Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Editorial | Wahlkampf | bpb.de

Wahlkampf Editorial Wahlkämpfe in Deutschland. Vom Engagement zur Distanzierung? "Wir haben die richtigen Männer". (Wahl-)Kämpfe um die politische Repräsentation von Frauen in der jungen Bundesrepublik Wahlkampf digital. Öffentlichkeit, Koordination und künstliche Intelligenz Systematische Manipulation sozialer Medien im Zeitalter der KI. Eine wachsende Bedrohung für die demokratische Meinungsbildung Dauerstreit und Dauerwahlkampf. Ampelzoff als Interpretationsfolie und strategisches Instrument Abgrenzung oder Anpassung? Zum Umgang mit populistischen Parteien Wahlkampf in Dauerschleife. Die Ampelkoalition, ihr Ende und dessen Folgen

Editorial

Leontien Potthoff

/ 1 Minute zu lesen

In Deutschland hat mit dem Ende der Ampelkoalition ein Wahlkampf im Turbomodus begonnen, der die Parteien mit Blick auf den vorgezogenen Termin für die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 unter enormen Zeitdruck setzt. Wahlprogramme und -plakate mussten entworfen, Spitzenkandidatinnen und -kandidaten bestimmt, Kandidatenlisten aufgestellt sowie TV-Auftritte und -Debatten innerhalb kürzester Zeit vorbereitet werden, um allen Wahlberechtigten eine fundierte Entscheidung zu ermöglichen. Gerade für kleinere Parteien bedeutet das eine große Herausforderung.

Zudem hält neue Technik Einzug in die Wahlkämpfe. Der US-Präsidentschaftswahlkampf 2024 zeugte vom zunehmenden Einfluss digitaler Technologien auf die politische Kommunikation, insbesondere durch künstliche Intelligenz: Bots, automatisierte Anrufe, KI-generierte Bilder und Videos gesellten sich zu etablierten Formen des Wahlkampfs. Diese Technologien können die Verbreitung von Desinformation unter potenziellen Wählerinnen und Wählern vereinfachen. Wie stark sich das auch in Deutschland und Europa auf Wahlen auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Ist das Ende der "Fortschrittskoalition" Ausdruck eines politischen Versagens? Ein Blick in die vergleichsweise junge Geschichte bundesdeutscher Wahlkämpfe zeigt, dass ein vorzeitiges Regierungsende weder präzedenzlos ist, noch als Katastrophe interpretiert werden muss. Vielmehr sollte es Anlass sein, konstruktive Kritik zu üben, Versäumnisse der demokratischen Parteien zu reflektieren und Lehren für kommende Wahlperioden zu ziehen. Gleiches gilt auch für die Wählerinnen und Wähler, denn sie fällen die finale Entscheidung.