteht, anzugehen. Als positives Beispiel werden heutzutage die Entwicklungen im Bereich FinTech genannt – denn sie fördern die finanzielle Inklusion auf dem Kontinent.

Der Innovationsbedarf und die Innovationsansätze sind nicht allgemeingültig. Daher ist die Innovationsagenda Afrikas nicht unbedingt die gleiche wie die der USA, Europas oder sogar Chinas. Der afrikanische Kontext sowie seine Bedürfnisse und Potenziale sind so einzigartig wie die jedes anderen. Anstelle des Dreifach-Helix-Innovationsmodells ist daher ein Wechsel zum Vierfachmodell erforderlich. Denn das rückt (neben den Regierungen, dem Privatsektor und der Wissenschaft) die Rolle der Gemeinschaften und der Aktivistinnen und Aktivisten in den Vordergrund, damit das Innovationssystem den Bedürfnissen der Menschen gerecht wird. Darüber hinaus sind weitreichende Veränderungen erforderlich, um die übergeordneten Ziele – Beendigung von Armut und Ungleichheit, Gewährleistung von Nachhaltigkeit und Erleichterung des Strukturwandels – zu erreichen. Das erfordert auch eine systemische Zusammenarbeit zwischen den Akteur/-innen und den relevanten Interessengruppen.

Zweitens müssen die Afrikanerinnen und Afrikaner die Chancen nutzen, die ihnen ihre eigenen Ressourcen bieten, um an der gesamten globalen Wertschöpfungskette teilzuhaben. Afrikanische Länder sind die Hauptlieferanten zahlreicher Rohstoffe. Diese werden für die Herstellung eines beträchtlichen Anteils der weltweiten Luxusgüter verwendet und sind wichtige Industriekomponenten. Diese Primärressourcen sind auf dem internationalen Markt von großem Wert, werden aber nicht angemessen vergütet. Deshalb muss der Kontinent dringend nach Lösungen suchen, um am Weltmarkt teilzuhaben, indem er seine Rohstoffe vor dem Export stärker veredelt. Beispiele hierfür sind die handwerklichen Schokoladenhersteller, die derzeit in mehreren westafrikanischen Ländern, darunter Cote d'Ivoire, Ghana und Nigeria, entstehen, sowie die Lebensmittelverarbeitung und -verpackung.

Im Zeitalter des Freihandels braucht Afrika einfallsreiche politische Maßnahmen. Ein gelungenes Beispiel dafür ist Gabuns Exportverbot von unfertigem Holz seit 2011. Trotz des Rückgangs der Gesamtproduktion von Rundholz von 3,4 Millionen Kubikmetern im Jahr 2007 auf 1,6 Millionen Kubikmeter im Jahr 2017 hat dadurch die lokale Produktion von Halbfertig- und Fertigprodukten zugenommen, wodurch Arbeitsplätze geschaffen wurden und der Beitrag des Sektors zum BIP gestiegen ist, Indonesien hat auch eine Form des Exportverbots eingeführt, um die lokale Wertschöpfung zu erhöhen. Von Strategien wie diesen können afrikanische Länder lernen, indem sie sich international vernetzen und austauschen.

Die afrikanischen Länder müssen ihre Unternehmen fördern, damit sie auf den lokalen, regionalen und internationalen Märkten erfolgreich konkurrieren können. Neben einer einfallsreichen Politik braucht Afrika dazu auch eine neue Generation von Unternehmerinnen und Unternehmern, die sich zwar global orientieren, aber auch bereit sind, klein anzufangen und zu wachsen.

Drittens müssen sich die Regierungen stärker einmischen. Der konventionelle Vorschlag, afrikanische Staaten sollten den Unternehmerinnen und Unternehmern aus dem Weg gehen oder den Staat verkleinern, ist problematisch: Auf der Welt gibt es keine orthodoxen freien Märkte. Selbst in den Vereinigten Staaten spielt der Staat eine wichtige Rolle bei der Förderung von Innovationen. Auch die asiatischen Tigerstaaten entwickelten sich nur mithilfe von starken staatlichen Eingriffen. Die Europäische Union trägt zur Förderung ihrer regionalen Innovationssysteme bei, ebenso wie die einzelnen Mitgliedsländer. Gleichzeitig konkurrieren die Unternehmen zwar auf dem Markt, aber sie arbeiten auch zusammen und organisieren kollektive Aktionen, auch in den Vereinigten Staaten.

Wie in anderen Regionen und in anderen Ländern, die ihre Wirtschaft umgestaltet haben, müssen auch die afrikanischen Staaten eine entscheidende Rolle beim Aufbau eines robusten Ökosystems für Innovationen in ihren Ländern spielen. Sie müssen die Bildungssysteme verbessern, Investitionen in innovative Start-ups durch Anreize für den Privatsektor erleichtern, staatliche Mittel zur Finanzierung von Forschung und Entwicklung bereitstellen und staatlichen Pensionsfonds und Versicherungsgesellschaften erlauben, in Risikofonds zu investieren. Die entscheidende Rolle, die die Politik der kenianischen Zentralbank bei der Einführung von M-Pesa in Kenia gespielt hat, verdeutlicht, wie wichtig die Regierungen in diesem Prozess sind. Fälle aus anderen Ländern haben das bestätigt.

Ein Beispiel für die zentrale Rolle, die der Staat bei der Innovationsförderung spielt, ist findet sich in der Bildung. Innovationsgetriebene Volkswirtschaften können nur entstehen, wo relevante, qualitativ hochwertige Bildung gefördert wird. Die afrikanischen Regierungen müssen ihre Bildungssysteme an die Anforderungen des 21. Jahrhunderts anpassen. Diese müssen Kreativität und innovatives Denken auf allen Ebenen fördern und einen möglichst breiten Zugang für alle Menschen ermöglichen. Zudem müssen der Staat und andere Beteiligte Anreize zur Förderung der technischen und beruflichen Ausbildung sowie von Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen, Kunst und Mathematik (STEAM) schaffen.

Die gute Nachricht ist, dass in mehreren Ländern derzeit neue Ansätze für den Unterricht und einen breiten Zugang zu Bildung erprobt werden. Die Online-Plattform Feenix aus Südafrika konzentriert sich beispielsweise darauf, denjenigen, die es sich am wenigsten leisten können, eine hohe Bildung zu ermöglichen. Sie ermöglicht es, die auf der Website registrierten Student/-innen mit Spenden zu unterstützen und somit die Kosten für ihre Ausbildung zu decken. Auch E-Learning breitet sich auf dem Kontinent aus und ermöglicht unterprivilegierten Kindern einen kostengünstigen Zugang zu Bildungsinhalten. Ein Beispiel dafür ist die Kytabu-App, eine Abonnement-Plattform, die Schüler/-innen vergünstigt Zugang zu digitalisierten Büchern bietet. In Cabo Verde hat die Regierung sogenannte Web Labs ins Leben gerufen, um jeder Oberschule ein Labor für die Ausbildung von Schüler/-innen im Bereich Robotik zur Verfügung zu stellen. Die Herausforderung besteht nun darin, diese Ideen im Bildungsbereich auf dem gesamten Kontinent zu verbreiten. Auch dabei spielen die Regierungen eine wichtige Rolle.

Innovation ist einfach zu wichtig, um sie allein Ingenieur/-innen oder Wissenschaftler/-innen zu überlassen; oder gar den unsichtbaren Händen der Märkte. Die verschiedenen Akteur/-innen, auch die Staaten, müssen sich engagieren – zum Beispiel, indem sie andere Akteure mobilisieren, ihre Rolle ernst nehmen, Anreize bieten, Bildung, Ausbildung sowie Forschung und Entwicklung unterstützen und sich an der Finanzierung beteiligen.

Außerdem brauchen Innovationen in Afrika Aktivistinnen und Aktivisten. In der Zivilgesellschaft und im Privatsektor müssen Lobbygruppen entstehen, die Druck auf die Staaten ausüben und auf Reformen drängen. Nur so können sie sicherstellen, dass tatsächlich ein kollektiver Aufbau innovativer, entwicklungsfähiger Staaten in Afrika erfolgt. Einige Akteure innerhalb des Innovationsökosystems setzen sich bereits für vorteilhafte politische Rahmenbedingungen auf dem Kontinent ein. So wurden in den letzten Jahren in mehreren Ländern Startup-Gesetze verabschiedet. Aktiv an diesem Prozess beteiligt sind einige der vielen über den Kontinent verteilten Technologiezentren, etwa ccHub und AfriLabs. Sie arbeiten länderübergreifend daran, Innovationsgemeinschaften zu stärken und aufzubauen.

Viertens müssen die afrikanischen Staaten den Schwerpunkt auf den Aufbau und die Stärkung von Institutionen legen. Denn auch diese tragen zum Entstehen robuster Innovationsökosysteme bei. Beispiele für innovationsfördernde Institutionen sind die Regierung, Forschungseinrichtungen und Stiftungen, Institutionen zur Forschungsfinanzierung und Vergabe von Zuschüssen, nationale Laboratorien, akademische Zentren, Institutionen zur Politikgestaltung und -umsetzung und viele mehr. Die afrikanischen Länder müssen in ihrem jeweiligen Kontext prüfen, welche Institutionen für sie Sinn machen und wie diese gestärkt und koordiniert werden können, um Innovationen zu erleichtern und zu unterstützen.

Es kann nicht oft genug betont werden, dass die afrikanischen Regierungen in die Stärkung von Institutionen, Agenturen und Vermittler/-innen investieren müssen, damit sie u.a. die in Abschnitt 4 hervorgehobenen Herausforderungen bewältigen können. Eine hochkreative und innovative Wirtschaft entsteht nicht aus einzelnen Ereignissen und spärlicher Zuwendung. Robuste Innovationsökosysteme erfordern in der Regel innovationserkennende und innovationsfördernde Institutionen, starke Vermittler/-innen, intelligente politische Maßnahmen und eine zielgerichtete Koordination. Die Institutionen müssen darauf ausgerichtet sein, Innovationen zu ermöglichen und Innovator/-innen zu befähigen. Sie sollten nicht parteipolitisch motiviert sein und stattdessen dabei unterstützen Hürden zu beseitigen und es so erleichtern, ein Ökosystem aufzubauen, in dem Innovation entstehen und gedeihen kann.

Fünftens müssen die Beziehungen, die Zusammenarbeit und der Fluss von Daten, Informationen und Wissen zwischen den Akteur/-innen innerhalb des Innovationsökosystems gestärkt werden. Innovation ist eine soziale Aktivität. Ungeachtet der Anziehungskraft, die von der Erzählung des einsamen Erfinderhelden aus Hollywood ausgeht, ist Innovation in Wirklichkeit selten das Werk eines Einzelgängers. In der Regel ist sie progressiv und von Misserfolgen geprägt. Innovation entsteht also durch das Zusammenspiel verschiedener Akteure und beruht auf dem, was andere zuvor getan haben. In der Regel ist sie das Ergebnis eines gegenseitigen Austauschs von Ideen.

Dies zeigt, wie wichtig inter- und transdisziplinäre Kooperation zum Aufbau neuer Volkswirtschaften in Afrika ist. Dazu müssen afrikanische Innovateur/-innen Synergien nutzen: ihre Bemühungen koordinieren, Partnerschaften aufbauen und Chancen ergreifen. Trotz der Mythen und Versprechungen freier Marktsysteme sind kollektives Handeln und Zusammenarbeit (oder so genannter „Ko-Wettbewerb“) die entscheidenden Elemente eines robusten Innovationsökosystems.

Die rund 640 Technologie- und Innovationszentren des Kontinents organisieren bereits regelmäßig Treffen, tauschen sich aus und arbeiten auf verschiedenen Ebenen zusammen – etwa bei Veranstaltungen in Kenia, Ruanda, Nigeria, Südafrika, Senegal oder Ägypten, um nur einige zu nennen. Sie sollten sich aber noch häufiger treffen und Instrumente schaffen, die den Austausch von Ideen, gegenseitiges Lernen, Zusammenarbeit und eine gemeinsame Entwicklung befördern. Institutionen müssen sie darin unterstützen.

Sechstens müssen Innovationen auch finanziert werden. Deshalb müssen die Staaten die Finanzierung von Innovationen für den privaten Sektor attraktiv machen und sich alle Ressourcen sichern, die es für robuste Innovationsökosysteme braucht. Dazu gehören direkte staatliche Mittel und Investitionen zur Innovationsförderung, aber auch politische Anreize, die den Aufstieg von Risikokapitalfirmen und die Vertiefung und Ausweitung des Finanzsektors erleichtern.

Besonders wichtig ist die Finanzierung von Neugründungen und kleinen bis mittleren Unternehmen (KMU), die sich auf die Entwicklungsprobleme und Chancen konzentrieren. Die ausländischen Direktinvestitionen (ADI) auf dem Kontinent haben zwar zugenommen. Jetzt müssen aber auch lokale Investor/-innen und Investitionsfonds zum Zug kommen. Die Regierungen können dazu die nötigen Anreize bieten – etwa Steuergutschriften, Steuerbefreiungen und Sonderregelungen – und auch selbst einen Teil der nationalen Reserven und Staatsfonds investieren.

Darüber hinaus müssen Forschung und Entwicklung (FuE) sowohl vom privaten als auch vom öffentlichen Sektor unterstützt werden. Die Regierungen in den fortgeschrittenen Ländern finanzieren Innovationen auf verschiedene Weise – von ihrem eigenen Netz von Forschungsinstituten, nationalen Laboratorien und Förderinstitutionen bis hin zur Finanzierung von Unternehmen durch staatliche Stellen. Auch Entwicklungsagenturen und Stiftungen müssen ihre primären Strategien von der Armutsbekämpfung auf die Unterstützung von sozialer Innovation und Unternehmertum umstellen. Meiner Meinung nach muss Afrika die hiesigen Schöpfer/-innen und Innovator/-innen fördern und die Menschen auf dem Kontinent ermächtigen, die Probleme vor Ort selbst zu lösen.

Siebtens ist eine regionale Zusammenarbeit in den Bereichen allgemeine und berufliche Bildung, Forschung und Entwicklung, Harmonisierung der Politik oder Entwicklung spezifischer Produkte unerlässlich. Denn nur wenige Länder sind praktisch in der Lage, „es allein zu schaffen“. Viele sind schlicht und einfach zu klein und verfügen nicht über die notwendigen Ressourcen. Politische Entscheidungsträger/-innen müssen sich daher stärker für eine gemeinsame Innovationsagenda engagieren.

Außerdem müssen die Verbindungen zwischen wissenschaftlichen, technologischen und technischen Einrichtungen und Organisationen über Landesgrenzen hinweg erleichtert werden. Die verschiedenen bestehenden regionalen Institutionen oder Organisationen, die sich mit WTI-Aktivitäten befassen, müssen gestärkt und neue Wege der Zusammenarbeit entwickelt werden. STI-Korridore und regionale Technologiemissionen sowie Herausforderungen, die mehr als zwei Länder zusammenbringen, können grenzüberschreitende Engagements und Zusammenarbeit erleichtern. Die gleichen Partnerschaftsvereinbarungen können auch auf den Bildungssektor ausgedehnt werden, um gemeinsame Forschung und Entwicklung sowie Ausbildung zu erleichtern. Wer das Entstehen qualitativ hochwertiger und relevanter Bildungssysteme durch regionale Zusammenarbeit unterstützt, nutzt auch die verschiedenen regionalen Vorteile.

Achtens: Eigenverantwortung und Führung sind unabdingbar. Ohne sie können afrikanische Länder keine robusten Innovationssysteme aufbauen. Dazu müssen sie nach innen blicken. Die Machthaber/-innen müssen sicherstellen, dass sie die Führung im Entwicklungsprozess, einschließlich der Innovationssysteme, übernehmen. Dies schließt eine Zusammenarbeit mit Partner/-innen nicht aus. Aber Afrika und die Afrikanerinnen und Afrikaner müssen zunächst ihre eigene Agenda bestimmen. Die Rolle der Partner besteht dann darin, sich in die nationale Entwicklungsagenda einzufügen und sicherzustellen, dass sie in der Lage sind, geeignete Instrumente vorzuschlagen, die die afrikanischen Länder für ihre gemeinsame Entwicklung nutzen können. Diese Instrumente müssen Partnerschaften ermöglichen, von denen alle Seiten profitieren.

Bei der lokalen Eigenverantwortung geht es auch darum, dass die Strategien und Maßnahmen dem jeweiligen nationalen Kontext entsprechen. Dies erfordert zwangsläufig, dass Entscheidungsträger/-innen und Planer/-innen Machtstrukturen und institutionelle Dynamiken berücksichtigen. Lokale Verantwortliche sollten auch nicht davor zurückschrecken, bereits bestehende Innovationen zu imitieren und zu verändern. Afrika muss von anderen lernen; technologische Anpassung ist ein wichtiger Weg zu Innovation, wenn auch nicht der einzige, und es müssen auch vor Ort entsprechende Fähigkeiten aufgebaut werden. Afrika muss und darf nachahmen und modifizieren, wo dies angebracht ist – solange die Rechte an geistigem Eigentum respektiert werden.

Um lokale Eigenverantwortung zu stärken und die Entstehung leistungsstarker Innovationssysteme zu erleichtern, müssen Führungskräfte über verschiedene Sektoren und Institutionen hinweg geschult werden: Führungspersönlichkeiten, die bereit und in der Lage sind, den notwendigen Wandel voranzutreiben, um die Innovation in allen Bereichen und Aspekten der Gesellschaft voranzutreiben.

Die afrikanischen Länder müssen eine Innovationskultur im öffentlichen Sektor fördern, die fähig, förderlich und förderfähig ist. Sie müssen auch kleine und große Unternehmen dazu ermutigen, innerhalb ihrer Organisationen in Innovationen zu investieren. Darüber hinaus muss es in den verschiedenen Interessengruppen Führungspersönlichkeiten geben, die die Zusammenarbeit und das sektorübergreifende Engagement erleichtern, sogenannte „kreativen Unternehmer/-innen“. Sie ermöglichen es den Afrikaner/-innen nicht nur, über den Tellerrand zu blicken, sondern tatsächlich, wie Bayo Akomolafe auf dem Africa Innovation Summit in Kigali, Ruanda, 2018 bemerkte, „die Käfige, in die sie eingesperrt waren, über Bord zu werfen“. Diese Führungskräfte müssen auf dem gesamten Kontinent gefördert und ermutigt werden.

Abschließende Bemerkungen

Afrika ist mit vielen existenziellen Bedrohungen konfrontiert. Um diese zu bewältigen, muss auf dem gesamten Kontinent eine Innovationskultur aufgebaut werden. Aber noch ist das nicht jedem bewusst, dabei muss die Transformation jetzt erfolgen. Die aktuellen Gegebenheiten und die sich abzeichnenden Herausforderungen bieten den afrikanischen Ländern sogar einzigartige Möglichkeiten, ihre Volkswirtschaften durch Innovation aufzubauen und zu verändern. Darüber hinaus erfordert die Transformation Afrikas eine mutigere Vorstellung von der Zukunft, die die Menschen, insbesondere die schnell wachsende junge Bevölkerung, für die zentralen Ideale und Grundsätze der Entwicklung, des Wandels und des Aufbaus eines neuen Afrikas mobilisieren kann, das in der Lage ist, mit dem Rest der Welt auf Augenhöhe zu verhandeln.

Dieses Afrika muss jedoch integrativ sein. Die innovativen und transformierten afrikanischen Gesellschaften müssen die gesamte Bevölkerung einbeziehen. Inklusion ist unerlässlich, damit niemand in Armut und Not zurückbleibt. Der große Wandel wird nicht von heute auf morgen eintreten; es wird Zeit brauchen. Das braucht zwar eine kühne Vorstellungskraft und eine ehrgeizige Agenda, aber es ist auch wichtig zu wissen, dass große Veränderungen oft aus kleinen Initiativen erwachsen. Kleine, kalkulierte und konsequente Initiativen – selbst von scheinbar unbedeutenden Akteurinnen und Akteuren – können einen großen Unterschied ausmachen.

Darüber hinaus müssen die Afrikanerinnen und Afrikaner ihren Kontinent neu entdecken und sich die afrikanische Kultur, Identität und Kreativität zu eigen machen – was bedeutet, dass Afrika aktiv das feiern und nutzen sollte, was einzigartig afrikanisch ist, um erfolgreich zu sein. Die Kultur ist eine Quelle der kreativen Inspiration und der Widerstandsfähigkeit und beeinflusst, wie jede und jeder einzelne Kreativität versteht und bewertet. Der kulturelle Reichtum des Kontinents ergibt sich zum Teil aus der Vielfalt Afrikas – ein einzigartiger und wichtiger Vorteil für den Aufbau innovationsgetriebener Gesellschaften, die den Kontinent weiterentwickeln.

Der Text wurde aus dem Englischen übersetzt.

Quellen / Literatur

Dieser Artikel basiert auf früheren Arbeiten der Autoren, darunter: Adesida, Olugbenga, Karuri-Sebina, Geci & Kraemer-Mbula, Erika (2021): Introduction: Can innovation address Africa's challenges?, African Journal of Science, Technology, Innovation and Development, 13:7, 779-784. https://doi.org/10.1080/20421338.2021.1958986 Adesida, Olugbenga und Karuri-Sebina, Geci. 2013. "Building Innovation Driven Economies in Africa". African Journal of Science, Technology, Innovation and Development 5 (1): 1–3. https://doi.org/10.1080/20421338.2013.798094

Fussnoten

Fußnoten

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Weitere Inhalte

Olugbenga Adesida ist Spezialist für Entwicklungspolitik sowie Szenarienplanung und Mitbegründer des Africa Innovation Summit und des Technologieunternehmens Bonako mit Sitz in Cabo Verde. Er ist Mitherausgeber des African Journal of Science, Technology, Innovation and Development, Direktor des Africa Leadership Institute und Vorstandsmitglied des Pedro Pires Leadership Institute. Er promovierte an der London School of Economics, UK, mit einer Arbeit über die Rolle von Institutionen bei der Verbreitung komplexer technologischer Innovationen.

Geci Karuri-Sebina ist außerordentliche Professorin an der School of Governance der University of Witwatersrand, an der University of Cape Town (African Centre for Cities), Mitarbeiterin des South African Cities Network und Gründungsdirektorin des Southern African Node of the Millennium Project. Sie ist auch als Vorstandsmitglied und Vizepräsidentin von AfricaLics, Organisatorin des Civic Tech Innovation Network und Redakteurin für Afrika bei der Zeitschrift foresight aktiv.