Seit mindestens 1700 Jahren gibt es im Gebiet des heutigen Deutschlands jüdisches Leben. Ein Dekret Kaiser Konstantins aus dem Jahr 321 über die Rechte und Pflichten von Juden als Bürger der Stadt Köln gilt hierfür als erster schriftlicher Beleg.
In den folgenden Jahrhunderten pflegen Jüdinnen und Juden eine enge kulturelle Gemeinschaft in ihren Gemeinden, während sie immer wieder Vorurteilen, Diskriminierung und Übergriffen der christlichen Mehrheitsgesellschaft ausgesetzt sind.
Mit der Aufklärung und dem 19. Jahrhundert beginnt die schrittweise rechtliche Gleichstellung der jüdischen Minderheit, die in der Weimarer Republik ihre Blütezeit erlebt.
Doch trotz fortschreitender Integration bleiben antijüdische Einstellungen bestehen und verschärfen sich, bis mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten ein umfassender Entrechtungsprozess einsetzt, der in der Vertreibung und Ermordung der deutschen und europäischen Jüdinnen und Juden gipfelt.