Inhaltsbeschreibung
Zerschossene Häuser und verzweifelte Menschen in Tschetschenien, Regierungsumsturz und Neuwahlen in Georgien: Immer öfter erreichen uns Bilder und Nachrichten aus dem Kaukasus. Dennoch ist das Wissen über diese von ethnischen Konflikten, Unabhängigkeitsbestrebungen und Bürgerkriegen geprägte Region gering.
Dabei hat Kaukasien, das eine Brückenfunktion zwischen Europa und Asien einnimmt, seit dem Ende der Sowjetunion 1991 für den Westen enorm an strategischer Bedeutung und wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen.
Nordkaukasien, das politisch zu Russland gehört, wurde in nachsowjetischer Zeit vor allem als Transitregion für Erdöl aus dem kaspischen Raum wichtig. Die drei seit 1991 unabhängigen südkaukasischen Staaten Armenien, Aserbeidschan und Georgien sind als gleichberechtigte Mitglieder einer Vielzahl von internationalen Organisationen und Bündnissen in die internationale Politik eingebunden. Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 dienen sie den USA als Operationsbasis für den weltweiten "Kampf gegen den Terrorismus". Gleichzeitig soll verhindert werden, dass die Krisenregion Kaukasus zum Rückzugsgebiet radikaler Islamisten wird.
Vor diesem Hintergrund bietet das Heft einen knappen Überblick über die Geschichte Kaukasiens und zeichnet seine aktuelle politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung nach.