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Zur Geschichte der türkischen Frauenbewegung | Türkei | bpb.de

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Zur Geschichte der türkischen Frauenbewegung

Emine Uçak Erdoğan

/ 18 Minuten zu lesen

Von kemalistisch bis religiös – die türkische Frauenbewegung ist äußerst heterogen. Frauengruppen agierten lange unabhängig voneinander, solidarisierten sich ab den 1990er Jahren aber zunehmend. Trotz erheblicher Widerstände konnten so Fortschritte erzielt werden.

Die Frauenbewegung in der Türkei ist gegenwärtig eine der einflussreichsten sozialen Bewegungen des Landes. In der Zivilgesellschaftsforschung wird sie als besonders erfolgreich angesehen, nicht nur wegen ihres Aktivismus und ihrer Organisationsfähigkeit, sondern auch wegen ihres Pluralismus, ihrer Inklusivität und ihrer Fähigkeit, schnell zu handeln. Im Folgenden werden die historischen Entwicklungen der Frauenbewegung in der Türkei sowie deren Grundlagen und Errungenschaften bis in die Gegenwart untersucht. Während die muslimische Frauenbewegung hierbei einen Schwerpunkt bildet, werden auch aktuelle Herausforderungen für die Frauenbewegung betrachtet, die sich aus der Familienpolitik der türkischen Regierung ergeben.

Anfänge der türkischen Frauenbewegung

Frauen führten in der letzten Phase des Osmanischen Reiches sowohl im schriftlichen als auch im politischen Bereich einen Kampf um ihre individuellen und gesellschaftlichen Rechte, der dem feministischen Aktivismus im heutigen Sinne sehr nahe kommt. Unter anderem gaben sie Zeitschriften und Zeitungen heraus und gründeten Frauenvereine. Vor allem das Engagement von Fatma Aliye (1862–1936) und Emine Semiye (1864–1944), den Töchtern von Ahmet Cevdet Pascha, einem berühmten Staatsmann und Juristen jener Zeit, ist bedeutend für die Vielfalt des Frauenkampfes jener Jahre. Während Fatma Aliye die erste weibliche Romanautorin ihrer Zeit war, führte Emine Semiye den Kampf in der politischen Arena.

Im Türkischen Bereiungskrieg von 1919 bis 1923 kämpften Frauen ebenfalls an der Front, engagierten sich aber auch weiterhin in der Gesellschaft: Im Zuge der neu entstehenden Republik wurde 1923 die Frauen-Volkspartei (Kadınlar Halk Fırkası) unter Nezihe Muhittin gegründet, um angesichts der gesellschaftlichen Umwälzungen die politische Repräsentanz und Partizipation von Frauen zu gewährleisten. Muhittin gilt als Mitbegründerin der modernen Frauenbewegung in der Türkei. Da die Partei nicht zu Wahlen zugelassen wurde, wurde die politsche Arbeit in dem neugegründeten Verein Türkische Frauenunion (Türk Kadınlar Birliği) fortgeführt.

Im Zuge der Abschaffung des osmanischen Rechts erhielten Frauen neben bürgerlichen Rechten wie dem Recht auf Monogamie, Erbschaft und Scheidung 1930 das Wahlrecht bei Kommunalwahlen und 1934 das allgemeine Wahlrecht. Trotz dieser Reformen wurden weitere Forderungen insbesondere nach politischer Gleichberechtigung in dieser Zeit jedoch kaum akzeptiert. Die feministische Autorin Yaprak Zihnioğlu bezeichnet diese Zeit der Umwälzung, in der Frauen trotz aller Bemühungen keinen Platz in der politischen Arena einnehmen konnten, als „die Revolution ohne Frauen“. Şirin Tekeli, eine der wichtigsten Persönlichkeiten der türkischen Frauenbewegung, interpretiert die Folgezeit, die häufig als „Zeit des Schweigens“ bezeichnet wird, wie folgt:

„Zwischen 1935 und 1975 kann man nicht mehr von einer Frauenbewegung sprechen. Frauen werden ermutigt, in Wohltätigkeitsvereinen zu arbeiten, und die offizielle These, dass ‚die türkischen Frauen dank Atatürk die westlichen Frauen überholt haben‘, verwandelt die Frauen schließlich in eine schweigende Mehrheit. Dennoch sind Frauen die überzeugtesten Befürworter des Säkularismus und des republikanischen Regimes in der Türkei. Während dieses langen Zeitraums bildet eine elitäre Minderheit von Frauen, die in den Genuss einer Universitätsausbildung und beruflicher Möglichkeiten kam, das ‚Schaufenster‘ der Türkei. Die große Masse der Frauen, die nicht solche Privilegien besitzt, arbeitet jedoch als unbezahlte Familienangestellte in der Landwirtschaft und wird ihrer Rechte auf Eigentum, Bildung, Einkommen und ihrer Sozialversicherungsansprüche beraubt, da es nicht gelingt, die patriarchalischen Traditionen zu durchbrechen. Frauen sind der am stärksten unterdrückte Teil der Gesellschaft."

In den 1960er Jahren begannen Frauen, Präsenz in linken und in islamischen Kreisen zu zeigen, die sich gegen die kemalistische Ideologie richteten. Der 1975 gegründete Fortschrittliche Frauenverein (İlerici Kadınlar Derneği) ist eine der wichtigsten Organisationen in diesem Prozess. Doch erst in den 1980er Jahren, nach dem Militärputsch, konnte die Frauenbewegung ihr Wissen erweitern und den politischen Raum zunehmend für sich gewinnen:

„Nach 1980 lernten die Frauen, allein zu überleben. Sie erkannten sich selbst als Individuen. Sie begannen, sexistische Strukturen zu kritisieren. Sie argumentierten, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Gewalt gegen Frauen und ihrer Klassenzugehörigkeit gibt. Zunächst verschafften sie sich durch ihre Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften Gehör. Später, im Jahr 1987, nachdem ein Gerichtsurteil die Gewalt gegen Frauen legitimiert hatte, veranstalteten Frauen Märsche und Kampagnen, um gegen die Gewalt an Frauen zu protestieren."

Im Zuge dieser Entwicklungen wurde die Frauenbewegung in den 1980er Jahren zu einer starken Stimme mit klar artikulierten Forderungen. Etliche Frauenorganisatinen wurden gegründet, darunter die Frauenhausstiftung Lila Dach (Mor Çatı Sığınma Vakfı), die Stiftung für Solidarität unter Frauen (Kadın Dayanışma Vakfı), die Bibliothek für Frauenwerke (Kadın Eserleri Kütüphanesi), die Hauptstadt-Frauenplattform (Başkent Kadın Platformu) und der Verein zur Förderung von Frauen in der Politik (Kadın Adayları Destekleme).

In den 1990er Jahren wurde die Frauenbewegung pluralistischer und inklusiver, indem sie diverse Aspekte des Frauseins einbezog. Die Solidarisierung von Frauen aus der kurdischen Frauenbewegung und der islamischen Bewegung mit der feministischen Bewegung sind wichtige Anzeichen dafür. Die Öffnung bedeutete zugleich eine Akzeptanz von Frauen innerhalb der Frauenbewegung, die nicht dem bei der Gründung der Republik konstruierten türkischen Frauenbild entsprechen. Nach der kemalistischen Auffassung galten Frauen als Schutzsymbole, die die Männer im Krieg unterstützen. Sie waren modern und säkular, aber dennoch mit der Aufgabe betraut, türkische und sunnitische Werte zu vermitteln. Die 1990er Jahre waren eine Zeit, in der die kurdischen und islamischen Bewegungen dieses Narrativ entsprechend ihrer jeweiligen Vorstellungen dekonstruierten.

Aus Muslimischen Frauen werden muslimische Feministinnen

Die islamische Bewegung in der Türkei ist eine Bewegung, die als Reaktion auf den öffentlichen Umgang mit Religion in der türkischen Republik entstand. Frauen, die nicht der offiziellen republikanischen Doktrin und einem unverschleierten, westlichen Profil entsprachen, leisteten viel für die Bewegung, die im Laufe der Zeit an Popularität und Macht dazugewann. Zwar wurden die größten Erfolge durch parteipolitische Aktivitäten erzielt, doch trugen auch Frauenzeitschriften und die Werke von Romanautorinnen zum Fortschritt bei. Şule Yüksel Şenlers Roman „Straße des Friedens“ („Huzur Sokağı“) von 1970, der über die Jahre in über hundert Auflagen erschienen ist und auch verfilmt wurde, gilt als das wichtigste Werk dieser Zeit.

Die erste Gruppe, die explizit als muslimische Frauenbewegung bezeichnet werden kann, bestand aus muslimischen Studentinnen, die in den 1960er Jahren eine aktive Rolle in der islamisch orientierten Nationalen Heilspartei (Millî Selamet Partisi) spielten. Später waren sie besonders geprägt vom Aufstieg der islamischen Bewegung in den 1990er Jahren, dem Kampf gegen den Putsch vom 28. Febraur 1997 und gegen das anschließende Kopftuchverbot. Der Politikwissenschaftler Uygar Baltacı beschreibt den Prozess, der es der muslimischen Frauenbewegung ermöglichte, in die Öffentlichkeit zu treten, wie folgt:

„Die Schaffung der muslimischen Frau[enbewegung] erfolgt durch junge religiöse Frauen, die seit kurzem die Universität besuchen, die studieren, Fragen stellen, geschickt sind, einen Beruf ausüben können, aber gleichzeitig religiös sind und an ihren Bräuchen und Traditionen festhalten. Diese jungen Frauen läuten eine neue Generation ein, indem sie sich weigern, wie ihre Mütter zu sein, die sowohl zu Hause von ihren Ehemännern als auch im gesellschaftlichen Leben von der genormten republikanischen Frau unterdrückt werden. In der Folgezeit verzichten diese jungen Frauen konsequent darauf, sich als Feministinnen zu definieren, und sagen: ‚Muslimische Frauen haben einen Namen.‘"

Die muslimische Frauenbewegung, die anfangs mit dem Kampf gegen das Kopftuchverbot beschäftigt war, wahrte zunächst eine gewisse Distanz zum Feminismus und zur feministischen Bewegung. Auch hier gibt es jedoch bemerkenswerte Einwände einiger bekannter Frauen. Die Soziologin Mualla Gülnaz etwa drückt ihre Gegenmeinung in einem Artikel in der Zeitschrift Birikim wie folgt aus:

"[M]uslimische Frauen sollten sich von der Angst befreien, als ‚feministisch‘ bezeichnet zu werden, und um die Dilemmata der modernen Welt und des Menschen verstehen und Lösungen finden zu können, sollten sie über die neuen westlichen feministischen Entwicklungen informiert sein, die sich ständig in einem Hinterfragungs- und Erneuerungsprozess befinden, und sie sollten von dem Wissen ihrer weiblichen Mitmenschen profitieren, die als Frauen mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind wie sie."

Im Rahmen der muslimischen Frauenbewegung kam es zur Gründung autonomer zivilgesellschaftlicher Organisationen, die sich aus religiösen Frauen zusammensetzen, jedoch von politischen Parteien und den Strukturen von Glaubensgemeinschaften unabhängig sind. Der Hazar-Verein (Hazar Derneği) und die Hauptstadt-Frauenplattform (Başkent Kadın Platformu) beispielsweise teilen die Motivation, sowohl einen Raum für die strukturelle Organisation religiöser Frauen zu schaffen und ihrem Kampf gegen Unterdrückung innerhalb des laizistischen Systems eine Stimme zu geben als auch Aktivitäten im feministischen Bereich zu verwirklichen.

Anfang der 2010er Jahre, insbesondere mit dem Ende des Kopftuchverbots, gründeten sich Initiativen wie Muslime gegen Gewalt an Frauen (Kadına Şiddete Karşı Müslümanlar, 2013), der Marmeladen-Blog (Reçel Blog, 2014), Frauen in Moscheen (Kadınlar Camilerde, 2017) und schließlich der Havle-Frauenverein (Havle Kadın Derneği, 2018). Obwohl sich diese Organisationen in ihrem Selbstbild als Feministinnen voneinander unterscheiden, zeigen sie strukturelle Gemeinsamkeiten, indem sie zwar überwiegend religöse Frauen ansprechen, sich gegenüber säkularen feministischen Strukturen und Gruppen aber keineswegs abschotten.

Die Gemeinsamkeiten rund um die Identität muslimischer Frauen lassen sich anhand der Geschichte des Marmeladen-Blogs nachvollziehen:

„In dem Artikel, der damit endet, dass muslimische Frauen nur sich selbst repräsentieren wollen, (…) offenbaren die Marmeladen-Bloggerinnen, anstatt sich von Anfang an von anderen Feministinnen abzugrenzen, ihre Wut (…) und sehen die Auseinandersetzung mit der ‚Tradition‘ als vorrangiges Thema. Anstatt sich also an Feministinnen zu wenden, die anders sind als sie, und zu sagen, ‚wir sind Feministinnen, aber wir sind auch religiös‘, wenden sie sich an religiöse Frauen und sagen: ‚Wir sind auch religiös, aber wir sind Feministinnen.‘ Der Unterschied zwischen diesen beiden Versionen eröffnet einen sehr produktiven Raum für den Feminismus, denn es geht nicht darum, Feminismus und Religiosität zu vermischen, sondern die Religiosität aus einer feministischen Perspektive zu kritisieren."

Mit dem Konzept des muslimischen Feminismus haben muslimische Frauen den Raum sichtbar gemacht, den sie innerhalb des Feminismus für sich eröffnet haben. Muslimische Feministinnen beziehungsweise der muslimische Feminismus machen als eine internationale Bewegung auf sich aufmerksam, die mittlerweile in vielen Teilen der Welt ihren Platz hat. In ihrem Buch „Islamische Feminismen“ von 2012 zeigt die Soziologin Zahra Ali die Vielfalt innerhalb dieser Strömung:

„Im Mittelpunkt der konkurrierenden Meinungsverschiedenheiten des islamischen Feminismus steht die Frage nach dem Status der islamischen Quellen (Koran und Sunna) und, allgemeiner, nach ihrem Verhältnis zu den heiligen Texten. Es gibt drei Ansichten, die von der traditionellsten bis zur liberalsten reichen. Die erste, die wir als ‚traditionell reformistisch‘ bezeichnen, ist in jenen Kontexten am weitesten verbreitet, die erst viel später muslimisch wurden, und wird vermehrt von den Religionsgelehrten vertreten, die sich am meisten für Gleichberechtigung einsetzen. (…) Die zweite Sichtweise, die wir als ‚radikal reformistisch‘ bezeichnen, sieht sich als Erbe des reformistischen Denkens, zielt aber auf eine grundlegende Reform ab, die die Sozialwissenschaften in den Prozess der Ausarbeitung der islamischen Rechtsprechung zu Geschlechterfragen einbezieht. Die dritte Sichtweise, die als ‚liberal reformistisch‘ bezeichnet werden kann, ist unter Feministinnen aus dem muslimischen Kulturkreis am weitesten verbreitet, das heißt unter muslimischen Feministinnen, die nicht unbedingt eine Praxis im Sinne des Traditionalismus fordern, sondern als Angehörige der muslimischen Kultur und/oder Religion betrachtet werden, die innerhalb eines islamischen religiösen Rahmens sozialisiert wurden."

Die muslimischen Frauenorganisationen, die nach den 2000er Jahren in der Türkei gegründet wurden, fallen meist unter die von Ali zuletzt genannte „liberal reformistische“ Kategorie. Beispielsweise betrachtet sich der 2018 gegründete Havle-Frauenverein als „erste muslimisch-feministische Frauenvereinigung der Türkei“, mit dem Ziel, „die Schwierigkeiten und Hindernisse zu bekämpfen, mit denen Frauen, insbesondere muslimische Frauen, in allen Bereichen ihres Lebens konfrontiert sind."

In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem islamischen Feminismus mangelt es dabei häufig an nuancierten Differenzierungen. Die Aktivistin Zehra Keleş meint, "[d]er größte Fehler, der in Diskussionen über den islamischen Feminismus in der Türkei gemacht wird, besteht darin, dass islamische Frauen, die nicht das patriarchalische Familienideal problematisieren, sich jedoch über die Grenzen der Familie hinaustretend um bestimmte Forderungen nach Rechten im öffentlichen Raum organisieren, als ‚de facto muslimische Feministinnen‘ betrachtet werden. Es darf nicht erwartet werden, dass diese Forderungen der muslimischen Frauen, die sich um den Kampf gegen das Kopftuchverbot herum mobilisieren, mit ihren Vorstellungen von Gleichberechtigung im privaten Bereich vereinbar sind. Ebenso besteht ein analytischer und politischer Unterschied zwischen denjenigen, die Ungleichheit als ein Verhältnis von Unterdrückendem/Unterdrücktem zwischen den beiden Geschlechtern verstehen (…) und denjenigen, die sie als eine gemeinsame Sünde des Kapitalismus, der Moderne und einer Art falschen islamischen Bewusstseins betrachten (…). Darüber hinaus ist die Zahl der muslimischen Frauen, die auf feministische Methoden und Diskurse zurückgreifen, sich aber dennoch nicht als muslimische Feministinnen definieren, recht hoch."

In Diskussionen über Auffassung von und Umgang mit der Familie, der sexuellen Freiheit, der Heteronormativität, der Abtreibung und dem Kopftuch war weiterhin ein deutlicher Unterschied zwischen muslimischen Frauen und Feministinnen zu beobachten. Durch gemeinsame Aktivitäten verringerte sich die Distanz jedoch im Laufe der Zeit. Die 2008 gegründete Plattform „Wir setzen uns füreinander ein“ (Birbirimize Sahip Çıkıyoruz) ist eines der ersten und nachhaltigsten Beispiele für die gegenseitige Annäherung. Die Plattform begann mit einer Erklärung säkularer Feministinnen zur Unterstützung von Frauen mit Kopftuch im Zusammenhang mit dem damals geltenden Kopftuchverbot. Die in jenen Jahren vom Verein Amargi geführte Debatte, die nach dem Subjekt des Feminismus fragte, schaffte ebenfalls eine Basis für die Sichtbarkeit muslimischer Frauen innerhalb der feministischen Bewegung.

Schließlich sei daran erinnert, dass die muslimische Frauenbewegung nicht auf muslimische Feministinnen beschränkt ist. Viele Vereine wie zum Beispiel die Aysit Stiftung, der Istanbul Frauenorganisationsverein (İstanbul Kadın Kuruluşları ve Kadın Derneği), der Hazar-Verein und der Verein der Juristinnen (Hukukçu Kadınlar Derneği) sind Organisationen, die von konservativen Frauen gegründet wurden, die ihre Arbeit im Bereich der Frauenrechte fortsetzen, sich aber nicht als „Feministinnen“ bezeichnen. Obwohl die Vertreterinnen einiger dieser Organisationen die Entscheidung kritisieren, aus der Istanbul-Konvention auszutreten – jenem 2014 inkraftgetretenen Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt –, stehen sie im Allgemeinen der Regierung nahe. Die stärkste regierungsnahe Organisation der muslimischen Frauenbewegung ist die Stiftung für Frauen und Demokratie (KADEM), in deren Vorstand sich die Tochter von Präsident Recep Tayyip Erdoğan, Sümeyye Erdoğan, befindet.

Obwohl sich das Vorgehen muslimischer Feministinnen und regierungsnaher konservativer Institutionen völlig voneinander unterscheidet, bergen die gemeinsamen Ziele bemerkenswerte Potenziale. Gemeinsam ist beiden Gruppen, dass sie Zielscheiben von Gruppen mit einer patriarchalischen Sichtweise auf religiöse Fragen im Zusammenhang mit Frauen sind. Sowohl muslimische Feministinnen als auch konservative, regierungsnahe Frauenorganisationen wie KADEM sehen sich in den sozialen Medien ständig mit den negativen Reaktionen auf ihre Arbeit konfrontiert. Ihre Gegner behaupten, dass Äußerungen von Frauen zu sozialen Rollen, insbesondere zur Gleichberechtigung, zu einer Degeneration der Gesellschaft führen und junge Menschen dazu veranlassen, sich von religiösen Werten abzuwenden. Unter der Obhut der Regierung und regierungsnaher NGOs setzen sie ihre Lobbyarbeit gegen die Frauenbewegung fort.

Kollektive Errungenschaften

Die Effekte der organisierten Frauenbewegung lassen sich an den Errungenschaften ablesen, die vor allem in der rechtlichen Dimension erzielt wurden und zu weitreichenden Veränderungen führten. An erster Stelle ist hier die offizielle Legalisierung der Abtreibung 1983 zu nennen. Unmittelbar nach dem Staatsstreich von 1980 war diese Entscheidung eine der Vorbotinnen des anstehenden Wandels.

Auch die „Frauenpetition“ stellt einen wichtigen Wendepunkt dar. Am 7. März 1986 zogen Frauen mit etwa 3000 Unterschriften vor das türkische Parlament und riefen die Regierung dazu auf, die Forderungen der UN-Frauenrechtskonvention bezüglich einer Verhinderung jeder Form von Diskriminierung der Frau zu erfüllen. Der Marsch „Solidarität gegen häusliche Gewalt“ von 1987 sollte ebenfalls die Forderungen sichtbar machen und war die erste Massendemonstration nach dem Staatsstreich von 1980. Eine der bekanntesten Kampagnen der Frauenbewegung war die 1989 organisierte sogenannte Lila-Nadel-Kampagne. Darin wandten sich die Frauen gegen die Praxis der erzwungenen Jungfräulichkeitskontrolle, die in vielen Fällen zum Selbstmord führte. 1999 wurden ihre Bemühungen in Form eines Erlasses durch das Justizministerium belohnt, der der Praxis ein Ende setzte.

Eine weitere Wegmarke dieser Entwicklung war die positive Reaktion der 2002 erstmals regierenden AKP auf die Bemühungen der Frauen um eine Änderung des Zivil- und Strafgesetzbuches. In dieser Zeit wurde die Gleichstellung von Frauen in der Ehe in das Zivilgesetzbuch aufgenommen und die Bestimmungen über willkürliche Strafminderungen in Fällen von „Ehrenmorden“ wurden reformiert. Auch das Gesetz 6284, das Frauen seit 2012 rechtlichen Schutz vor häuslicher Gewalt einräumt und noch in der Gegenwart für erhebliche Debatten sorgt, ist ein Erfolg der organisierten Frauenbewegung. Die 2014 inkraftgetretene Istanbul-Konvention war ebenfalls eine wichtige Errungenschaft für eines der zentralen Anliegen der Frauenbewegung. Die erkämpften Erfolge sind jedoch immer wieder bedroht: So stieg die Türkei 2021 als bisher erstes Land aus der Istanbul-Konvention aus.

Frauenfeindliche Lobbys und Familiendiskurs

Die AKP, die in ihrer Anfangszeit nicht nur in Bezug auf Frauen, sondern auch auf Probleme der Demokratisierung in der Türkei eine eher reformistische und partizipatorische Haltung vertrat, entwickelte in dem Maße, wie sie an Macht gewann, ein immer autoritäreres Auftreten. Auch die Frauenbewegung veränderte sich unter diesem Druck. Die Hauptachse des Wandels in der Frauenpolitik hat sich entlang des Begriffs der „Familie“ erstreckt. Als nach 2011 an der Regierungsbasis Diskussionen über eine Degeneration der Familienstruktur zunahmen, nahmen auch die Erklärungen und Maßnahmen der Regierungsspitze diese Kritik zunehmend auf. Infolgedessen wurden Strategien und Thesen entwickelt, die die natürliche Mutterrolle von Frauen betonten. Der Vorschlag, „mindestens drei Kinder“ zu zeugen, wurde beinahe zur offiziellen Staatsthese und ging auch auf die Basis über.

Der diskursive Wandel führte im Laufe der Zeit auch zu einer Umgestaltung der öffentlichen Einrichtungen. 2011 wurde der offizielle Name des „Ministeriums für Frauen und Familie“ in „Ministerium für Familien- und Sozialpolitik“ geändert, was als das offensichtlichste Symbol für den politischen Wandel angesehen werden kann. Dieses „neue“ Ministerium, dessen Zielsetzung es nun war, eine Politik zum Schutz der familiären Werte umzusetzen, hat unter anderem Protokolle mit dem Präsidium für Religionsangelegenheiten unterzeichnet, um Maßnahmen zur Umsetzung dieses Ziels durchzuführen. Im Laufe der Zeit führte dieser Wandel zu einer Reihe von Praktiken, mit denen die Öffentlichkeit ihr Frauenbild auf die Familie hin ausrichtete und Frauen nur innerhalb der Familie als anerkanntes Subjekt betrachtete. Während die Rolle der Frau in der Gesellschaft und in der Familie durch die Politik festgelegt wurde, begannen in dieser Zeit auch die offenkundigen negativen Reaktion gegen diejenigen, die sich diesen Rollen widersetzten, insbesondere gegen feministische Gruppen. Die Frauenbewegung und die Feministinnen wurden von Vertretern der Regierung sowie regierungsnahen Medien als Personen diffamiert, deren Werte ihrer eigenen Gesellschaft fremd seien. Während die Regierung, deren Autoritarismus mit dem Übergang zum Präsidialsystem 2018 weiter zugenommen hat, Verbote für friedliche Demonstrationen verhängte, begann sie auch damit, verschiedene Restriktionen zu erlassen, um dem Aktivismus der Frauenbewegung entgegenzuwirken.

Obwohl damit der Aktionsraum der Aktivistinnen eingeengt wurde, führte es zu einer Stärkung und Massenmobilisierung der Bewegung. Massenproteste von Hunderten von Frauenorganisationen und -institutionen sowie die zahlreichen Kampagnen und Aktionen von Einzelpersonen und Institutionen hemmten diese negativen Entwicklungen und wurden zu einer Kraft, die die Gesellschaft immer stärker sensibilisierte. Der Nachtmarsch, der seit dem 8. März 2013 jährlich am Weltfrauentag stattfindet, ist trotz aller Verbote und Verhinderungsmaßnahmen immer noch einer der größten Proteste im Land. Die Repressionsversuche der Regierung haben auch dazu geführt, dass die Zahl der Plattformen gestiegen ist, auf denen Frauen sich zusammentun. Die 2017 gegründete Initiative „Frauen Gemeinsam Stark“ (Kadınlar Birlikte Güçlü), der 2019 mit breiter Beteiligung organisierte Frauenkongress oder die 2020 durch die Teilnahme von Vertreterinnen von Verbänden aus verschiedenen Provinzen der Türkei gegründete „Grenzwert-Plattform“ (Eşik Platformu) sind nur einige davon.

Einer der schärfsten Eingriffe der Regierung gegen die Frauenbewegung war sicher die Entscheidung, aus der 2011 von ihr selbst unterzeichneten Istanbul-Konvention auszutreten. Mittels eines Dekrets wurde das Übereinkommen in der Nacht zum 20. März 2021 von Präsident Erdoğan gekündigt. Auch wenn die Regierung sich dabei auf die hinreichende Existenz innerstaatlicher Gesetze über die Rechte der Frauen und den Schutz vor Gewalt berief, betrachtet die Frauenbewegung dies als großen Rückschritt. Ähnliches gilt für die jüngsten Debatten über das Gesetz 6284 zum Schutz der Familie und zur Verhinderung von Gewalt gegen Frauen. Nach dem Austritt aus der Istanbul-Konvention forderten die für ihre radikal-religiösen Ansätze bekannten Parteien Neue Wohlfahrtspartei (Yeniden Refah Partisi) und die Partei der Freien Sache (Hür Dava Partisi) im Vorfeld der Parlamentswahlen 2023, das Gesetz abzuschaffen, was noch mehr Unsicherheiten für Frauen bedeuten würde.

Anstelle einer Schlussfolgerung

Sowohl die historische Entwicklung als auch die darin errungenen Erfolge, aber auch die ungebrochene Fortsetzung des Kampfes trotz aller Hindernisse demonstrieren, dass die Frauenbewegung in der Türkei die Struktur und die Widerstandsfähigkeit aufweist, um auch in Zukunft fortzubestehen.

Das islamisch-konservative Parteienbündnis Volksallianz (Cumhur İttifakı), das seine Macht mit dem Präsidialsystem und Erdoğan als Präsidenten zentralisiert hat, versucht auf der einen Seite, die Frauenbewegung an den Rand der Gesellschaft zu drängen. Auf der anderen Seite gingen aus jenen Kreisen auch einige Frauengruppen hervor, die die feministische Politik mit Schweigen oder Loyalität unterstützen, ähnlich wie während der „Zeit des Schweigens“. Hinter dieser Loyalität steht der erfolgreiche Kampf gegen das Kopftuchverbot, das konservativ-religiöse Frauen jahrelang von vielen Grundrechten, insbesondere von der Bildung, und vom öffentlichen Leben ausgeschlossen hat.

Die Nähe dieser Frauengruppen zur Regierung mag unter anderem dadurch begründet sein, dass diese von Zeit zu Zeit Frauen für (Spitzen-)Positionen ernennt, deren weibliche Besetzung bislang als kritisch galt, beispielsweise die erste Gouverneurin mit Kopftuch, die Präsidentin der Zentralbank oder die erste Admiralin.

Indem die Regierung diese Frauengruppen an sich bindet und so von der Frauenbewegung fernhält, hat sie für sich eine Komfortzone geschaffen. Jedoch unterlässt sie es nicht, mit entsprechenden Agenden auf die Forderungen der antifeministischen Lobby zu reagieren, die die Revision von Gesetzen zu Frauenrechten unter dem Vorwand des Schutzes der Familie und des Schutzes moralischer Werte vorantreibt. Die jüngsten Äußerungen der Ministerin für Familie und Soziales, Mahinur Özdemir Göktaş, zur Befristung bislang unbefristeter Unterhaltszahlungen und gegen eine Überarbeitung des Gesetzes 6284 sowie die Aussage von Bildungsminister Yusuf Tekin über die Eröffnung von Mädchenschulen für Familien, die ihre Töchter nicht auf eine koedukative Schule schicken wollen, können als Zeichen dafür gewertet werden, dass die Thesen frauenfeindlicher patriarchalischer Gruppen auf höchster Staatsebene auf Akzeptanz und Resonanz stoßen.

Trotz dieser Herausforderungen wird die türkische Gesellschaft allmählich sensibler für Frauenrechte. Die Gleichstellung der Geschlechter, die Prävention von Gewalt gegen Frauen und die Forderung nach mehr Teilhabe gehören bereits zu den wichtigsten gesellschaftspolitischen Themen in der Türkei. Auch wenn sie sich nicht zwingend als Feministinnen bezeichnen, unterstützen Frauen aus völlig unterschiedlichen ideologisch-kulturellen Hintergründen und sozioökonomischen Schichten die Bemühungen um eine gleichberechtigte Teilhabe und Repräsentanz von Frauen und engagieren sich auf verschiedenen Plattformen und in unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen zu diesem Thema. Der Begriff der „Schwesternschaft“, der dabei häufig verwendet wird, bringt auch eine emotionale Verbundenheit zum Ausdruck.

Die türkische Frauenbewegung betont bei jeder Gelegenheit, dass sie ihre Stärke aus einer inklusiven und pluralistischen Struktur bezieht. Wir reden hier von einer Bewegung, die den engen Raum verlässt, in den die Regierung sie gezwängt hat, und dabei das Potenzial besitzt, in dem Maße an Stärke zu gewinnen, wie sie Frauen mit unterschiedlichen Ansichten und Lebensstilen sowie institutionalisierte und nicht-institutionalisierte Strukturen einschließt. Der Slogan „Frauen sind gemeinsam stark“ soll daran erinnern, dass das Potenzial und die Stärke der Frauenbewegung in ihrer Vielfalt und Solidarität begründet liegen.

Aus dem Türkischen von Dilşad Budak Sarıoğlu, Istanbul

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Serpil Çakir, Die Frauenbewegung im Osmanischen Reich [Türkisch], Istanbul 2010; Yaprak Zihnioğlu, Revolution ohne Frauen: Nezihe Muhiddin, Frauenpartei des Volkes, Frauenunion [Türkisch], Istanbul 2003.

  2. Einige der wichtigsten Frauen dieser Zeit waren Şükufe Nihal, Fatma Aliye, Emine Semiye, Nigâr Hanım, Hatice Nakiye Hanım und Makbule Leman Hanım.

  3. Vgl. Zihnioğlu (Anm. 1).

  4. Şirin Tekeli, Ein Essay über eine vergleichende Studie der ersten und zweiten Welle der feministischen Bewegung. 75 Jahre Frauen und Männer [Türkisch], Istanbul 1998.

  5. Gülçin Şevenk, Die Frauenbewegung in der Türkei in den 1990er Jahren [Türkisch], 27.5.2022, Externer Link: https://akademikarastirma.org/1990larda-turkiyede-kadin-hareketi.

  6. Vgl. Yeşim Arat, Modernisierungsvorhaben und Frauen in der Türkei [Türkisch], Istanbul 1998; Deniz Kandiyoti, Konkubinen, Schwestern, Bürgerinnen: Identitäten und soziale Transformationen [Türkisch], Istanbul 1997; Serpil Sancar, Das Geschlecht der türkischen Modernisierung [Türkisch], Istanbul 2012.

  7. Uygar Baltacı, Der Aufstieg der islamischen Frauenbewegung in der Türkei in den 1980er und 90er Jahren [Türkisch], Ankara o.J.

  8. Mualla Gülnaz, Die das Wasser rückwärts fließen ließen [Türkisch], in: Birikim 91/1996, S. 60–69, hier S. 68.

  9. Vgl. Rümeysa Çamdereli, Die „länger“ als 10-jährige Geschichte der muslimischen Feministinnen. Ein Jahrhundert der Frauenbewegung in der Türkei [Türkisch], in: Sozialgeschichte [Türkisch] H. 351/2023, S. 46–49.

  10. Funda Şenol-Cantek/Aksu Bora, Einen Kanal zum Fließen finden: 5Harfliler.com und der Recel-blog.com [Türkisch], in: Aksu Bora (Hrsg.), Der Optimismus des Willens: Unter Frauen in der Türkei in den 2000er Jahren [Türkisch], Ankara 2021, S. 173–196.

  11. Zahra Ali, Islamische Feminismen [Türkisch], Istanbul 2014.

  12. Havle, Wer wir sind [Türkisch], Externer Link: http://www.havlekadin.com/biz-kimiz.

  13. Şehide Zehra Keleş, Islamischer Feminismus [Türkisch], 15.3.2021, Externer Link: https://feministbellek.org/islami-feminizm.

  14. Vgl. Tekeli (Anm. 4).

  15. Vgl. Emine Özcan, Lila-Nadel-Kampagne 19 Jahre alt [Türkisch], 1.11.2008, Externer Link: https://bianet.org/biamag/kadin/110595.

  16. Vgl. Nil Mutluer, The Intersectionality of Gender, Sexuality, and Religion: Novelties and Continuities in Turkey During the AKP Era, in: Journal of Southeast European and Black Sea Studies 1/2019, S. 99–118.

  17. Vgl. dies., Diyanet’s Role in Building the ‚Yeni (New) Milli‘ in the AKP Era, in: European Journal of Turkish Studies 27/2018, S. 1–24.

  18. Vgl. Gökçen Tuncer, Ministerin für Familie und soziale Dienste Göktaş: Unbefristeter Unterhalt ist nicht akzeptabel [Türkisch], 26.7.2023, Externer Link: http://www.indyturk.com/node/650366.

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arbeitet als Journalistin in Istanbul. Daneben ist sie für verschiedene Plattformen, Initiativen und Nichtregierungsorganisationen tätig, insbesondere im Bereich Menschenrechte und Demokratisierung. Zu ihren Themen zählen Migration, Ungleichheit, Diskriminierung, Nachhaltigkeit und Gender. E-Mail Link: ucakeminee@gmail.com